Hinter Daniel Juncadella liegt eine äußerst ereignisreiche Woche. Am Sonntag fuhr der Spanier in der DTM am Norisring erstmalig auf das Podium, während er wenige Tage später für Williams am Young Driver Test teilnehmen durfte und zum zweiten Mal in seiner noch jungen Karriere einen Formel-1-Wagen bewegte. Im Vorjahr hatte Juncadella nach seinem Titelgewinn in der Formel 3 bereits ein paar Runden für Ferrari drehen dürfen.

Juncadella freute sich über Platz drei, Foto: Mercedes-Benz
Juncadella freute sich über Platz drei, Foto: Mercedes-Benz

"Wir hatten eine richtig gute Strategie und mein Rennspeed auf den Option-Reifen war fantastisch. Ich habe nie gepusht, sondern das Tempo kontrolliert, um meine Reifen zu schonen", blickte der Mercedes-Pilot auf das ereignisreiche Rennen in Nürnberg zurück, das in den letzten Runden an Dramatik kaum zu überbieten war, da sich Gary Paffett und Edoardo Mortara an der Spitze gegenseitig eliminierten, womit der Weg für Juncadella zum zunächst vierten Platz frei war.

Erst in den späten Abendstunden sickerte durch, dass Rennsieger Mattias Ekström aus der Wertung genommen wurde, da er von seinem Vater und Mechanikern noch vor dem Wiegen mit Wasser bespritzt worden war - ein Verstoß gegen die Parc-fermé-Bestimmung. Somit rückte Juncadella auf den dritten Platz vor, konnte diesen jedoch nicht auf dem Podium feiern - ein Umstand, der seiner Freude aber keinen Abbruch tat. "Ich bin überglücklich über meinen ersten Podestplatz in der DTM", strahlte der Rookie über das ganze Gesicht.

Ab nach Silverstone

Viel Zeit zum Feiern blieb dem Spanier jedoch wahrlich nicht, denn von Nürnberg ging es direkt weiter nach Silverstone zum Young Driver Test für Williams. Eigentlich hätte Juncadella lediglich am Mittwoch im FW35 Platz nehmen sollen, doch da technische Probleme auftraten, erhielt der Jungspund auch noch den Donnerstagvormittag im F1-Boliden. Insgesamt drehte Juncadella an den beiden Tagen 88 Runden und reihte sich auf den Plätzen fünf und elf ein.

"Ich habe diese Möglichkeit sehr genossen. Es ist immer großartig, ein Formel-1-Auto zu fahren", berichtet er von seinem Debüt im FW35. "Ich hatte vom ersten Moment an ein Lächeln im Gesicht, weil der Speed, den diese Autos haben, einfach so beeindruckend ist." Allzu viel Zeit, die Eindrücke zu verarbeiten, bleibt Juncadella nicht. Anfang August gastiert die DTM erstmalig auf dem Moscow Raceway - eine Strecke, die für alle Piloten gänzliches Neuland darstellt und damit auch den Rookies wieder einige Möglichkeiten eröffnen sollte.