Am vorletzten Tag der Rallye Dakar lieferten sich Husqvarna-Pilot Pablo Quintanilla und KTM-Mann Matthias Walkner einen spannenden Kampf um den Sieg auf der elften Etappe. Nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum Ende setzte sich Quintanilla um nur neun Sekunden durch. Die 379 Kilometer lange Prüfung beendete er in vier Stunden, neun Minuten und 22 Sekunden.

Die elfte Etappe der Dakar schickte die Zweirad-Piloten vom Biwak in Shubaytah wieder zurück nach Haradh, von wo aus die letzte Etappe des Jahres starten wird. Es war der zweite Teil einer Marathon-Etappe, die die Fahrer auf den ersten 80 Kilometern durch die beeindruckendsten Dünen Saudi-Arabiens führte. Im zweiten Teil der Etappe wurde die Landschaft offener und die Pace schneller: Auf auslandende Dünenlandschaften folgte sandiger Untergrund.

WP1/WP2/WP3: Quintanilla geht stark voran

Vortages-Sieger Joan Barreda auf der Honda startete als Erster in die elfte Dakar-Etappe, den ersten Waypoint nach 58 Kilometern erreichte jedoch Husqvarna-Pilot Pablo Quintanilla nach 50 Minuten und fünf Sekunden als Erster. Mit einem Abstand von genau einer Minute reihte sich Matthias Walkner auf der KTM auf P2 hinter Quintanilla ein. Andrew Short (Husqvarna) fuhr an WP1 auf Rang drei, während KTM-Pilot Luciano Benavides auf den vierten Rang vorfuhr. Franco Caimi auf der Yamaha komplettierte die frühe Top-5, während Opener Barreda auf den achten Rang abrutschte und der Gesamtführende Ricky Brabec auf der Honda sogar nur 14. wurde.

Am zweiten Waypoint konnte Quintanilla dann seinen Vorsprung auf Walkner ausbauen - allerdings nur um eine einzige Sekunde. Luciano Benavides eroberte den dritten Rang von Short zurück, während sich Caimi auf Platz fünf hielt. Brabec machte auf diesem Abschnitt einige Plätze gut und war nach 108 Kilometern neuer Zwölfter, während Barreda deutlich weiter an Boden verlor und an WP2 nur noch 14 war.

Den dritten Waypoint nach 162 Kilometern erreichten die Top-3-Piloten in unveränderter Reihenfolge. Quintanilla an der Spitze baute seinen Vorsprung auf Walkner wieder um einige wenige Sekunden aus, während Luciano Benavides Dritter blieb. Auf Rang vier schob sich Cornejo vor, Caimi auf der Yamaha hielt den fünften Rang. Brabec und Barreda gelang es nicht, Plätze auf die Spitze gut zu machen.

Die elfte Etappe der Rallye Dakar 2020, Foto: ASO/Dakar
Die elfte Etappe der Rallye Dakar 2020, Foto: ASO/Dakar

WP4/WP5/WP6: Walkner zieht an Quintanilla vorbei

Waypoint vier erreichte Quintanilla nur noch mit einem kleinen Vorsprung von elf Sekunden auf Walkner. Der Österreicher hatte auf dem Weg zu WP4 nach 212 Kilometern viel Boden gut gemacht, lag aber noch auf P2. Cornejo zog seinerseits an Luciano Benavides vorbei und lag damit nun auf dem dritten Rang. Benavides selbst rutschte damit auf P4 ab. Mit Maurizio Gerini kämpfte sich ein Neueinsteiger in die Top-5 vor. Caimi verlor damit seinen Platz unter den fünf schnellsten Piloten der Etappe.

Nach 271 Kilometern gelang es Quintanilla, den geringen Rückstand Walkners wieder um ein paar Sekunden zu vergrößern, sodass er am fünften Waypoint wieder um 41 Sekunden vorn lag. Walkner hielt sich auf Platz zwei, während Luciano Benavides sich Rang drei von Cornejo zurückeroberte. Auch Caimi schaffte es wieder in die Top-5, da Berini auf dem Weg zum fünften Waypoint knapp 25 Minuten Zeit verlor.

Der größer gewordene Vorsprung an WP5 brachte Quintanilla einige Kilometer später an Waypoint sechs jedoch nichts mehr. Nach 324 Kilometern zog Walkner in der Tageswertung an dem Husqvarna-Piloten vorbei, seinerseits allerdings nur mit einem hauchdünnen Vorsprung von einer Sekunde. Auch Rang drei bis hielten sich weiterhin Luciano Benavides, Cornejo und Caimi.

Rallye Dakar 2020: Highlights der 11. Motorrad-Etappe: (03:55 Min.)

Ziel: Quintanilla besiegt Walkner

Der minimale Vorsprung Walkners auf Quintanilla führte dazu, dass sich die beiden Piloten auf dem Weg ins Ziel ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten, aus dem schließlich doch Quintanilla als Sieger hervorging. Der Husqvarna-Pilot kam nach vier Stunden, neun Minuten und 22 Sekunden ins Ziel, während Walkner nur neun Sekunden langsamer war. Luciano Benavides schaffte es, mit fast drei Minuten Rückstand auf Quintanilla seinen dritten Rang sicher ins Ziel zu fahren. Ebenso verteidigte Cornejo auf der Honda den vierten Rang bis ins Ziel, während Caimi im letzten Abschnitt deutlich an Boden verlor und so den fünften Rang an KTM-Pilot Toby Price abtrat.

Gesamtwertung: Honda büßt großen Vorsprung ein

Auch nach der vorletzten Etappe der Rallye Dakar 2020 hat mit Brabec immer noch ein Honda-Pilot die Vorherrschaft in der Gesamtwertung inne. Allerdings ist der Vorsprung des US-Amerikaners nach dem zweiten Sieg von Quintanilla deutlich kleiner geworden. Nur noch knapp 14 Minuten Vorsprung hat Brabec, nach der zehnten Etappe waren es über 20 Minuten. Husqvarna-Fahrer Quintanilla hat damit stark aufgeholt und sich gleichzeitig weiter von Price auf Rang drei distanziert, der erste KTM ist. Mit Walkner auf P4 ist jetzt eine zweite KTM in den Top-5 gekommen, während Honda-Pilot Barreda die Top-5 abrundet.

Ergebnis 11. Etappe Motorräder (Top-10)

Pos.FahrerMotorradZeit
1.Pablo QuintanillaHusqvarna04:09:22
2.Matthias WalknerKTM+00:00:09
3.Luciano BenavidesKTM+00:02:48
4.Jose Ignacio CornejoHonda+00:02:53
5.Toby PriceKTM+00:05:49
6.Jamie McCanneyYamaha+00:06:22
7.Franco CaimiYamaha+00:07:05
8.Andrew ShortHusqvarna+00:08:11
9.Kevin BenavidesHonda+00:08:48
10.Ricky BrabecHonda+00:11:48

Gesamtwertung nach 10/11 Etappen

Pos.FahrerMotorradZeit
1.Ricky BrabecHonda38:33:28
2.Pablo QuintanillaHusqvarna+00:13:56
3.Toby PriceKTM+00:22:34
4.Matthias WalknerKTM+00:29:53
5.Joan BarredaHonda+00:30:09
6.Jose Ignacio CornejoHonda+00:32:36
7.Luciano BenavidesKTM+00:35:18
8.Franco CaimiYamaha+01:39:14
9.Skyler HowesHusqvarna+01:59:29
10.Andrew ShortHusqvarna+02:06:36