Im Leben lernt man nie aus. Das wird sich auch Timo Glock denken, der seit einigen Wochen selbst als gestandener Formel-1-Pilot tagtäglich Neues hinzulernt. Schon die einfachsten Dinge, wie das Anbremsen einer Kurve muss der BMW-Neuzugang in der DTM neu erlernen. "Bei meinem ersten Test in Hockenheim hätte ich das Auto eingangs Motodrom beinahe in die Reifenstapel gestopft", erinnert er sich. Die Geschwindigkeit war für ihn einfach viel zu niedrig, um schon zu bremsen - jedenfalls wenn er in einem Formel-1-Boliden gesessen hätte.

Hilfe erhält Glock in seiner ersten DTM-Saison von seinem Teamkollegen, der ist zwar ebenfalls Rookie, hat aber ein Jahr lang Testkilometer um Testkilometer als offizieller BMW-Tester abgespult. Obendrein ist Marco Wittmann ein ehemaliger Kandidat der Deutsche Post Speed Academy - also einer von Glocks ehemaligen Schützlingen. Aus dem Lehrer ist somit der Schüler geworden.

"Das kann man so sagen", bestätigt Glockim Interview mit Speed-Academy.de. "Das war auch so vorgesehen: Wir bildeten ihn in der Deutsche Post Speed Academy zu einem Lehrer aus, der mir nun einiges in der DTM beibringen kann." Die Zusammenarbeit zwischen Glock und Wittmann funktioniert seit den ersten Testfahrten sehr gut. "Er ist noch jung, aber schon sehr schnell."

Seinen Speed konnte Wittmann beim DTM-Auftakt in Hockenheim mit einem neunten Platz unter Beweis stellen. So kann selbst Glock noch einige Tipps von seinem früheren Schüler lernen. "Er hat nicht das Problem, sich erst einmal ins Auto zu setzen und daran gewöhnen zu müssen", erklärt Glock. "Er weiß einfach sofort, wie er richtig mit dem Auto umgehen muss. Das wird auch mir helfen, wenn wir zu neuen Strecken reisen, die er bereits kennt und auf denen ich noch nie zuvor mit einem DTM-Boliden unterwegs war." So profitiert Glock nun von der guten Ausbildung seines Ex-Schülers.