Zum neunten und vorletzten Saisonlauf reist der DTM-Tross in die Niederlande, um auf dem Circuit Park Zandvoort womöglich bereits den neuen Champion zu krönen. Die Piloten lieben den 4,307 km langen Kurs jedenfalls, doch was macht die Bahn eigentlich aus? "Zandvoort ist eine coole Strecke, aber auch eine absolute Herausforderung für uns Fahrer. Es gibt viele schnelle Kurven und dazu gehören einige Mutkurven", sagt Christian Vietoris und fügt an: "Fahrerisch gesehen ist das Rennen eines der Highlights im Rennkalender."

Aufgrund der Lage an der Nordsee und den dort zum Landschaftsbild gehörenden Dünen befindet sich auf dem Asphalt stets ein feiner Sandfilm, der für so manch einen Ausrutscher sorgen kann. "Ich mag die Strecke in Zandvoort sehr. Das ganze Drumherum mit den Sanddünen ist einfach großartig", frohlockt BMW-Mann Dirk Werner, während Roberto Merhi warnend den Finger hebt: "Besonderes Augenmerk müssen wir auf dem Dünenkurs dem oftmals starken Wind und durch den angewehten Sand sehr rutschigen Asphalt schenken."

Im Gegensatz zu vielen modernen Strecken weist der Circuit Park eher die Charakteristik eines Naturkurses auf, was sich auch in der oftmals geringen Fahrbahnbreite widerspiegelt. "Zandvoort ist mit keiner Strecke in der DTM zu vergleichen. Von den Sanddünen bis zu den Hügeln und Kuppen: Alles ist irgendwie speziell", meint Martin Tomczyk. "Das Layout ist ziemlich tückisch, aber ich freue mich definitiv auf diesen Kurs." Joey Hand sieht sogar Parallelen zu Rennbahnen in seiner Heimat: "Zandvoort ist die vielleicht amerikanischste Strecke im DTM-Kalender. Der Speed ist hoch und die Autos kommen ziemlich nah an die Streckenbegrenzung heran."

Im Vorjahr hieß es Land unter, Foto: Mercedes-Benz
Im Vorjahr hieß es Land unter, Foto: Mercedes-Benz

Geprägt ist der 1948 entworfene Kurs von insgesamt 15 Kurven, die über die unterschiedlichsten Radien verfügen, jedoch oftmals fließend ineinander übergehen und malerische Namen wie Scheivlak oder Ron Slomtemaker Bocht tragen. Die beste Überholmöglichkeit bietet sich am Ende der Start- und Zielgeraden bei der Anfahrt zur Tarzanbocht, einer 180-Grad-Kehre.

Die zumeist hohen Kurvengeschwindigkeiten stellen die Hankook-Reifen auf eine harte Probe und vor allem die Haltbarkeit des weicheren Option-Pneus könnte der Schlüssel zu einem guten Rennergebnis sein, verfügen die Piloten und Teams mit dieser Mischung doch über keinerlei Erfahrungen. "Die entscheidende Frage wird allerdings sein, wie lange die Reifen halten", weiß auch Augusto Farfus, der das Titelrennen spannend halten möchte. "Denn der Kurs weist von allen DTM-Strecken den höchsten Reifenverschleiß auf. Nur wer im Rennen die perfekte Strategie hat, kann hier gewinnen."