Anders als der Name vermuten lässt, liegt der Moscow Raceway nicht unmittelbar vor den Toren der russischen Hauptstadt, sondern 80 Kilometer nordwestlich in der Nähe von Wolokolamsk. Der Kurs wurde vom Aachener Rennstrecken-Architekten Hermann Tilke entworfen und von 2008 bis 2012 für etwa 4,5 Milliarden Dollar errichtet. Der Moscow Raceway kann aufgrund seiner Einstufung durch die FIA für alle Rennserien genutzt werden. So fanden 2012 Rennen der Superbike-Weltmeisterschaft und der Formel Renault statt.

Die Streckenvariante, die die DTM nutzen wird, ist 2,555 Kilometer lang und besteht aus acht Links- sowie vier Rechtskurven und ist zwischen 12 und 21 Meter breit. Eine Besonderheit ist, dass sie gegen den Uhrzeigersinn gefahren wird. Auf die erste Kehre werden die DTM-Piloten mit etwa 212 km/h zurasen und sie mit geschätzten 158 km/h im vierten Gang verlassen. Die folgenden Kurven im Infield werden deutlich langsamer durchfahren, während die Fahrer in Kurve sieben mehr arbeiten müssen. Mit 192 km/h geht es im fünften Gang hinein, mit 75 km/h im ersten Gang wieder hinaus. Nach einem weiteren kurzen Knick geht es auf eine lange Gerade, auf der die Piloten wohl bis zu 260 km/h erreichen werden, ehe sie in eine Spitzkehre einbiegen, die sie wieder auf Start-Ziel führt.

"Soweit ich es bislang auf Videos und Streckenskizzen erkennen konnte, ist der erste Sektor technisch recht anspruchsvoll", erklärte Mercedes-Youngster Roberto Merhi. "Eine besondere Herausforderung dürfte die erste Rechtskurve werden, deren Radius sich im Verlauf stark verändert. Die beste Überholstelle scheint am Ende der langen Geraden vor Start-/Ziel zu sein - dort sollten sich mit Hilfe von DRS Überholchancen eröffnen." Dieter Gass, Leiter DTM bei Audi, sieht ebenfalls nur wenige Stellen für Überholmanöver. "Die Strecke ist sehr kurz und bietet auf den ersten Blick nicht allzu viele Möglichkeiten, das DRS einzusetzen. Umso wichtiger wird ein optimales Ergebnis im Qualifying sein", betonte er.

Das Premierenrennen der DTM auf dem Moscow Raceway wird sich über 74 Runden erstrecken. Dabei legen die Piloten eine Gesamtdistanz von 189,070 Kilometern zurück.