Noch ist unklar, mit welcher Fahreraufstellung Mercedes in die kommende Saison geht. Der eine oder andere Fahrer könnte sein vorerst letztes Jahr in der DTM bestreiten - prominentester Fall ist Ralf Schumacher, der am Montag verkündete, erst nach dem Finale in Hockenheim über seine Zukunft entscheiden zu wollen. Bislang lief es für den ehemaligen Formel-1-Fahrer in diesem Jahr alles andere als rund: In den bisherigen neun Rennen holte er lediglich acht Zähler - Platz 18 in der Meisterschaft.

Norbert Haug bestätigte nun, dass sich Mercedes nach dem Rennwochenende auf dem Hockenheimring mit Schumacher über die gemeinsame Zukunft unterhalten will. Sein bestes Ergebnis mit dem neuen C-Coupe war der siebte Platz beim Auftakt in Hockenheim, hinzu kommen zwei zehnte Plätze in der Lausitz sowie in Zandvoort. Seit 2008 fuhr der 37-Jährige in bislang 51 Rennen zweimal auf das Podium: in der vergangenen Saison in Hockenheim auf Platz drei und auf dem Red Bull Ring zu P2. "Ralf hatte sicherlich ein paar ganz starke Auftritte", sagte Haug. "Es gab Rennen, in denen er siegfähig war."

In diesem Jahr habe es Schumacher allerdings nicht einfach gehabt, weil die Konkurrenzfähigkeit in der DTM extrem hoch sei und schon wenige Zehntelsekunden über Sieg oder Niederlage entscheiden. "Die Abstände sind sehr eng und da ist man mit zwei Zehnteln Rückstand schnell mal Zwölfter", so Haug. "Dann redet keiner mehr über einen, wenn man von Platz zwölf startet - egal, wie gut dann der Speed ist." Man habe selbst bei Piloten, die schon Meisterschaften gewonnen haben, gesehen, dass sie es in dieser Saison nicht immer leicht hatten und hart kämpfen mussten, fügte der Mercedes-Motorsportchef an.

Es seien allerdings nicht ausschließlich die sportlichen Ergebnisse gewesen, die Schumacher zu einem Zugewinn für Mercedes gemacht hätten. "Ralf hat in der DTM eine zusätzliche Bedeutung", so Haug. "Er ist für uns sicherlich nicht als PR-Werbemittel an den Start gegangen, sondern als Rennfahrer. Er hat viel Gutes gebracht." Und das auch während der Zeit, als es um die Zukunft der DTM alles andere als gut bestellt war und die Serie zu kippen drohte. "Da hat Ralf seinen Beitrag geleistet mit seinen Aussagen, seinem sportlichen Einsatz und seiner Popularität. Man muss das Gesamtpaket betrachten", so Haug.