Neue Zeiten in der DTM: DRS und Option-Reifen geben Fahrern und an den Rennwochenenden mehr strategische Möglichkeiten. Hinzu kommt das neue, deutlich gestraffte Format. Der Freitag fällt 2013 weg - und damit eine komplette Trainingssession. Auch das sonntägliche Warm-Up wurde gestrichen. Die Teams haben dadurch deutlich weniger Zeit, das Auto abzustimmen. Auf Experimente wird deshalb weitestgehend verzichtet. "Man geht weniger Abenteuer ein", bestätigte BMW-Motorsportchef Jens Marquardt. "Letztes Jahr konnte man das noch machen, wenn man den richtigen Pfad verloren hat, hatte man immer noch eine Nacht, in der man die Dinge aussortieren konnte. Das hat man 2012 am Nürburgring gesehen. Im Training waren wir überhaupt nicht bei der Musik, aber mit ein paar Setup-Änderungen ist Bruno Spengler auf die Pole gefahren."

In der aktuellen Saison geht es hingegen darum, in der relativ kurzen Zeit, die bestmögliche Lösung zu finden, es sei allerdings unwahrscheinlich, dass diese der idealen Einstellung entspricht, meinte der BMW-Boss. "Generell geht man das Wochenende wahrscheinlich etwas konservativer an und gibt ein paar Prozent Performance auf." Bei der Frage, ob die Regeländerungen gut oder schlecht seien, wollte sich Marquardt noch kein abschließendes Urteil erlauben. "Die Entscheidungen zu den Regeln sind als Paket zu sehen. Es ist nicht der richtige Weg, nach zwei Rennen alles in Frage zu stellen", sagte er. "Das Rennen in Hockenheim war beispielsweise superspannend, da haben wir das gesehen, was wir sehen wollten. Wir brauche, einfach nur ein paar Rennen, bis sich das einspielt."

Der 46-Jährige warnte ohnehin davon, immer wieder alles verändern zu wollen. " Die DTM ist auf einem sehr guten Level. Alle haben sich weiter entwickelt, es ist mega-eng", unterstrich er. " Wenn man am Regelsystem viel verstellt muss sich das bisschen einstellen und dämpfen, dann sieht man wie es läuft. Wenn man allerdings zu viel an den Reglern dreht, kann sich das auch mal aufschwingen. Dann wird es gefährlich." Marquardt ist allerdings davon überzeugt, dass die der Hersteller - Audi, Mercedes, BMW - gemeinsam den richtigen Weg finden werden. " Wir arbeiten untereinander alle so gut zusammen, dass wir uns zusammensetzen können und schauen, was für Serie und die Fans am besten ist."