Die erste Etappe zur 43. Ausgabe der Rallye Dakar gewann nach 277 Prüfungs-Kilometern Titelverteidiger Carlos Sainz im X-raid Mini. Der Spanier konnte auf dem letzten Teilstück seinen Teamkollegen Stephane Peterhansel knapp besiegen. Ab dem dritten Waypoint wechselte die Führung ständig zwischen Sainz und dem Dakar-Rekordsieger aus Frankreich.

1. Etappe in Saudi Arabien, Foto: ASO/Dakar
1. Etappe in Saudi Arabien, Foto: ASO/Dakar

1. Etappe: Jeddah - Bisha

(Prüfung: 277 km, Tagesdistanz: 622 km)

Nachdem die Rallye Dakar aus Sicherheitsgründen von 2009 bis 2020 in Südamerika ausgetragen wurde, startet nun zum zweiten Mal in Folge die Marathon-Rallye in Saudi Arabien. In diesem Jahr geht es über insgesamt 7.652 Kilometer, davon 4.676 als Tagesprüfungen gegen die Zeit.

Außerdem gibt es eine Reihe an Neuerungen, um einerseits die Sicherheit zu verbessern und um andererseits für einen spannenden Wettbewerb zu sorgen. Neue Vorschriften gibt es wieder bezüglich des Roadbooks. Schon im vergangenen Jahr wurde bei sechs der zwölf Etappen das Roadbook erst wenige Minuten vor dem Start ausgegeben. Das wird nun vor allen zwölf Prüfungen der Fall sein. Die Autos, die SSV-Klasse und die Trucks erhalten das kolorierte Roadbook zehn Minuten vor dem Start, die Motorräder 20 Minuten davor. Neu ist, dass die Top-Fahrer der Auto-Kategorie das Roadbook im digitalen Format auf einer Art Tablet erhalten werden.

Dakar 2021: So lief die 1. Auto-Etappe: (03:43 Min.)

Ursprünglich wollte man das elektronische Roadbook auch bei den Motorrädern einführen. Aufgrund der Corona-Pandemie gab es aber nicht genügend Möglichkeiten, strukturelle Tests durchzuführen. Deswegen wurde dieser Plan auf 2022 verschoben. Außerdem achten die Offiziellen genau darauf, dass keine verbotenen Hilfsmittel wie zusätzliche Karten oder GPS-Geräte verwendet werden. In den Topfahrzeugen werden deshalb zwei Kameras installiert, die alle Vorgänge im Cockpit aufzeichnen.

Nasser Al-Attiyah war der Leader nach dem Prolog, Foto: ASO/Dakar
Nasser Al-Attiyah war der Leader nach dem Prolog, Foto: ASO/Dakar

Start/WP1: Zala führt, Loeb mit Problemen

Die erste Etappe führte die 64 Teilnehmer der Auto-Kategorie von Jeddah nach Bisha. Straßen und Passagen durch Sanddünen standen auf dem Programm. Die Startreihenfolge entsprach der Prolog-Wertung vom Samstag über elf Kilometer. Die Top-30 startete mit jeweils drei Minuten Abstand in die erste Etappe der Marathon-Rallye in Saudi Arabien. Die restlichen 34 Teams folgten mit geringeren Abständen. Nasser Al-Attiyah hatte am gestrigen Tag im Toyota den Prolog gewonnen und eröffnete nach einem Zubringer die Wertungsprüfung über 277 Kilometer. Es folgte der überraschende Zweite Brian Baragwanath im Century vor Yazeed Al Rajhi mit seinem deutschen Co-Piloten Dirk von Zitzewitz im Toyota. Das Polnisch-deutsche Duo mit Jakub Przygonski und Timo Gottschalk startete direkt danach ebenfalls im Toyota von Position vier. Vorjahressieger Carlos Sainz startete im X-Raid Mini nur von Rang 28, allerdings betrug der Rückstand zum Leader nur 36 Sekunden.

Da Titelverteidiger Sainz erst 72 Minuten nach Al-Attiyah starten durfte, dauerte es lange, bis das erste Klassement am WP1 aussagekräftig war. Nach 37 Kilometern führte Vaidotas Zala im Mini mit 28 Sekunden Vorsprung vor Giniel de Villiers im Toyota und Sainz. Al-Attiyah lag mit drei Minuten Rückstand nur noch auf Position 14. Sebastien Loeb hatte bereits zu diesem Zeitpunkt durch einen mechanischen Schaden 15 Minuten verloren.

WP2/WP3: Titelverteidiger Sainz übernimmt das Kommando

Auch am zweiten Waypoint lag Zala nach 71 Kilometern weiterhin in Front. Zweiter war jetzt Sainz mit 29 Sekunden Abstand vor Stephane Peterhansel im Mini mit einer weiteren Sekunde Rückstand. 21 Kilometer später führte Sainz das Feld nach einer Fahrtzeit von 56:26 Minuten mit 32 Sekunden Vorsprung an. Peterhansel war Zweiter vor Zala. Ford-Pilot Martin Prokop konnte sich auf Rang vier verbessern. Dahinter lag Sheikh Khalid Al Qassimi im Peugeot.

Stephane Peterhansel, Foto: X-raid
Stephane Peterhansel, Foto: X-raid

WP4/WP5/WP6: Zweikampf Peterhansel vs. Titelverteidiger Sainz

Nach 135 Kilometern war der vierte Waypoint erreicht. Es gab erneut durch Peterhansel einen Führungswechsel. Sainz lag minimal dahinter und Zola hatte eine Minute verloren. 20 Minuten später konnte Sainz Peterhansel wieder überholen und führte mit neun Sekunden. Zala blieb Dritter verlor aber weitere 30 Sekunden. Prokop lag unverändert auf Platz vier vor de Villiers.

Nach zweieinhalb Stunden Fahrtzeit passierten die Top-Fahrer den sechsten Kontrollpunkt. Bei Kilometer 222 hatte wieder Peterhansel die Nase vorne, während Sainz 3:53 Minuten verloren hatte, aber noch auf Rang zwei lag. Prokop übernahm Platz drei vor de Villiers und Zala, dem bereits 7:27 Minuten auf dem Leader fehlten.

Ziel: Sainz bezwingt Peterhansel

Auf den letzten 55 Kilometern bis zum Ziel in Bisha drehte Sainz noch einmal richtig auf und konnte doch noch Peterhansel bezwingen. Nach 3:05:56 Stunden hatte Sainz die erste Etappe gewonnen. Peterhansel wurde mit einem Rückstand von 25 Sekunden Zweiter. Dem Dritten Prokop fehlen über drei Minuten auf den Sieger.

Es gab noch einige Überraschungen in den Top-10 und einige Verlierer der ersten Prüfung. Vierter und Fünfter wurden überraschend die Century-Fahrer Mathieu Serradori und der Saudi Yasir Seaidan. Al Qassimi folgte auf Position sechs vor de Villiers, Nani Roma, Przygonski und dem Prolog-Sieger Al-Attiyah. Al Rajhi landete nur auf Position 17, Loeb belegte Platz 22 und geht mit über 24 Minuten Rückstand in die zweite Etappe.

Ergebnis 1. Etappe Autos (Top-5)

Pos.FahrerMotorradZeit
1.Carlos SainzMini3:05:56
2.Stephane PeterhanselMini+0:00:25
3.Martin ProkopFord+0:03:18
4.Mathieu SerradoriCentury+0:06:33
5.Yasir SeaidanCentury+0:08:10

Gesamtwertung nach 1/12 Etappen (+Prolog)

Pos.FahrerMotorradZeit
1.Carlos SainzMini3:12:20
2.Stephane PeterhanselMini+0:00:08
3.Martin ProkopFord+0:02:59
4.Mathieu SerradoriCentury+0:06:13
5.Yasir SeaidanCentury+0:07:53