Audi Sport hat ein Sammelsurium an Superstars für sein Werksdebüt bei der Rallye Dakar vom 02. bis 14. Januar 2022 verpflichtet. Rekord-Sieger Stephane Peterhansel, die spanische Rallye-Ikone Carlos Sainz und der zweifache DTM-Champion Mattias Ekström zählen zum Aufgebot des Autobauers aus Ingolstadt, der in einer neu geschaffenen Klasse für alternative Antriebe starten wird.

Der 14-fache Dakar-Sieger Peterhansel und Sainz sind neu bei Audi, dem Teamchef Sven Quandt aber bestens vertraut. Beide Top-Stars starteten zuletzt für sein Team x-raid, das nun als Q Motorsport bei der berühmtesten Rallye der Welt in Saudi-Arabien antreten wird. Ekström sammelte zu Beginn dieses Jahres in einem Yamaha-Prototypen erste Erfahrungen bei der Dakar, ebenfalls unter der Leitung von Quandts Erfolgs-Truppe.

"Man darf ohne Übertreibung von einem 'Dream-Team' sprechen", sagt Julius Seebach, Geschäftsführer der Audi Sport GmbH und verantwortlich für den Motorsport. "Stéphane ist der erfolgreichste Dakar-Pilot aller Zeiten, Carlos mehrfacher Dakar-Sieger und Rallye-Weltmeister. Mit Mattias haben wir bereits in der Vergangenheit große Audi-Erfolge gefeiert, er ist einer der vielseitigsten Fahrer der Welt."

Peterhansel peilt 15. Dakar-Sieg an

Peterhansel kehrt als Titelverteidiger mit Audi zur Dakar zurück. 2021 feierte der Franzose mit seinem alten und neuen Beifahrer Edouard Boulanger den achten Gesamtsieg in der Auto-Kategorie auf einem x-raid-Mini. Hinzukommen sechs Erfolge in der Motorrad-Klasse.

Diesmal klettert das Duo in einen Audi-Prototypen samt elektrischem Antriebsstrang. Die dafür benötigte Energie kommt aus einer Hochvoltbatterie, welche bei Bedarf während der Fahrt über einen Energiewandler in Form eines TFSI-Motors geladen werden kann. Dabei handelt es sich um den Vierzylinder-Motor, mit dem Audi 2019 und 2020 die DTM dominierte.

Peterhansel: "Die Dakar ist eines der letzten Abenteuer dieser Welt. Und sie steht vor einem Umbruch: Die Zukunft ist elektrisch. In zehn Jahren wird jeder ein Elektroauto fahren. Die Dakar ist ein extremer Test für diese Technologie. Wir wollen das erste Team sein, das die Dakar mit einem elektrifizierten Antrieb gewinnt."

Sainz: Auch mit 59 Jahren noch hungrig

Peterhansels langjähriger Dakar-Rivale Carlos Sainz, Vater von Formel-1-Fahrer Carlos Sainz Junior, nimmt mit dem Elektro-Abenteuer im Alter von 59 Jahren ebenfalls noch einmal ein neues Projekt in Angriff. Neben seinen drei Dakar-Siegen in den Jahren 2010, 2018 und 2020 (mit VW, Peugeot, Mini) blickt er auf den Gewinn zweier Rallye-Weltmeisterschaften 1990 und 1992 zurück. Mit Volkswagen startete 'El Matador' mehrfach bei der Rallye Dakar.

Bei Audi trifft Sainz auf seinen vertrauten Landsmann und Beifahrer Lucas Cruz, mit dem er schon 2010 auf einem Race Touareg von Volkswagen die Dakar gewann. "Auch mit 59 Jahren bin ich noch hungrig, sonst hätte ich diese neue Herausforderung nicht angenommen", sagt Sainz. "Schon als Kind war es mein Traum, Rallyefahrer zu werden. Die Leidenschaft ist ungebrochen. Der Audi quattro hat die Rallye-Weltmeisterschaft für immer verändert. Nun versuchen wir etwas Ähnliches bei der Rallye Dakar."

Foto: Audi Communications Motorsport
Foto: Audi Communications Motorsport

Ekström: Muss noch viel bei Dakar lernen

Wie Motorsport-Magazin.com schon vor einigen Monaten berichtet hatte, stößt auch Ekström zu Audis neuer Speerspitze im Werksmotorsport. Der 42-Jährige bereitet sich seit geraumer Zeit auf die Dakar vor, unter anderem in der neuen Rennserie Extreme E, in der er für den Kemptener Rennstall Abt Sportsline an den Start geht. Ekström hat einen Großteil seiner Karriere bei Audi verbracht, Ende 2017 beendete er seine lange DTM-Karriere.

Ekström, der sich einen Audi-Prototypen mit dem 26-jährigen Emil Bergkvist teilen wird: "Die Dakar wird ganz bestimmt eines der aufregendsten Abenteuer meiner Karriere. Dieses spannende Projekt gemeinsam mit dem Team in Angriff nehmen zu dürfen, mit dem ich meine größten Erfolge gefeiert habe, ist fantastisch. Obwohl ich in diesem Jahr 43 werde, fühle ich mich im Vergleich zu Carlos und Stéphane wie ein Junior. In diesem Sport braucht man sehr viel Erfahrung in allen Bereichen. Ich muss noch viel lernen, freue mich aber sehr darauf."