"Vielleicht sind wir zu soft zu den Reifen, vielleicht müssen wir längere Stints fahren oder vielleicht kommt er erst nach einer Weile." Norbert Haug war nach dem Qualifying in Valencia, wo Mercedes über den 14. Rang nicht hinauskam, ziemlich ratlos. Feststand allerdings, dass das schwarze Gold an der Misere schuld war. "Wir können den Grip nicht aufbauen", gab der Motorsportchef zu Protokoll.

"Wir können nicht eine Aerodynamik haben, die in Oschersleben funktioniert und hier nicht", schloss Haug andere Fehlerquellen als die Reifen aus. "Die spanische Luft ist auch nicht anders. Rein von der Physik kann es keine Erklärung geben, dass das Auto hier nicht geht."

Da aber nicht nur Gary Paffett und Jamie Green im Zeittraining schlecht abschnitten, sondern auch Bruno Spengler sich mit dem zwölften Platz begnügen musste, konnte der Schaden hinsichtlich der Meisterschaft in Grenzen gehalten werden. Dennoch gelte es erst einmal wieder die nötige Pace zu finden. "Wir müssen erst einmal wieder den Speed generieren", stellte Haug klar. "Wenn heute das Rennen wäre, wären wir wieder so langsam."

Die Hoffnung noch nicht aufgegeben

Wie bedeutsam die Streckenhaftung ist, machte Haug mit einem sinnbildlichen Vergleich deutlich: "Irgendwann ist es Schattenboxen und dann ist es schwer, jemanden K.O. zu schlagen. Wenn man keinen Grip aufbauen kann, geht nichts", betonte er. Sollte es den Mercedes-Piloten jedoch gelingen, den nötigen Grip zu finden, könne sich das Blatt im Rennen wieder wenden.

Der Schlüssel zum Erfolg könnten womöglich die beiden frischen Reifensätze sein, über die Paffett und Green noch verfügen. "Es ist immer schwierig von da hinten zu starten, aber wenn Gary und Jamie ein gutes Auto haben, geht schon was", übte sich Haug in Optimismus.