"Jedes Mal, wenn du in der DTM als Vierter startest und dann als Vierter ins Ziel kommst, solltest du glücklich sein, denn die DTM ist so eine starke Meisterschaft", erklärte Robert Wickens im Interview mit Motorsport-Magazin.com. Seine Worte waren noch nicht einmal verhallt, da zog auch schon der Frust im Kanadier hoch, denn eigentlich hatte er bis kurz vor Schluss noch das Podest fest eingeplant. "Meine Reifen waren am Ende einfach hinüber und Christian hatte frische drauf", schilderte der Mercedes-Pilot das Überholmanöver seines Teamkollegen Vietoris.

Nichtsdestotrotz freute sich der Kanadier über die gute Leistung seiner Mannschaft, die drei Autos unter die Top-4 stellte. Sein eigenes Rennen beschrieb er als Achterbahnfahrt. "Ich hatte erwartet, durch die Standard-Reifen am Start nicht vorne zu sein - ich war schon froh, dass ich meine Position bis zur ersten Kurve halten konnte", erklärte Wickens.

Etwas enttäuscht zeigte sich der Kanadier von den Entscheidungen der Rennleitung, denn sowohl Bruno Spengler als auch Mike Rockenfeller hätten die Strecke verlassen, um ihn zu passieren - eine Strafe gab es aber für keinen von beiden. "Ich verstehe das nicht. Es wurde in der Fahrerbesprechung klar kommuniziert, dass es verboten ist, die Strecke zu verlassen, sollte man sich damit einen Vorteil verschaffen", war Wickens angefressen.

Sobald die Fronten geklärt waren, rückte der Kanadier zum frühen Boxenstopp ein und fuhr fortan ein sehr ruhiges Rennen. "Ich war die meiste Zeit alleine und hatte beinahe kein anderes Auto vor mir - ich konnten DRS im gesamte Rennen nur zwei Mal benützen", schilderte der Mercedes-Pilot, der zumindest ganz am Ende noch Positives sah. "Ich habe 12 Punkte gesammelt und damit einen kleinen Sprung in der Meisterschaft gemacht, von daher war es ein großartiger Tag."