18 Tausendstelsekunden. Genau die fehlten Rahel Frey beim Qualifying auf dem Nürburgring für den Einzug in Q2. Stattdessen schaffte Markenkollege Mattias Ekström den Sprung in die zweite Runde und Frey flog wieder einmal im ersten Qualifyingsegment raus. Doch mit Startplatz 17 erzielte die junge Schweizerin immerhin ihr mit Abstand bestes Ergebnis in dieser Saison. "Das wäre zu knapp gewesen mit Eki", scherzte Frey auf die Frage von Motorsport-Magazin.com, ob sie einer Teamorder zum Opfer gefallen sei. "Mit der Richtung, die ich eingeschlagen habe, bin ich sehr zufrieden - aber ich wäre schon gern in Q2 gefahren." Das hatte sie im vergangenen Jahr in Brands Hatch geschafft, damals wurde sie 15.

"Im Training lief es sehr gut, aber beim Qualifying muss ich mir an die eigene Nase fassen", sparte Frey nicht mit Kritik an sich selbst. "Ich fuhr nicht die perfekte Runde und verlor auf der Bremse im letzten Sektor etwas Zeit. Aber ich bin absolut zufrieden, das ist der Lohn für die harte Arbeit." Frey nutzt die siebenwöchige Sommerpause, um ihre Gedanken zu ordnen - mit Erfolg, wie sie in der Eifel bewies. "Die Pause tat gut, ich konnte etwas Distanz gewinnen", sagte die Audi-Pilotin. "Das war gut; davor konzentrierte ich mich manchmal auf Kleinigkeiten, obwohl das gar nicht nötig gewesen wäre."

Nun also P17 statt der üblichen 21. und 22. Startplätze. Ein anderes Gefühl vor dem sechsten Rennen des Jahres? "Nein, ich habe keinen anderen Ansatz, man muss immer einen guten Start hinkriegen. Aber von P17 ist man direkt mittendrin, dadurch erhöht sich das Risiko in der ersten Runde. Schnell reagieren, lautet am Sonntag die Devise." Sollte Frey richtig schnell am Gas sein, könnte sie beim Start gleich einen Teamkollegen kassieren: Adrien Tambay. Der Franzose schaffte es zwar in Q2, sah dort allerdings keinen Stich und landete auf Platz 16. "In Q1 sah es noch ganz gut aus, aber in Q2 fehlte uns Zeit, weil wir noch Änderungen am Setup vornahmen", sagte er bei Motorsport-Magazin.com.

"In meinem zweiten Stint auf neuen Reifen hatte ich nur noch eine schnelle Runde und da geriet ich in den Verkehr", ärgerte sich der Rookie, der sich sonst P12 ausgerechnet hätte. "Uns fehlte auch etwas die Pace, die müssen wir noch finden. Das Problem dabei ist: Wenn wir eine Erklärung hätten, wären wir zuversichtlicher, was das Rennen angeht." Tambay kämpfte, wie viele seiner Rivalen auch, mit den wechselhaften Temperaturen in der Eifel. Vom Training bis zum Qualifying stiegen die Temperaturen um rund zehn Grad.

"Wir müssen herausfinden, wie wir uns auf die unterschiedlichen Temperaturen einstellen können", so Tambay. "Vielleicht liege ich aber auch falsch, und es liegt nicht nur am Wetter - die Audi-Jungs an der Spitze hatten wohl ein anderes Setup als wir, aber da muss jeder seinen eigenen Weg finden."