Augusto Farfus belegte im Qualifying von Oschersleben den zehnten Platz und erklärte gegenüber Motorsport-Magazin.com, um wie viel anstrengender es ist, anstatt eines WTCC-Wagens einen DTM-Boliden über den Kurs in der Mageburger Börde zu jagen. "Es ist sehr intensiv, wir sind 15 Sekunden schneller", betonte der Brasilianer "Ich mag es wirklich sehr hier, es ist eine nette und coole Erfahrung für mich."

Der BMW-Pilot musste im Zeittraining jedoch zum Teil mit stumpfen Waffen kämpfen, denn in Q3 brach der Frontsplitter an seinem Wagen, weshalb er keine Chance hatte, in das Shoot-Out der besten Vier einzuziehen. "Der Frontsplitter ist gebrochen und damit war der Down-Force weg", schilderte der Brasilianer. "Nach einer halben Runde bekam ich gesagt, dass es ein Problem mit dem Auto gibt. Ich wollte eine Runde fahren, aber es ging nicht." Ob ein Zusammenhang mit seinem Ausflug in das Kiesbett in Q2 bestand, konnte er jedoch nicht beantworten.

Bereits beim zweiten Freien Training hatte Markenkollege Martin Tomczyk mit massiven Problemen zu kämpfen, da nach dem Ritt über die Randsteine seine Vorderradaufhängung zerbröselte. "Die Strecke ist für alle Autos hart, nicht nur für BMW", hielt Farfus fest, der keinen Zusammenhang zwischen seinem und Tomczyks Defekt orten wollte. "Jeder muss vorsichtig sein", mahnte er.

Da Tomczyk in Zandvoort mit Gary Paffett aneinander geraten war und dafür eine Strafe ausfasste, rückt Farfus in der Startaufstellung eine Position nach vorne und wird vom neunten Rang ins Rennen starten und damit aus einer Region, in der es immer besonders intensiv zur Sache geht. "Das ist immer tricky, man braucht auch Glück", gab er sich keinen Illusionen hin.

Auf die Kerbs kommt es an

Einen entscheidenden Faktor stellen in Oschersleben die hohen Kerbs dar, weswegen es besonders wichtig sei, neuralgische Stellen wie die Schikane sauber zu durchfahren. "Wenn man die richtige Linie erwischt, kommt man sauber durch, kommt man aber auf die Kerbs, springt der Wagen und man verliert die Kontrolle", legte Farfus dar.

Augusto Farfus räuberte bereits in der WTCC über die Randsteine, Foto: Sutton
Augusto Farfus räuberte bereits in der WTCC über die Randsteine, Foto: Sutton

Eine weitere entscheidende Stelle kommt auf die Piloten bereits nach wenigen hundert Metern zu, wenn sich das Feld in die enge Linkskurve einordnen muss. Wie hart es dort zur Sache gehen kann, erlebte der Brasilianer zu WTCC-Zeiten am eigenen Leib, als er von der Pole startend von Gabriele Tarquini angeschoben wurde.

Um für das Rennen optimal gerüstet zu sein, gelte es nun im Qualifying wie üblich einen Rennstint zu simulieren um dann, wenn es darauf ankommt, die Hinterreifen schonend zu behandeln, um über optimale Traktion zu verfügen. Die Temperaturen sollten am Sonntag etwas höher als noch im Qualifying liegen, was der Performance entgegenkommen dürfte, zu große Sprünge dürfe man sich allerdings nicht erwarten. "Es wird nicht 35 Grad haben, daher ist das eher irrelevant", so Farfus.