Das Qualifying auf dem Lausitzring war für Roberto Merhi ein kleiner Befreiungsschlag. Q3 und die Chance auf ein gutes Ergebnis, am Ende steht aber nur Rang neun. Für den Spanier kein Grund sich zu vergraben. "Q3 zu erreichen ist eine gute Basis. Leider passierte mir auf meiner guten Runde ein Fehler und ich konnte die Zeit nicht mehr gutmachen", schilderte der Mercedes-Pilot im Interview mit Motorsport-Magazin.com.

Viel wichtiger war für Merhi ohnehin, dass Mercedes endlich den Speed im Qualifying wiedergefunden hat. Dementsprechend selbstbewusst und optimistisch startet er am Sonntag in das Rennen. "Ich möchte in den Top-5 landen", gibt sich der Spanier zuversichtlich. "Aber warum sollte ich nicht sogar auf dem Podest stehen - schließlich sehen wir sehr schnell aus."

Übertreiben will es der Mercedes-Mann aber nicht. Sollte ein Platz unter den besten Drei möglich sein, wäre die Freude groß, ein Grund zum Jubeln wären aber auch die Top-5. "Das DRS sollte mir von etwas weiter hinten helfen, aber wir müssen erst analysieren, was die beste Strategie sein wird", überlegte Merhi.

Mit Tomczyk ist es einfach komisch

Auf keinen Fall in seine Strategie-Überlegungen mit einbeziehen möchte er diesmal Martin Tomczyk, der nach einem technischen Problem am Ende des Feldes losfahren wird. "Martin ist weit weg, das sollte als kein Problem werden", sagte der Spanier mit einem Augenzwinkern. Wenngleich dieser Satz sicherlich nicht hämisch gemeint war, die Beziehung zum Meister von 2011 ist zerrüttet. "Freunde werden wir sicher nicht mehr. Um ehrlich zu sein, ist es einfach komisch mit ihm."

Seit dem letzten Zwischenfall in Spielberg hatten die Streithähne keine Aussprachemöglichkeit, wie Merhi verriet. Wirklich Wert darauf legen aber offenbar beide nicht. "Er war noch nicht da, aber ich würde die Entschuldigung auch nicht annehmen", erklärte Tomczyk bereits in Spielberg im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Ob sich Merhi mit seiner Fahrweise nun Freunde macht oder nicht, ist dem Mercedes-Piloten herzlich egal. "Ob man in der DTM 11. oder 22. wird, ist eigentlich egal", bezog sich der Spanier auf die Punkte, die es bis zum zehnten Rang gibt. "Ich fahre hart und will mich nicht leicht überholen lassen." Zwischen den beiden Konkurrenten liegen am Sonntag in der Lausitz 13. Startplätze. Ob es dennoch zu einer Wiederauflage des Duells kommt, wird das Rennen zeigen.