Der neue DTM-Champion heißt Mike Rockenfeller. Dem Audi-Piloten genügte in Zandvoort ein zweiter Platz hinter seinem einzigen verbliebenen Rivalen Augusto Farfus, um erstmalig die Meisterschaft zu gewinnen. In einem von Taktik geprägten Rennen sicherte sich Timo Scheider den dritten Platz, während Pole-Setter Marco Wittmann nur Fünfter wurde.

Am Start konnte Farfus bereits an seinem BMW-Markenkollegen Wittmann vorbeigehen und die Spitze übernehmen. Rockenfeller kam ebenfalls gut weg, vermied hauchdünn einen Frühstart und konnte sich neben Wittmann setzen, steckte jedoch zunächst zurück. Am Ende der ersten Runde gelang es dem Titelfavoriten dann aber doch, sich an die zweite Position zu setzen. Es sollte schlussendlich das entscheidende Manöver auf dem Weg zum Titel sein. Dahinter kam Timo Scheider schlecht weg, während sich Joey Hand auf den vierten Rang verbesserte.

An der Spitze setzte sich Farfus gegenüber der Konkurrenz rasch ab und baute seine Führung sukzessive aus. Lediglich Rockenfeller konnte sein Tempo ansatzweise mitgehen, zum auf Rang drei liegenden Wittmann tat sich hingegen bereits eine Lücke auf. Der BMW-Pilot kam in der vierten Runde an die Box und wechselte auf die weichen Reifen.

In der Anfangsphase des Rennens pendelte sich der Abstand zwischen Farfus und Rockenfeller bei drei Sekunden ein, allerdings gelang es dem Audi-Piloten in weiterer Folge, Farfus, dessen Reifen einbrachen, immer näher zu kommen. Rockenfeller setzte den Brasilianer unter Druck, bis er in Runde 12 an die Boxen kam und auf die Standard-Reifen wechselte. Rockenfeller tat es seinem Rivalen zwei Umläufe später gleich.

Scheider hält Rockenfeller den Rücken frei

Wittmann drehte indessen auf seinen neuen Pneus eine schnelle Runde nach der anderen und kam nach den Boxenstopps der Spitze unmittelbar hinter Rockenfeller zu liegen. Wittmann setzte den Audi-Piloten nicht zuletzt dank seines Reifenvorteils unter Druck, konnte aber kein Überholmanöver versuchen, sondern musste sich seinerseits Angriffen von Scheider erwehren, weshalb er in Runde 20 seinen zweiten Boxenstopp absolvierte. Audi reagierte unmittelbar darauf und holte Rockenfeller herein, der vor Wittmann blieb.

Scheider kam nach seinem Stopp vor Rockenfeller zurück auf die Strecke, ließ seinen Markenkollegen jedoch passieren. Farfus absolvierte in Runde 24 seinen zweiten Boxenstopp, wechselte für den Rest des Rennens auf die harten Reifen und behielt die Führung. Wittmann versuchte derweil, an Scheider vorbeizukommen, der Rockenfeller absicherte, biß sich an dieser Aufgabe jedoch die Zähne aus und musste ein wenig abreißen lassen.

Die Schlussphase des Rennens verlief turbulent. Jamie Green kollidierte mit Dirk Werner, der im Kiesbett stecken blieb, was sechs Runden vor dem Fallen der Zielflagge das Safety Car auf den Plan rief. Das Rennen wurde für eine Runde noch einmal freigegeben, doch abgesehen von Mattias Ekström, der sich auf den vierten Platz schob, änderte sich am Klassement nichts mehr Entscheidendes.