Die elfte und vorletzte Etappe der 42. Ausgabe der Rallye Dakar in Saudi Arabien über 379 Wertungskilometer gewann Stephane Peterhansel im X-raid Mini. Es war ein Start-Ziel-Sieg für den Franzosen, der aber auf dem letzten Teilstück noch um den vierten Tagessieg bangen musste, denn Titelverteidiger Nasser Al-Attiyah kam im Toyota bis auf zehn Sekunden heran. Dritter wurde Carlos Sainz Senior, der trotz 8:03 Minuten Rückstand auf den Sieger die Gesamtführung verteidigte. Der Spanier geht mit einem Vorsprung von 10:17 Minuten vor Al-Attiyah und 10:23 Sekunden vor Peterhansel in die letzte Etappe. Er steht damit kurz vor seinem dritten Dakar-Erfolg nach 2010 und 2018.
11. Etappe: Shubaytah - Haradh
(Prüfung: 379 km, Tagesdistanz: 744 km)
Die elfte Etappe ist der zweite Teil der Marathon-Etappe, die gestern wegen starker Winde für alle Kategorien in der neutralen Zone abgebrochen wurde. Die Route führt zurück von Shubaytah nach Haradh. Die ersten 80 Kilometer sind ein echtes Highlight für die Fahrer und Teams: Die spektakulärsten Dünen Saudi-Arabiens. Einmal mehr dürfen sich die Teilnehmer durch die Ausläufer des 'Leeren Viertels', der größten Sandwüste der Welt, kämpfen. Im zweiten Teil wird die Landschaft offener und schneller. Sandiger Untergrund löst die Dünen-Ungetüme ab.
Start/WP1: Peterhansel legt die erste Bestzeit vor
Nach seinem vierten Tagessieg startete Carlos Sainz Senior als erster Fahrer in den zweiten Teil der Marathon-Etappe. Heute standen 379 Wertungskilometer mit sechs Waypoints auf dem Roadbook der elften Etappe. Der Spanier ging mit über 18 Minuten Vorsprung vor seinen beiden Verfolgern Nasser Al-Attiyah und Stephane Peterhansel in die vorletzte Wertungsprüfung. Titelverteidiger Al-Attiyah startet nach seinem 17. Rang am Vortag erst 43 Minuten hinter Sainz. Die endgültigen Zwischenresultate und das Endergebnis werden deshalb heute etwas später erwartet.
Nach 58 Kilometern Fahrtzeit zwischen und über riesige Dünen war der erste Waypoint erreicht. Peterhansel, der als Zehnter gestartet war, führte mit über zwei Minuten Vorsprung vor Bernhard ten Brinke und Sainz. Als Al-Attiyah den 1. WP erreichte, übernahm der den zweiten Platz mit 1.17 Minuten Rückstand.
WP2/3: Sainz fährt vorsichtig und kontrolliert seinen Vorsprung
Am zweiten Waypoint war der vorläufige Vorsprung von Peterhansel auf ten Brinke und Sainz weiter angewachsen und lag nun bei über vier Minuten. Der erneut starke Wei Han belegte Rang sechs. Damit vergrößerte er seine Chancen, als erster Chinese die Dakar in den Top-10 zu beenden. Erneut übernahm Al-Attiyah mit Verspätung und 1:48 Minuten Rückstand Platz zwei.
Peterhansel erreichte den dritten Kontrollpunkt nach 162 Kilometern in 2:17:51 Minuten. Al-Attiyah lag zu diesem Zeitpunkt 2:05 Minuten zurück und Sainz über sechs Minuten. Die Top-10 zur Halbzeit: Erster Peterhansel vor Al-Attiyah, ten Brinke, Sainz, Jakub Przygonski, Giniel de Villiers, Mathieu Serradori, Yazeed Al Rajhi, Wei Han und Pierre Lachaume.
WP4/5: Die 'Großen Drei' liegen vorne
50 Kilometer später war WP4 erreicht. Es gab keine Positionsveränderungen in den Top-12. Nur Al-Attiyah war auf diesem Teilstück schneller als der Leader. Der Katari lag nur noch 1:26 Minuten zurück. Fernando Alonso, der Pechvogel des Vortages, steuert seinen Toyota langsam Richtung Top-10, nachdem er nur vom 56. Startplatz in das Rennen gegangen ist. Nach einem Tankstopp folgten bei Kilometer 271 die nächsten Zwischenzeiten, die kaum Veränderungen brachten. Nur Sainz konnte sich um eine Position verbessern und damit lagen die 'Großen Drei' in Front
WP6/Ziel: Peterhansel holt Sieg Nummer vier
Al-Attiyah fuhr jetzt die schnellsten Zeiten und holte bis zum letzten Waypoint vor dem Ziel weiter auf. Mit nur noch 50 Sekunden Rückstand erreichte er dem sechsten Waypoint nach 324 Kilometern. Jetzt waren es noch 55 Kilometer bis zum Ziel. Peterhansel hatte nach 4:14:11 Stunden das Ziel als schnellster Fahrer erreicht. Jetzt musste er auf Al-Attiyah warten.
Der Katari flog auf den letzten Kilometern, aber es reichte nicht ganz. Mit nur zehn Sekunden Rückstand wurde er Zweiter vor Sainz, dem 8:034 Minuten auf den Sieger fehlten. Die Top-10 komplettierten der Vierte ten Brinke, Przygonski mit Timo Gottschalk, de Villiers, al Rajhi, Fernando Alonso, Wei Han und Mathieu Serradori auf Rang zehn.
Ergebnis 11. Etappe Autos (Top-10)
Pos. | Fahrer | Auto | Zeit |
1. | Stephane Peterhansel | MINI | 04:14:11 |
2. | Nasser Al-Attiyah | Toyota | +00:00:10 |
3. | Carlos Sainz | MINI | +00:08:03 |
4. | Bernhard Ten Brinke | Toyota | +00:10:14 |
5. | Jakub Przygonski | MINI | +00:10:39 |
6. | Giniel de Villiers | Toyota | +00:12:14 |
7. | Yazeed Al Rajhi | Toyota | +00:15:14 |
8. | Fernando Alonso | Toyota | +00:16:25 |
9. | Wei Han | 2WD | +00:18:53 |
10. | Mathieu Serradori | Century | +00:23:14 |
Gesamtwertung: Autos (Top-10) 11/12
Pos. | Fahrer | Auto | Zeit |
1. | Carlos Sainz | MINI | 41:37:51 |
2. | Nasser Al-Attiyah | Toyota | +00:10:17 |
3. | Stephane Peterhansel | MINI | +00:10:23 |
4. | Yazeed Al Rajhi | Toyota | +00:47:57 |
5. | Giniel de Villiers | Toyota | +01:06:34 |
6. | Bernhard Ten Brinke | Toyota | +01:17:50 |
7. | Orlando Terranova | MINI | +01:26:44 |
8. | Mathieu Serradori | Century | +01:52:32 |
9. | Yasir Seaidan | MINI | +03:44:41 |
10. | Wei Han | 2WD | +03:45:07 |
diese Dakar Rallye Rennbericht