Die Durststrecke hat ein Ende. Seit Brands Hatch 2012 hatte Gary Paffett kein DTM-Rennen mehr gewonnen, am Lausitzring hat es nun endlich wieder geklappt. Dank eines nahezu perfekten Starts setzte sich der Mercedes-Pilot gleich zu Beginn an die Spitze und kontrollierte das Rennen von vorne. Gegen Mitte des Rennens kam allerdings Audi-Pilot Mike Rockenfeller, der auf einer anderen Strategie unterwegs war, stark auf, sodass Paffett bis nach dem zweiten Reifenwechsel um den Erfolg zittern musste. Am Ende hatte der 32-Jährige allerdings das Quäntchen Glück, das ihm tags zuvor im Qualifying noch gefehlt hatte, und durfte sich über seine 20. Siegesfahrt in der DTM freuen.

"Es ist schön, diese Marke endlich erreicht zu haben. Ich habe ziemlich lange bei 19 Siegen festgehangen", meinte Paffett. "Wenn man die Statistiken aber mal weglässt, war das für unser Team mehr als einfach nur ein Rennsieg. Wir hatten einen harten Start ins Jahr - ich hatte ein paar Strafen und weniger Punkte als ich hätte haben sollen." Doch am Lausitzring gelang es die Schwächen, die das Team zu Saisonbeginn ausgebremst hatten, zu beheben. "Wir hatten Probleme im Qualifying", so Paffett. "Aber anstatt frustriert zu sein, haben wir hart gepusht und hatten hier ein fantastisches Auto - nicht nur im Qualifying, auch im Rennen. Das ist eine große Erleichterung."

Der Engländer räumte jedoch ein, dass er sich den Erfolg auf den 52 Runden hart erarbeiten musste. "Es war eng mit Rocky [Mike Rockenfeller], aber am Ende war es ein sicherer Sieg", sagte er. "Mein Start war wirklich gut, ich konnte Chris [Christian Vietoris] überholen und war allein in Kurve 1. Das war super." Danach bemühte sich Paffett schnellstmöglich aus dem DRS-Fenster zu kommen, was ihm auch gelang. Im Nachhinein hätte er aber wahrscheinlich eine andere Taktik gewählt. "Ich habe vielleicht zu sehr gepusht. Deshalb habe ich Probleme mit den Hinterreifen bekommen", erzählte er. "Zum Glück bin ich beim ersten Stopp noch vor Rocky aus der Box gekommen."

Doch auch in der Folge setzte der Audi-Pilot ihm weiter zu. "Die Pace war ähnlich und mit DRS war es schwierig, eine Lücke herauszufahren", berichtete der neue Meisterschaftsdritte. Erst im letzten Stint ging seinem hartnäckigen Verfolger die Luft aus. "Nach dem zweiten Stopp konnte ich mehr relaxen und das Rennen zu Ende fahren." Paffett unterstrich aber, dass die Anforderungen an die Teams im Zuge der Neuerungen DRS und Option-Reifen deutlich gewachsen seien. "In jedem Rennen fragt man sich, was die beste Strategie ist. Wenn man vorn steht und nicht den schnellsten Reifen drauf hat, ist es schwierig", erklärte er. "Es ist nicht mehr so leicht, Rennen anzuführen, aber bei uns hat es gereicht."