Toyota-Pilot Yazeed Al Rajhi aus Saudi Arabien und der deutsche Navigator Dirk von Zitzewitz gewannen die zehnte Etappe der Rallye Dakar. Es war nach der siebten Etappe bereits der zweite Tagessieg für das Duo. Nasser Al-Attiyah wurde Zweiter vor dem Gesamtführenden Stephane Peterhansel. Allerdings überquerte Al-Attiyah nur 49 Sekunden vor dem Franzosen im Mini über die Ziellinie und liegt damit weiterhin 17:01 Minuten im Gesamtstand zurück. Auf der morgigen vorletzten und längsten Wertungsprüfung hat der Toyota-Pilot aus Katar die letzte Chance den Dakar-Rekordsieger noch einzuholen.

10. Etappe in Saudi Arabien, Foto: ASO/Dakar
10. Etappe in Saudi Arabien, Foto: ASO/Dakar

Die zehnte Etappe führt die verbliebenen 54 Teilnehmer der Auto-Kategorie von Neom am Roten Meer nach al-Ula. Eine malerische Kulisse begleitet die Teams während der Wertungsprüfung über 342 Kilometer. Trotz der beeindruckenden Landschaft müssen Bergpassagen, Canyons, Dünen und weite Täler mit viel Konzentration bewältigt werden.

Start/WP1: Al Rajhi geht in Führung

Der gestrige Etappensieger Stephane Peterhansel eröffnete im Mini als erster Starter die zehnte Tagesprüfung über 342 Wertungskilometer. Der Dakar-Rekordsieger ging als Gesamtführender mit einem Vorsprung von 17:50 Minuten vor Toyota-Pilot Nasser Al-Attiyah in die letzten drei Tage der Rallye Dakar 2021. Die Top-12 des Vortages startete mit jeweils drei Minuten Abstand in die Tagesprüfung.

Dakar 2021: So lief die 10. Auto-Etappe: (03:41 Min.)

Hinter Peterhansel nahmen mit Al-Attiyah, Giniel de Villiers und Yazeed al Rajhi gleich drei Toyota-Teams die Verfolgung auf. Als fünfter Starter ging der bisher starke Südafrikaner Brian Baragwanath im Century auf die Zeitenjagd. Carlos Sainz startete im Mini von Position elf. Der Spanier wird bei einem Rückstand von über einer Stunde kaum seinen Titel verteidigen können.

Die erste Zwischenzeit gab es nach 45 Kilometern. Al Rajhi übernahm mit Navigator Dirk von Zitzewitz Platz eins mit starken 23 Sekunden Vorsprung vor Baragwanath. Al-Attiyah, Vladimir Vasilyev im Mini und Peterhansel bildeten die Top-5 nach dem Start.

Stephane Peterhansel beim Start, Foto: X-raid
Stephane Peterhansel beim Start, Foto: X-raid

WP2/3/4: Drei Fahrer kämpfen um den Tagessieg

Al Rajhi legte ein Höllentempo vor und baute nach 90 Kilometern die Führung auf 1:30 Minuten aus. Al Attiyah war jetzt Zweiter vor Peterhansel, der bereits 1:55 Minuten verloren hatte. Auf dem nächsten Teilabschnitt konnte Peterhansel den Rückstand wieder auf 45 Sekunden verringern und dabei Al-Attiyah virtuell überholen. Beim vierten Waypoint lag Al Rajhi wieder 1:35 Minuten vor Peterhansel.

WP5/6: Al Rajhi baut Vorsprung aus

Kurz nachdem die Hälfte der Etappe absolviert war, konnte Al Rajhi bis zum fünften Waypoint weiter Boden gutmachen. Der Pilot aus Saudi Arabien führte nun nach genau zweistündiger Fahrt mit 2:37 Minuten vor Peterhansel. Al-Attiyah lag knapp dahinter, während die nächsten Verfolger schon fast fünf Minuten verloren hatten. Sainz machte einen Sprung von Position acht auf vier. Fünfter war jetzt das polnisch-deutsche Duo Jakub Przygonski mit Beifahrer Timo Gottschalk. Nach 241 Kilometern lag Al Rajhi immer noch mit 2:15 Minuten vor Peterhansel und 2:22 vor Al-Attiyah.

WP7/8: Dreikampf um den Sieg?

Auch die letzten beiden Waypoints passierte der Leader mit einem Vorsprung von über zwei Minuten. Allerding war jetzt Al-Attiyah der härteste Verfolger auf Rang zwei. Bis zum Ziel waren noch 32 Kilometer zu bewältigen.

Ziel: Al Rajhi gewinnt erneut

Peterhansel überquerte als erster Fahrer die Ziellinie. Al Attiyah war 49 Sekunden schneller als der Franzose. Dann begann das Warten auf den bisherigen Leader. Der Wüstensohn Al Rajhi kam mit einer Zeit von 3:03:57 Stunden ins Ziel und lag damit 2:04 Minuten vor Al-Attiyah. Es war der zweite Tagessieg für das Team aus Saudi Arabien und Deutschland.

Sainz kam mit einem Rückstand von 4:12 Minuten als Vierter im Zielort an. Fünfter wurde Przygonski mit dem neunten Top-10-Resultat vor Giniel de Villiers ebenfalls im Toyota. Mini-Pilot Vladimir Vasilyev belegte Rang sieben vor Baragwanath. Der Brasilianer Marcelo Tiglia Gastaldi im Century und Nani Roma im RRX-Hunter kamen zeitgleich ins Ziel und komplettierten die Top-10 der zehnten Etappe. Für den Brasilianer war es die erste Top-Platzierung in 2021.

Ergebnis 10. Etappe Autos (Top-5)

Pos.FahrerAutoZeit
1.Yazeed Al-RajhiToyota3:03:57
2.Nasser Al-AttiyahToyota+0:02:04
3.Stephane PeterhanselMini+0:02:53
4.Carlos SainzMini+0:04:12
5.Jakub PrzygonskiToyota+0:05:06

Gesamtwertung nach 10/12 Etappen

Pos.FahrerAutoZeit
1.Stephane PeterhanselMini37:33:06
2.Nasser Al-AttiyahToyota+0:17:01
3.Carlos SainzMini+1:03:44
4.Jakub PrzygonskiToyota+2:18:43
5.Nani RomaHunter+2:50:22