Ein rabenschwarzes Wochenende für Bruno Spengler wird noch schlechter: Nach der verlorenen Pole und dem Ausfall im Rennen erhielt der Kanadier auch noch eine Strafversetzung um zwei Positionen für das nächste Rennen in Zandvoort. Der BMW-Pilot hatte in Oschersleben Mercedes-Fahrer Robert Wickens am Heck getroffen und damit den Ausfall beider Piloten ausgelöst.

"Ich war innen und hatte die bessere Linie, er hat einen Fehler gemacht und in mich reingelenkt. Ich konnte nichts machen und habe versucht, zu bremsen - aber das ging nicht", beurteilte Spengler die Situation kurz nach seinem Ausfall. Er sah die Schuld klar bei Wickens, der zu langsam in die Kurve gefahren sei. "Man muss sich auch anschauen, was er zwei Runden vorher mit mir gemacht hat. Er hat zwei Mal angeschlagen."

Wickens wollte sich im Nachhinein nicht mehr zum Vorfall äußern. "Ich denke, die Fernsehbilder sagen alles. Jeder kann es selbst sehen", sagte er. "Unser Zweikampf bis dahin war hart, aber fair. Danach ist er über das Ziel hinausgeschossen. Manchmal passiert so etwas, es ist nur schade, dass es unser beider Rennen zerstört hat." Mercedes DTM-Leiter Wolfgang Schattling fügte hinzu: "Der Zweikampf zwischen Robert und Bruno Spengler war hart, hätte aber nicht mit dem Ausfall von beiden enden müssen. Aber wir vergessen das Ganze jetzt und konzentrieren uns auf die letzten beiden Rennen."

Nach seiner Bestrafung sah Spengler die Situation weiterhin unverändert. "Er hat versucht, mich zu überholen. Ist mir dabei klar ins Auto gefahren. Ich sah keine schlimme Aktion, es war hart, aber noch okay", so Spengler. Dann überholte ihn Wickens und sie fuhren auf Kurve drei zu. "Aus meiner Sicht ist er ein bisschen von weit draußen gekommen und hat sich ganz leicht verbremst."

Dann machte Spengler eine Lücke aus und wollte den Kanadier zurücküberholen. "Ich wollte gemeinsam mit ihm durch die Kurve fahren - ich innen, er außen und dann wollte ich ihn in der nächsten Linkskurve überholen", schildert er die Situation. "Als er gemerkt hat, dass er ein bisschen zu weit außen war, ist er etwas zurückgekommen und da konnte ich nichts mehr machen. Das ist für mich ein normaler Rennunfall."

Entsprechend frustriert war Spengler nach der Strafe und verglich den Vorfall mit Moskau: "Da ist mir Molina voll ins Auto gefahren und er wurde dafür gar nicht bestraft. So gesehen ist eine Strafversetzung hierfür schon heftig. Aber ich kann daran nichts ändern." Deshalb blickt er jetzt nach vorne. "Klar, ich bin ehrgeizig und möchte immer vorne sein", betont er. "Wenn es dann wie in den letzten drei Rennen abläuft, ärgerst du dich. Das ist sehr bitter, aber ich kann so etwas recht schnell abhaken. Ich ärgere mich im Moment und morgen geht es wieder von vorne los."