Das Rennen in Zandvoort bot einiges an Action und reichlich Chancen für Piloten, die sich bislang nicht in Szene setzen konnten. Vier Fahrer, die allesamt noch einiges aufzuholen hätten, strandeten jedoch gleich in der ersten Runde. Gegenüber Motorsport-Magazin.com berichten sie über ihre kurzen Rennen, doch was wirklich passiert ist, weiß noch keiner so richtig. Nur in einem sind sich alle einig: "Das Rennen war viel zu kurz", berichteten die vier Havaristen unisono. Die Startrunde bestand aus zwei separaten Kollisionen. Zunächst landete Miguel Molina in der Tarzanbocht im Kies, danach kollidierten Robert Wickens, Christian Vietoris und Rahel Frey in Kurve 3.

"Das ganze Wochenende war schon nicht so gut", stöhnte Molina, dessen kleiner Lichtblick nicht lange weilte: "Ich hatte einen wirklich guten Start." Damit aber auch schon genug des Positiven, 200 Meter weiter stand der Audi im Kies. "Ich erhielt einen Treffer von Wickens und konnte das Auto nicht mehr kontrollieren, weil es sehr rutschig war. Dann war es vorbei." Der Kanadier wollte das aber nicht auf sich sitzen lassen: "Ich war innen und habe die Linie nicht geändert. Er tat das schon. Der kam quer über die Strecke, wir hatten Kontakt und ich habe die Wand berührt." Allerdings habe er selbst dabei keinen Schaden erlitten: "Ich hatte immer noch ein perfekt ausbalanciertes Mercedes-Benz-DTM-Auto."

Dieses kam aber nicht sehr viel weiter, in Kurve 3 war endgültig Schluss: "In Turn 3 habe ich einen Stoß von hinten bekommen, der hat die Aufhängung gebrochen. Ich drehte mich und wurde leider nochmal getroffen, Rennen vorbei." Natürlich sei er nach so einem Rennen aufgebracht, aber er könne es auch nicht ändern, verriet er. Neben ihm schieden auch zwei weitere Fahrer in Kurve drei aus. Christian Vietoris steht aber noch auf dem Schlauch: "Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was da passiert ist. Ich war auf der Innenbahn und bekam plötzlich Übersteuern. Daraufhin bin ich rausgerutscht, irgendwo angeschlagen und habe mir dabei hintere Radaufhängung gebrochen."

Rahel Frey sagte zu ihrem kürzesten DTM-Rennen: "Das ist alles sehr schade. Es war eine turbulente erste halbe Runde. Am Start war es noch etwas feucht." Kurz vor ihrem Ausfall sei sie dann in einem Stau gelandet, der aus der Kollision weiter vorne resultierte: "Ich war hinter Joey Hand, als Wickens gedreht wurde. Das habe ich zu spät gesehen; er drehte sich zurück auf die Strecke und ich habe ihn getroffen. Danach war die vordere rechte Aufhängung hinüber." Es gelte nun, das Rennen schnell abzuhaken, gestand sie. Aber sie kann optimistisch in die Zukunft schauen: "Ich fühlte mich wohl im Auto und in Oschersleben heißt es wieder: Alles geben!"