Zum ersten Mal in dieser Saison steht Augusto Farfus auf der Pole Position. Der BMW-Pilot setzte sich am Nürburgring im Q4 des Qualifyings gegen seinen Markenkollegen Marco Wittmann sowie die beiden Audi-Piloten Miguel Molina und Edoardo Mortara durch. "Das ist ein Traum", jubelte der Brasilianer nach seiner insgesamt dritten Pole in der DTM. Dabei hatte er nach einem schwierigen Training am Samstagmorgen eher nicht damit gerechnet, im Qualifying auf P1 zu stehen. "Das Training war hart und bis zum Qualifying haben wir ziemlich viele Änderungen am Auto vorgenommen", verriet Farfus. "Ich bin schon ein bisschen überrascht von der Pole."

Farfus arbeitete sich im Verlauf des Qualifyings konstant nach vorn und landete im Q4 schließlich den großen Coup. "Das Auto wurde immer besser und die Strecke kam mir entgegen", meinte er. Gleichzeitig stellte Farfus fest, dass die Streckenbedingungen in der Eifel nicht optimal gewesen seien: "Die Strecke bietet ganz wenig Grip und es war schwierig, die Balance zu finden. Wir hatten immer wieder Über- und Untersteuern."

Farfus und Wittmann, der die erste Startreihe komplettiert, rettete am Nürburgring die BMW-Ehre. Die Münchner hatten wieder einmal Schwierigkeiten, im Qualifying mit der Konkurrenz mitzuhalten und so schafften es lediglich drei der acht BMW M3 in die Top-10. Farfus rechnete sich von der Pole gute Chancen auf seinen zweiten Saisonsieg nach Hockenheim aus, behielt die Füße aber auf dem Boden. "In der DTM ist es wichtig, von vorn zu starten", erklärte er. "Aber wir haben gesehen, dass die Strategie wegen der Reifen und dem DRS eine ebenso große Rolle spielt. Es ist schön, vorn zu stehen, aber wir bleiben ruhig und hoffen auf eine gute Renn-Pace."

Vorteil Farfus: In der Meisterschaft liegt er auf Platz fünf, im Qualifying konnte er aber sämtliche Titelaspiranten hinter sich lassen. Lediglich Gary Paffett liegt als Fünfter in Schlagdistanz. Doch nach dem Erfolg im Qualifying wollte Farfus nicht so weit gehen, auf den Titel zu schielen. "Die Meisterschaft ist weit weg", sagte er. "Ich habe nie darauf geschaut, auch nicht zu Beginn der Saison. Wir müssen einfach gute Punkte holen und starke Rennen zeigen." Aktuell hat Farfus stattliche 50 Punkte Rückstand auf den führenden Mike Rockenfeller.