Nach dem sensationellen Dreifach-Erfolg in Spielberg ging es für BMW am Lausitzring steil nach unten: Nur Platz fünf durch Bruno Spengler, dahinter folgt lange nichts. Nur ein BMW in den Top-10, das hat es in dieser Saison noch nicht gegeben. Gründe hat das mehrere, wie BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt nach dem Qualifying berichten konnte.

"Das, was wir uns hier als Start-Setup überlegt hatten, hat im Training einfach nicht gepasst", so Marquardt. Nachdem man schon in den 90 Minuten am Samstagvormittag versuchte, eine erste Richtung erkennen zu können, musste man vor dem Qualifying alles auf eine Karte setzen: "Aus den gewonnenen Daten und Informationen der Fahrer haben wir Grundanpassungen im Setup vorgenommen, die ziemlich deutlich waren."

Ratlos: Bruno Spengler rettete sich auf Platz fünf, Foto: RACE-PRESS
Ratlos: Bruno Spengler rettete sich auf Platz fünf, Foto: RACE-PRESS

Ohne jegliche weitere Vorbereitung mussten die acht BMW-Piloten in das Qualifying starten. Spengler, aber auch Augusto Farfus und Dirk Werner, retteten, was es zu retten gab. "Es hat sich schon im freien Training angedeutet und sich dann im Qualifying bestätigt. Wir haben es icht hinbiegen können, aber so etwas muss man auch durchmachen und abhaken", resümierte Wittmann, der Q1 nicht überstand. Bei anderen Kandidaten, wie etwa Martin Tomczyk, fehlte einfach das nötige Glück: "Ihm ist ein großer Stein in den Kühler geflogen, der viel kaputt gemacht hat. Im Quali bist du dann halt einfach mal draußen", erläutert Marquardt.

Gerade das neue Wochenend-Format mit nur mehr einem Training am Samstag würde dazu führen, dass man solch grundlegende Setup-Probleme, wie sie BMW heute hatte, nicht mehr korrigieren kann. "Wenn heute Freitag gewesen wäre, hätten wir uns die Sachen in der Nacht angesehen und für das zweite Training korrigiert." Eine Ausrede soll das aus der Sicht von Marquardt aber nicht sein, schließlich hätten alle Hersteller die gleichen Vorraussetzungen.

Fraglich bleibt nur, warum BMW sich mit dem Setup so verzettelte - immerhin feierte man auf dem Lausitzring im vergangenen Jahr den ersten Sieg. "Wir müssen einfach sehen, wo wir die falschen Schlüsse gezogen haben. Am Norisring darf sich ein solcher Fehler nicht wiederholen", mahnt Marquardt. Auch Timo Glock weiß, dass es in Nürnberg nicht leicht wird - schließlich gibt es auf dem Norisring ähnlich viele Bodenwellen: "Heute war das Auto auf den Bodenwellen unheimlich nervös, das war das Hauptproblem. Man hat ein Auto, das weit weg von einer guten Balance ist und gerade beim Bremsen nervös reagiert."