Vier Tage nach dem Tod von Paulo Goncalves hat die Rallye Dakar 2020 den nächsten schweren Zwischenfall zu beklagen. Motorradfahrer Edwin Straver aus den Niederlanden musste nach einem Sturz auf der elften Etappe wiederbelebt werden, wie das niederländische Portal Rallymaniacs berichtet. Der Privatier war zuvor mit einer relativ geringen Geschwindigkeit von etwa 50 km/h gestürzt.

Nachdem bei dem Motorradpiloten kein Puls festgestellt wurde, begannen die eilig herbeigerufenen Ärzte mit Wiederbelebungsmaßnahmen, die erfolgreich verliefen. Straver hatte für zehn Minuten keinen Herzschlag. Anschließend wurde er von einem Helikopter in ein Krankenhaus in Riad geflogen, wo ein Bruch eines Halswirbels festgestellt wurde.

Offenbar wurde Straver eine Düne zum Verhängnis, die sich durch verwehten Sand auf dem Schotteruntergrund gebildet hatte. Motorrad-Pilot Calle Bjerkert war einer der ersten, die hinter ihm am Unfallort eintrafen. "Er lag direkt hinter einer Düne. Ich habe angehalten, denn als wir ankamen, bewegte er sich nicht." Auch andere Motorrad-Fahrer, wie etwa Pilotin Mirjam Pol, eilten dem Verunfallten zur Hilfe.

Für Straver war es seine dritte Dakar-Teilnahme. 2019 beendete er die Rallye auf Platz 30, siegte aber in der Original-Kategorie, in der die Piloten keine Unterstützung von Mechanikern erhalten und Reparaturen selbst vornehmen müssen. In diesem Jahr lag er in seiner Klasse auf der vierten Position und im Gesamtklassement auf Rang 38.

In den letzten Tagen zeigte er sich besorgt über die Sicherheit. "Ich bremse für alles und fahre nicht über eine Düne, wenn ich nicht erkennen kann was dahinter ist." Straver war sich der Risiken des Sports durchaus bewusst: "Wenn man das Risiko nicht akzeptiert, muss man zuhause bleiben" sagte er nach dem tödlichen Unfall von Paolo Goncalves.

Sieger der elften Etappe wurde Pablo Quintanilla, der nach einem Zweikampf Mathias Walkner nur wenige Sekunden hinter sich ließ. KTM-Pilot Luciano Benavides komplettierte das Podest. Der Gesamtführende Ricky Brabec büßte auf der Etappe über 11 Minuten auf den Chilenen ein. Dennoch liegt der Honda-Pilot vor der letzten Etappe mit knapp 14 Minuten Vorsprung auf Quintanilla vorne.