Alex Zanardi kann es offenbar nicht sein lassen. Nach seinem Triumph bei den Paralympics in London, wo er zwei Gold- und eine Silbermedaille mit dem Handbike gewann, hat sich der Italiener vorgenommen, in den Motorsport zurückzukehren. Sein Ziel ist die DTM, wo er einen Vertag bei BMW ins Visier genommen hat. Der Autohersteller will nach dem Ende der Saison die grundsätzliche Machbarkeit für einen Einsatz in einem BMW M3 DTM prüfen.

"Alex ist ein herausragender Sportler und ein leuchtendes Beispiel dafür, dass man mit Hingabe und Einsatz alles schaffen kann. Wir wissen, dass Alex immer noch vor Ehrgeiz brennt", bestätigte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt die grundsätzliche Bereitschaft des Münchner Autobauers, über ein Engagement des Italieners nachzudenken, bremste sogleich aber auch wieder etwas die Hoffnungen. "Es müssen aber zunächst zahlreiche Kriterien geprüft werden, schon rein bauart- und auch sicherheitsbedingt", so Marquardt gegenüber dem kicker.

Zanardi hat bereits jede Menge BMW-Erfahrung, Foto: Sutton
Zanardi hat bereits jede Menge BMW-Erfahrung, Foto: Sutton

Es wäre nicht Zanardis erstes Engagement für BMW, denn nach seinem Champ-Car-Unfall auf dem Lausitzring im Jahr 2001, bei dem er beide Beine verlor, ging er für die Münchner als Werksfahrer unter anderem in der Tourenwagenweltmeisterschaft (WTCC) an den Start und feierte dabei vier Siege. Ein speziell auf seine Bedürfnisse zugeschnittener Wagen erlaubte es dem heute 45-Jährigen per Hand Gas zu geben und mittels seiner Beinprothese zu bremsen. "Ein DTM-Auto ist ein hochkomplexes Rennfahrzeug, und mit einem WTCC-Auto naturgemäß kaum vergleichbar", strich Marquardt die Unterschiede zwischen den beiden Rennserien hervor.

"Wenn es nach Zanardi ginge, dann würde er schon beim nächsten Rennen für uns an den Start gehen", sagte ein BMW-Sprecher zu den Ambitionen des einstigen Formel-1-Piloten. "Wir sagen nicht kategorisch nein. Aber auch nicht kategorisch ja."