Bruno Spengler sicherte sich im Qualifying von Oschersleben die Pole Position. Der BMW-Pilot setzte sich im Top-4-Shoot-Out bei bewölkten aber trockenen Bedingungen gegen Gary Paffett, Jamie Green und Dirk Werner durch wird am Sonntag zum 14. Mal in seiner Karriere das DTM-Feld in die erste Kurve führen. "In Zandvoort hatten wir Probleme, heute haben wir uns gesteigert", freute sich Paffett über die erste Startreihe. "Es ist super, dass wir eine Chance auf die Pole hatten, aber noch wichtiger ist, dass wir ein schnelles Auto für morgen haben."

Nicht minder angetan von der Vorstellung seiner Schützlinge war Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. "Als Zweiter und Dritter sind Gary und Jamie bestens aufgestellt", frohlockte er. "Die ersten Drei der Meisterschaft starten auf eins, zwei, drei - ein Showdown wie im Drehbuch ist das."

Im finalen Qualifyingsegment der vier schnellsten Piloten ging zunächst Spengler auf die Strecke und setzte eine Zeit von 1:20.916. Danach versuchte sich Jamie Green, blieb jedoch deutlich hinter dem Kanadier zurück. Der Meisterschaftsführende Gary Paffett schob sich zwischen die beiden und blieb um 0,086 Sekunden zurück. Für die Überraschung des Tages sorgte Dirk Werner, der als Vierter das starke Abschneiden des Schnitzer Teams abrundete, eine noch bessere Ausgangsposition jedoch im letzten Sektor vergab.

Audi bleibt auf der Strecke

Als Fünfter verpasste Vorjahressieger Mattias Ekström den Einzug in Q4 um eine knappe Zehntelsekunde und platzierte sich damit vor Martin Tomczyk, Edoardo Mortara und Mike Rockenfeller. Die Top-10 komplettierten Miguel Molina und Augusto Farfus. Nach der Machtdemonstration von Zandvoort schaffte somit kein Audi-Pilot den Sprung in das letzte Qualifyingsegment.

Timo Scheider scheiterte in Q2, Foto: DTM
Timo Scheider scheiterte in Q2, Foto: DTM

Tomczyk wird aufgrund seiner Strafe vom elften Startplatz ins Rennen gehen, war jedoch in erster Linie froh, nach seinem Unfall im zweiten Freien Training überhaupt am Qualifying teilnehmen zu können. "Danke an das Team, nach dem Zwischenfall heute Morgen sind sie zur letzten Minute fertig geworden", so der BMW-Pilot. "Leider gibt es immer Teile, auf die man flüchtiger schaut, bei mir war es das Namensschild, das sich im Innenraum gelöst hat und durch das Auto geflogen ist", nannte er einen nicht ganz alltäglichen Grund für das Aus.

Schumacher scheitert knapp

Bereits in Q2 kam für Timo Scheider, den Pole-Sitter von Zandvoort, als 15. das Aus. Die beste Zeit markierte Tomczyk, beendet war der Arbeitstag hingegen für Ralf Schumacher, Andy Priaulx, Robert Wickens, Filipe Albuquerque und Christian Vietoris.

Schumacher schied dabei denkbar unglücklich aus, denn der einstige Formel-1-Star fuhr als Elfter dieselbe Zeit wie Rockenfeller, wurde jedoch hinter den Audi-Piloten gereiht. Verärgert zeigte sich der Mercedes-Mann darüber, dass er von Farfus, der neben die Strecke gerutscht war, im finalen Stint behindert wurde. "Es ist ärgerlich, hat aber nicht sein sollen, ich habe nie eine saubere Runde hinbekommen", so der Kerpener, der sich für das Rennen jedoch zuversichtlich zeigte.

Drei Mercedes bleiben auf der Strecke

Auch im ersten Teil des Zeittrainings brannte Bruno Spengler die schnellste Zeit in den Asphalt, während Adrien Tambay, Rahel Frey, Roberto Merhi, Joey Hand, David Coulthard und Susie Wolff bereits die Segel streichen mussten.

Priaulx verbremste sich gleich zum Auftakt und musste ins Kiesbett, konnte aber weiterfahren. Ungewöhnliche Probleme gab es bei Merhi, der zunächst gar nicht aus der Boxengasse kam, da er ein Stück Teppich mitgenommen hatte. "Ich weiß nicht, was passiert ist und muss erst mit den Jungs sprechen, was da unter dem Auto los war", sagte der Spanier über den ungewöhnlichen Ballast. Schumacher drehte sich wenige Sekunden vor dem Ablauf der Zeit von der Strecke, schaffte aber den Sprung in Q2.