Mike Rockenfeller

Der Meisterschaftsführende feierte vor zwei Jahren in Zandvoort seinen ersten DTM-Sieg. Dass er den ersten Schlagabtausch mit Augusto Farfus im Qualifying verloren hat und hinter dem Brasilianer startet, ist für ihn kein schlechtes Omen. Im Zeitfahren sei er nervös gewesen und es sei nicht so rund gelaufen wie sonst berichtete er. Am Sonntag wird er wohl wieder zu seiner schnellen und fehlerfreien Fahrweise zurückfinden und damit ein heißer Anwärter auf den Sieg sein. "Ich würde gerne das Rennen gewinnen, aber das wird sehr schwer. Ich muss einen guten Start haben, durchkommen und, wenn es geht, aufs Podium fahren", lautet seine Devise. Wenn Rockenfeller gewinnt oder Zweiter wird, kann er sich vorzeitig als Meister feiern lassen.

Augusto Farfus

Rockenfellers einzig verbliebener Konkurrent in der Meisterschaft hat fest vor, die Entscheidung auf Hockenheim zu vertagen. Da er vor Rockenfeller startet, liegt der Ball in seiner Hälfte. Mit der starken Pace, die er und BMW an diesem Wochenende an den Tag legten, ist ein Sieg wahrscheinlich - würde an sich aber nicht reichen, um die Entscheidung zu vertagen. Rockenfeller dürfte höchstens Dritter werden. Kommt er als Zweiter ins Ziel, war Farfus' Mühe umsonst, und Rockenfeller ist der Meister 2013. Noch liegen jedoch 44 Runden auf dem Circuit Park Zandvoort vor den beiden Kontrahenten. "Mike war so stark, Audi ist stark - deshalb werde ich alles geben und nach einem guten Start müssen wir einfach mal schauen, was passiert. Hoffentlich haben wir morgen Spaß zusammen und werden dann sehen, was für uns herausspringt", meinte Farfus nach dem Qualifying.

Findet Scheiders Pechsträhne in Zandvoort ein Ende?, Foto: DTM
Findet Scheiders Pechsträhne in Zandvoort ein Ende?, Foto: DTM

Die Außenseiter

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Nach diesem Motto könnte es passieren, dass am Sonntag keiner der beiden Titelaspiranten die oberste Stufe des Podests erklimmt. Denn wenigstens zwei Piloten haben ein Wörtchen mitzureden. Marco Wittmann ist nach seiner ersten Pole Position in Hochstimmung und wird es sich nicht nehmen lassen, um den ersten Sieg zu fahren - es sei denn, er gefährdet damit Farfus' Chancen in der Meisterschaft. "Wir müssen erst mal schauen, wo wir nach dem Start liegen, aber wenn möglich, werde ich Augusto helfen", erklärte er.

Timo Scheider hat (noch) nichts von einer Teamorder vernommen und hofft darauf, dass er seinen Zandvoort-Fluch endlich einmal besiegen kann. "So wie es im Kalender aussieht, wird es wohl vorerst das letzte Mal Zandvoort sein, daher wäre morgen ein schöner Tag, um das zu ändern", meinte er gegenüber Motorsport-Magazin.com. Scheider startet im Gegensatz zu Farfus und Rockenfeller vor ihm auf den Standardreifen und könnte daher zunächst zurückfallen. Sollte er am Ende des Rennens auf den Optionreifen noch in Schlagdistanz sein, könnte er jedoch zur echten Gefahr werden.