Felix Herbold wiederholte mit Co-Pilot Michael Kölbach im Ford Fiesta S2000 über 165,92 km seinen Vorjahressieg bei der ADAC Wikinger-Rallye rund um Süderbrarup in Schleswig-Holstein. Im Ziel hatte der Ismaninger einen Vorsprung von 1:28,7 Minuten auf seinen schnellsten Verfolger Mark Wallenwein. Dem Stuttgarter im Skoda Fabia S2000 genügte der Podestplatz jedoch, um die Führung im Championat zu übernehmen. Vor der ADAC Hessen-Rallye Vogelsberg (13. - 14. April) liegt er mit drei Punkten Vorsprung vor Herbold an der Tabellenspitze. Den dritten Platz im Klassement holten nach einem fulminanten Schlussspurt Ruben Zeltner / Helmar Hinneberg (Porsche 911 GT3).

"Es fühlt sich super an, den Sieg vom vergangenen Jahr zu wiederholen", freute sich Felix Herbold im Ziel der ADAC Wikinger-Rallye. Erst kurz vor dem zweiten Saisonlauf war er aus der Division 3 zurück in den Super2000-Ford gewechselt, mit dem er schon im Vorjahr überzeugen konnte. "Vor zwei Wochen wusste ich noch nicht, ob dieser Einsatz zustande kommt. Ich bin dankbar, dass ich dieses tolle Auto auf den schönen Prüfungen hier in Schleswig-Holstein bewegen durfte." Herbold konnte schon auf der ersten Prüfung am Freitagabend die Führung übernehmen und verteidigte sie mit einer souveränen Vorstellung bis ins Ziel.

Für Mark Wallenwein blieb nur die Verfolgerrolle, die allerdings durch die neue Gesamtführung versüßt wurde. "Zuletzt habe ich 2010 einmal die DRM-Tabelle angeführt, die Position aber durch einen dummen Fehler verloren. Diesmal möchte ich es besser machen", resümiert der Youngster. "An Felix war heute einfach nicht vorbeizukommen. Wir hatten anfangs ein paar Probleme mit dem Fabia, die wir noch aussortieren mussten. Dann lief es aber gut - dennoch war heute nicht mehr drin."

Sandro Wallenwein verliert nach Ausfall die Führung

Pech hatte der bisherige Spitzenreiter und Bruder des neuen Tabellenführers, Sandro Wallenwein: Der Subaru-Pilot fiel auf der zehnten von 14 WPs aus. Zuvor hatte der amtierende DRM-Champion im stark besetzten Feld lange Zeit die dritte Position verteidigt. "Durch einen blöden Fehler im Aufschrieb waren wir an einer Ecke viel zu schnell", berichtete der Stuttgarter anschließend. "Wir sind durch´s Gebüsch in einen tiefen Graben und haben dadurch vorne rechts das Rad abgerissen. Der dritte Platz wäre genial gewesen, wichtige Punkte für die Meisterschaft. So ein Mist: Alles passt perfekt, und durch einen kleinen Fehler ist alles aus."

Sandro Wallenwein verlor die Tabellenführug durch einen Fahrfehler, Foto: Sascha Dörrenbächer
Sandro Wallenwein verlor die Tabellenführug durch einen Fahrfehler, Foto: Sascha Dörrenbächer

Seinen dritten Platz übernahmen in der Folge Ruben Zeltner / Helmar Hinneberg, die zu Beginn der Veranstaltung noch wegen einer falschen Reifenwahl zurückgefallen waren und ab dem Mittag des zweiten Rallyetages mit Bestzeiten aufwarteten. "Die Reifenwahl hat uns mächtig Zeit gekostet - trotzdem wären wir hier wohl nicht an den Super-2000-Fahrzeugen vorbeigekommen", zog Zeltner sein Fazit. Als Gesamtdritter konnte er sich noch vor Brian Madsen / Anja Posorski platzieren, die als schnellstes Team aus der dänischen Meisterschaft den im Rahmen der Wikinger-Rallye ausgetragenen Auftaktlauf ihres nationalen Championats für sich entschieden.

2WD-Wertung: Riedemann nicht zu stoppen

Den hervorragenden Eindruck, den die jungen Piloten in der DRM bei der ADAC Wikinger-Rallye hinterließen, unterstrich auch der Sieger des 2WD-Wertung, Christian Riedemann (Citroën DS3 R3). Als Gesamt-Sechster konnte er nicht nur zum zweiten Mal in Folge die Wertung der frontgetriebenen Fahrzeuge gewinnen, sondern gleichzeitig auch auf den dritten Platz der Meisterschaft vorrücken. Der Sulinger lag mit seiner belgischen Co-Pilotin Lara Vanneste zeitweise sogar auf der dritten Position, fiel dann aber auf den schnellen Prüfungen in der Region Angeln zurück. Pech dagegen hatte sein schärfster Konkurrent Carsten Mohe. Der Crottendorfer im Renault Mégane RS fiel vorzeitig aus.

Im Ziel auf dem Marktplatz von Süderbrarup strahlte der Shootingstar der 2WD-Fraktion in der DRM: "Super - am Anfang der Saison wollte ich eigentlich erstmal nur schauen wie ich zurecht komme", so Christian Riedemann. "Spätestens nach dem zweiten Sieg in Folge ist jetzt klar, dass ich auf jeden Fall um den 2WD-Titel kämpfen möchte." Er kontrollierte das Geschehen in der stark besetzten Division 3 von Beginn an und hielt auch den amtierenden 2WD-Champion Carsten Mohe auf Distanz. "Ich freue mich, dass ich schneller fahren konnte als er", grinst Riedemann, während Mohe nach einem Ausritt unglücklich ausfiel.

"Nach einem Dreher sind wir quer in einen tiefen Acker gerutscht und kamen nicht mehr zurück auf die Straße", berichtet der Renault-Spezialist aus dem Erzgebirge. "Die Wikinger-Rallye ist eine superschöne Veranstaltung, aber sie bringt uns einfach kein Glück." So konnte in der 2WD-Wertung abgesehen von Riedemann an diesem Wochenende kein Team das Tempo der Spitze mitgehen. In der Division 3 lagen hinter Riedemann die Dänen Anders Rygaard / Henrik Skott (Honda Civic R3, 18. Platz) vor Georg Berlandy / Peter Schaaf (Peugeot 207 RC, 22. Platz).

Dieselwertung: Griebel erneut vorne

Auch bei der ADAC Wikinger-Rallye siegte in der Division 6 Marijan Griebel (Opel Astra GTC). Mit Co-Pilot Alexander Rath konnte sich der Polizeikomissar aus dem Saarland wie schon beim Saisonauftakt gegen Björn Mohr / Oliver Becker (Opel Astra GTC) durchsetzen und damit auch die Führung im HJS-Diesel-Rallye-Masters behaupten. Allerdings verspricht das Geschehen in der Selbstzünder-Klasse spannend zu bleiben. "Es war ein heißer Fight mit Marijan", berichtet der amtierende HJS-Champion Mohr. "Die entscheidenden zehn Sekunden haben wir wohl durch einen Ausrutscher am Samstagmorgen verloren."