Timo Glock, BMW

Glock freut sich auf die neue Aufgabe, Foto: BMW AG
Glock freut sich auf die neue Aufgabe, Foto: BMW AG

Mit 91 Grand-Prix-Starts in der Formel 1 ist Timo Glock fraglos der prominenteste DTM-Neuzugang dieser Saison. Eigentlich wollte der Odenwälder auch weiterhin der Königsklasse treu bleiben, doch aufgrund finanzieller Engpässe einigte er sich mit Marussia auf eine Vertragsauflösung und kehrte mit BMW zu jenem Hersteller zurück, für den er bereits zu Beginn seiner Karriere als Testfahrer in der Formel 1 tätig war. Glock wird gemeinsam mit Marco Wittmann für das neu ins Leben gerufene Team MTEK antreten.

"Es ist schön, in einem Auto zu sitzen und zu wissen, man ist konkurrenzfähig", konnte sich Glock nach der offiziellen Präsentation durch BMW einen kleinen Seitenhieb in Richtung seines letzten Arbeitgebers nicht verkneifen. Trotz seiner guten Referenzen ist dem 31-Jährigen bewusst, dass sich einige ehemalige Formel-1-Piloten nach dem Wechsel in die DTM äußerst schwer taten. "Zwei bis drei Rennen werde ich mich Sicherheit brauchen, um alles zu verstehen und wirken zu lassen", betonte er. Hilfe bei der Eingewöhnung im neuen Job soll von einem Markenkollegen kommen. "Ich versuche, mich an Martin Tomczyk zu klammern. Er hat 13 Jahre Erfahrung und kann mir aus dem Effeff sagen, wie so ein Auto funktioniert", verriet Glock.

Marco Wittmann, BMW

Beförderung für Wittmann, Foto: BMW
Beförderung für Wittmann, Foto: BMW

Der zweite MTEK-Pilot ist dem gemeinen Fan zwar vermutlich deutlich weniger bekannt als Timo Glock, verfügt jedoch über wesentlich mehr DTM-Erfahrung, da er zuletzt als Test- und Entwicklungsfahrer für BMW tätig war und nun zum Einsatzpiloten befördert wurde. Die größten Erfolge des 23-Jährigen Fürthers stammen aus den Nachwuchsklassen. 2010 und 2011 erreichte er in der Formel-3-Euroserie jeweils den zweiten Platz und schloss zudem auch die FIA Formula 3 International Trophy als Vizechampion ab. Meister wurde damals übrigens Roberto Merhi, der bereits im letzten Jahr für Mercedes ins DTM-Cockpit klettern durfte.

"Diese Beförderung zum Einsatzpiloten ist nun natürlich noch das i-Tüpfelchen und ich fiebere dem Auftakt entgegen", strahlte Wittmann über den Vertrauensbeweis von BMW. Obwohl er als Rookie an den Start geht, hat sich der Deutsche hohe Ziele gesetzt und möchte regelmäßig die Punkteränge entern - bei den abschließenden Testfahrten in Hockenheim ließ er mit zwei Tagesbestzeiten aufhorchen. Von seinem prominenten Stallgefährten ist Wittmann begeistert, stellt die Konstellation doch eine ideale Symbiose dar. "Er verfügt zwar über extrem große Erfahrung im Motorsport, von der ich mir etwas abschauen kann, aber auf der anderen Seite bin ich durch das letzte Jahr bereits erfahrener in Sachen DTM-Auto", äußerte er sich zu Glock. "Wir können beide voneinander lernen."

Daniel Juncadella, Mercedes

Juncadella erhält das Vertrauen, Foto: Mercedes-Benz
Juncadella erhält das Vertrauen, Foto: Mercedes-Benz

Mercedes tritt 2013 in der DTM mit nur mehr sechs Autos an, bleibt aber der Maxime der Nachwuchsförderung treu. Zu diesem Zwecke wurde mit Daniel Juncadella der Champion der Formel 3 Euroserie und der FIA Formel 3 Europameisterschaft ins Boot geholt. Der Spanier, der auch schon beim prestigeträchtigen Macau Grand Prix triumphierte, soll nun dazu beitragen, Mercedes nach der schlussendlich enttäuschenden Vorsaison wieder in die Erfolgsspur zu bringen, vor allem was die Stärke in der Breite betrifft.

"Die DTM war immer meine erste Option. Es ist eine gute Erfahrung für mich, die mich sicherlich weiterbringen wird", betonte der 21-Jährige, der auch ein Angebot aus der GP2 vorliegen hatte, jedoch dem Tourenwagensport den Vorzug gab. "Das Hauptproblem an der GP2 ist, dass man vorher nicht weiß, in welchem Team man ein gutes Jahr haben kann", lieferte er die Begründung für seine Entscheidung. Ab sofort gilt Juncadellas gesamte Konzentration aber der DTM, um sich bei Mercedes für die große Chance zu bedanken. "Jetzt werde ich alles geben, um das in mich gesetzte Vertrauen weiterhin zu rechtfertigen."

Pascal Wehrlein, Mercedes

Wehrlein sprang für Ralf Schumacher ein, Foto: Mercedes
Wehrlein sprang für Ralf Schumacher ein, Foto: Mercedes

Eigentlich hätte Daniel Juncadella bei Mücke Motorsport mit Ralf Schumacher einen äußerst erfahrenen Mann an die Seite gestellt bekommen sollen, doch da sich der ehemalige Formel-1-Pilot kurzfristig dazu entschloss, seine aktive Karriere zu beenden, tat sich eine Lücke auf, die von Pascal Wehrlein geschlossen wurde. Wehrlein, der erst im Herbst seinen 19. Geburtstag feiert, avancierte somit über Nacht zum jüngsten DTM-Piloten der Geschichte. Während er im Vorjahr noch im Kampf um den Formel-3-Titel gegen Juncadella den Kürzeren zog, tritt er nun gemeinsam mit dem Spanier für die Farben von Mercedes an. Stichwort Formel 3: Wehrlein war im März noch einmal in der Nachwuchsserie am Start und fuhr zum Abschied in Monza bei allen drei Rennen auf das Podium.

"Mit diesem Titel hat man noch nichts erreicht, man steht nur in den Büchern. Die Erfolge sind noch nicht da", ist sich der Motorsport-Magazin.com-Kolumnist bewusst, dass ihm sein junges Alter nicht automatisch Triumphe bescheren wird. Dass sich Wehrlein in der DTM jedoch bereits gut eingelebt hat, zeigen die Testergebnisse aus Barcelona, wo er zwei Mal den zweiten Platz belegte. Konkrete Ziele hat sich der Jungspund für seine Premierensaison nicht gesetzt, gilt es doch zunächst, sich nachhaltig mit dem neuen Material vertraut zu machen. "Am Anfang gehe ich es einfach mal so an. Ich habe immer große Ziele und Erwartungen, aber man muss sehen, wo man steht", übte er sich in Bescheidenheit.