Zwar war BMW in Moskau deutlich schneller als Mercedes, doch Audi war noch einmal eine Gangart schneller unterwegs. Fast hätte es für die Ingolstädter zum Dreifacherfolg gereicht, doch Augusto Farfus rettete die BMW-Ehre gegen Adrien Tambay. Immerhin konnte die Mini-Krise der Münchener beendet werden, sowohl am Lausitzring als auch am Norisring hatten BMW-Fans wenig Grund zur Freude. Farfus' dritter Rang war somit das erste BMW-Podium seit Anfang Juni.

Das Team: München liegt zwar gut 500 Kilometer von der legendären Rennstrecke in der Eifel entfernt, trotzdem fühlt sich BMW dort heimisch. Beim 24-Stunden-Rennen an gleicher Stelle gewann die Marke mit dem Propeller bereits 19. Mal, das BMW M Testcenter befindet sich direkt neben der Rennstrecke. "BMW und der Ring passen einfach gut zusammen. Obwohl der Nürburgring 550 Kilometer von München entfernt liegt, so ist das Wochenende wegen unseres engen Bezugs für uns gefühlt ein Heimrennen", freut sich Motorsportdirektor Jens Marquardt auf den Eifelklassiker.

Doch für das BMW Team RMG ist es ein wirkliches Heimrennen, schließlich hat das Rennteam seinen Sitz unweit der Motorsport-Pilgerstätte. "Der Nürburgring liegt nur 20 Minuten von unserem Teamsitz in Niederzissen entfernt. Viele Freunde und Verwandte werden am Wochenende vor Ort sein", verspricht Teamchef Stefan Reinhold. Bislang verläuft die Saison für RMG enttäuschend, mit lediglich zwei Punkten liegt das Team auf dem letzten Rang. "Aus diesem Grund wäre es ein ganz besonderes Gefühl, bei unserem Heimrennen wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden."

Die Fahrer: Bruno Spengler konnte im vergangenen Jahr auf dem Nürburgring die Pole Position holen und anschließend das Rennen gewinnen. Der Franko-Kanadier legte somit den Grundstein für den Meistertitel, entsprechend angetan ist er vom Kurs. "Für mich ist der Nürburgring eine ganz besondere Strecke", schwärmt der Meisterschaftszweite, der in Moskau punktelos blieb und viel Boden auf Mike Rockenfeller verlor.

Im vergangenen Jahr standen Bruno Spengler und Martin Tomczyk auf dem Podest, Foto: DTM
Im vergangenen Jahr standen Bruno Spengler und Martin Tomczyk auf dem Podest, Foto: DTM

Ein ganz besonderes Rennen wird es auch für Martin Tomczyk: Nicht nur, dass der Rosenheimer auf dem Nürburgring zum letzten Mal auf dem Podium stand, es waren auch seine letzten Punkte überhaupt in der DTM. Wo, wenn nicht in der Eifel soll Tomczyk also die Seuchenserie von zehn punktelosen Rennen beenden? "Der Nürburgring ist eine meiner absoluten Lieblingsstrecken", macht er seinen Fans Hoffnung. Ein Abstecher auf die Nordschleife darf da natürlich auch nicht fehlen: " Es macht immer wieder großen Spaß, ein bisschen früher anzureisen und eine Runde in einem BMW M Automobil auf der berühmten Nordschleife zu drehen."

Das Auto: Schon in Moskau zeigte sich, dass mit BMW wieder zu rechnen ist. Im Vorjahr waren mit Bruno Spengler und Martin Tomczyk gleich zwei BMW-Piloten auf dem Podium. Der Nürburgring scheint dem BMW M3 DTM zu liegen. "Die Mannschaft ist mit Hochdruck dabei, unsere Autos optimal auf den Klassiker in der Eifel vorzubereiten", versichert Schnitzer-Teamchef Charly Lamm.

Redaktionskommentar:

Motorsport-Magazin.com meint: Die Vorzeichen für BMW auf dem Nürburgring stehen gut. Nicht nur, dass der BMW M3 DTM im vergangenen Jahr gut zum Eifel-Kurs passte, auch von den Piloten darf einiges erwartet werden. Spengler und Tomczyk gewannen dort schon mehrmals, Timo Glock ist die Strecke noch bestens aus der Formel 1 bekannt. Für Tomczyk und Glock kommt der Klassiker gerade zur rechten Zeit, würde beiden ein Erfolgserlebnis gut tun. Spengler muss zusehen, dass er Boden auf Rockenfeller gutmacht, die Saison ist nicht mehr lange. (Christian Menath)