Gary Paffett war not amused, als ihm nach Rennende mitgeteilt wurde, dass er seinen Platz auf dem Podium verloren hatte. Wie kam es dazu? Der Mercedes-Star hatte sich nach seinem Husarenritt von Startplatz elf über seine Podiumsplatzierung gefreut, bis bekannt wurde, dass er mit einer 5-Sekunden-Zeitstrafe belegt wurde und auf Platz sechs zurückfiel. Der Grund für die unerwartete Bestrafung: Während einer Gelbphase war Paffett zu schnell, obwohl er eigentlich seine Sektorenzeit um eine halbe Sekunde hätte verlangsamen müssen. Der Brite zeigte sich verständlicherweise nicht als Anhänger der neu eingeführten Strafe. "Das ist eine dumme Regelung", schimpfte Paffett im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Das ist keine sichere, sondern eine gefährliche Regel."

Außerdem war sich Paffett keiner Schuld bewusst. "Ich weiß nicht einmal, ob es dabei um die Gelbphase von Augusto Farfus oder Edoardo Mortara ging", meinte er. "Das ist einfach unmöglich zu wissen mit dieser halben Sekunde. Du gehst bei jeder Gelbphase vom Gas und versuchst, vorsichtig zu fahren. Ich fuhr weder schnell noch in irgendeiner Weise gefährlich." Schon vor dem Rennen hatten die Fahrer das Gespräch mit der Rennleitung gesucht, wie Paffett verriet. Die Piloten wollten, dass die Zeit von einer halben Sekunde auf weniger verkürzt wird, da die Sektoren in Brands Hatch sehr kurz sind. Paffett: "Ja, es gab Gespräche darüber vor dem Rennen und wir fragten nach einer Änderung. Hier in Brands Hatch ist eine halbe Sekunde zu viel. Zwei Zehntel wären besser gewesen, aber das war ihnen nicht ausreichend."

Zuspruch gab es vom Markenkollege Daniel Juncadella, der Paffetts Strafe ebenfalls nicht nachvollziehen konnte. "Diese Strafe macht keinen Sinn, vor allem nicht in Brands Hatch", sagte er bei Motorsport-Magazin.com. "In dieser Situation war es recht hart, denn die gelben Flaggen galten nur für die Gerade und da bremst du nicht auf der Mitte ab, wenn du gerade gegen jemanden kämpfst." Schon nach dem Rennen in Hockenheim hatten sich einige Fahrer zur neuen Strafen-Regelung geäußert und ihren Unmut darüber kundgetan.