Andy Priaulx erlebte einmal mehr einen enttäuschenden Rennsonntag. Im Qualifying verbuchte der Brite den siebten Platz und hatte sogar gute Chancen auf den Einzug in Q4, doch im Rennen wurde er wie so oft unschuldig aller Möglichkeiten beraubt. Der BMW-Pilot wurde von Adrien Tambay abgeschossen und drehte sich von der Strecke, woraufhin er an das Ende des Feldes zurückfiel. "Das war praktisch das Ende des Rennens für mich", zeigte er sich bei Motorsport-Magazin.com verärgert.

"Ich war im Kampf um die Top-8, aber das warf mich zurück zu den Überrundeten und wenn man dauernd blaue Flaggen sieht und neben der Ideallinie fährt, verliert man viel Zeit", schilderte er das Dilemma. Apropos blaue Flaggen: Priaulx wurde über fünf Runden signalisiert, dass er Gary Paffett vorbeilassen sollte, doch als dieser direkt hinter ihm war, verschwanden die Zeichen auf einmal. "Ich wusste daher nicht, ob ich gegen ihn kämpfte", sagte Priaulx. "Ich denke, das war ein Fehler."

Mit Tambay wurde der Brite erneut von einem unerfahrenen Piloten abgeräumt, weshalb er auf die junge Garde nicht gut zu sprechen ist. "Seit ich in der DTM fahre, wurde ich sechs oder sieben Mal von jemandem aus dem Rennen gerissen, der von einem anderen Planeten kam", schäumte er. "Und nie war es mein Fehler." Der ehemalige Tourenwagen-Weltmeister weiß, dass seine Performance deutlich besser als seine Ergebnisse ist, was sich auch regelmäßig im Qualifying zeigt, wo er sich zuletzt stets verbesserte und mehrfach die Top-10 erreichte. "Aber Unfälle wie diese beschneiden einfach meine Chancen, gute Punkte zu machen", klagte er und fügte zynisch an: "Vielleicht sollte ich die Farbe meines Autos ändern..."

Dennoch wollte der Lokalmatador nicht nur die negativen Seiten sehen, denn zum einen traf er mit Formel-1-Pilot Jenson Button aufeinander, der ihm Anerkennung für seine Leistung zollte, und zum anderen zeigte er sich vom Publikum in Brands Hatch begeistert. "Die Fans waren fantastisch", strahlte er. "Gestern war ich der beste Brite im Qualifying, das war toll. Ich habe es sehr genossen." Trotz der immer wiederkehrenden Rückschläge will Priaulx nicht den Kopf in den Sand stecken und fokussiert bleiben. "Ich muss einfach Glück haben und Punkte, Podien und hoffentlich auch Siege holen", blickte er nach vorne.