Die neunte Etappe der 42. Ausgabe der Rallye Dakar über 410 Wertungskilometer gewann Rekordsieger Stephane Peterhansel aus Frankreich im X-raid Mini. Mit minimalem Rückstand von 15 Sekunden belegte Titelverteidiger Nasser Al-Attiyah Platz zwei. Carlos Sainz Senior konnte durch Platz fünf knapp die Gesamtführung verteidigen. Der Spanier kam mit 6:31 Minuten Rückstand im Ziel an und führt im Klassement nur noch mit 24 Sekunden vor Al-Attiyah aus Katar.

Die 9. Etappe in Saudi Arabien, Foto: ASO/Dakar
Die 9. Etappe in Saudi Arabien, Foto: ASO/Dakar

9. Etappe: Wadi al-Dawasir - Haradh

(Prüfung: 410 km, Tagesdistanz: 886 km)

Die neunte Etappe der Rallye Dakar 2020 wird ein großes Abenteuer. Die Tagesprüfung geht über 410 Kilometer mit sechs Waypoints. Die verbliebenen 68 Teilnehmer der Auto-Kategorie bekommen es mit den ersten Vorboten des sogenannten 'Rub al-Chali', des 'Leeren Viertels', zu tun. Diese Gegend nimmt rund ein Viertel der arabischen Halbinsel ein. Es ist die größte Sandwüste der Erde, fast menschenleer und außerdem nahezu unerforscht. Ganze Städte sind in der Vergangenheit in ihr verschwunden. Auf dem Weg nach Haradh, der Öl-Metropole im Süden Saudi-Arabiens, steht raues Gelände zwischen kleinen Bergen auf dem Programm. Im zweiten Teil wird das Terrain ebener und sandiger. Mit der Ankunft in Haradh tritt die Dakar 2020 in eine neue Phase ein. Die gesamte Strecke von Biwak zu Biwak beträgt insgesamt 886 Kilometer.

Sensationssieger der 8. Etappe: Serradori mit Co-Pilot Lurquin, Foto: ASO/Dakar
Sensationssieger der 8. Etappe: Serradori mit Co-Pilot Lurquin, Foto: ASO/Dakar

Start/WP1: Die Top-3-Favotitern liegen in Front

Mathieu Serradori, der Sensationssieger der achten Etappe, ging als erster Fahrer im Century auf die Strecke. Es folgte mit Fernando Alonso im Toyota eine weitere Überraschung des Vortages. Die Top-3-Favoriten der Gesamtwertung begannen die neunte Wertungsprüfung weit hinter den beiden Rookies. Stephane Peterhansel, Nasser Al-Attiyah und Carlos Sainz starteten zwischen Position neun und 15 in die 410 Kilometer lange Prüfung.

Nach dem Start ging es für die Teams 50 Kilometer aufwärts, bis zum höchsten Punkt des heutigen Tages mit der ersten Zwischenzeit. Nasser Al-Attiyah war nach 33:16 Minuten Erster vor Carlos Sainz und Stephane Peterhansel. Alonso und Serradori lagen nicht mehr in den Top-10.

WP2/3: Peterhansel führt, Sainz verliert etwas an Boden

Am zweiten Waypoint führte nach 104 Kilometern Peterhansel vor Sainz und Al-Attiyah. Die drei Kontrahenten lagen aber nur 16 Sekunden auseinander. Yasir Seaidan, der Pechvogel des gestrigen Tages, lag auf Position vier vor Jakub Przygonski mit dem deutschen Co-Piloten Timo Gottschalk.

Seaidans Höhenflug endete gestern auf seltsame Art, Foto: ASO/Dakar
Seaidans Höhenflug endete gestern auf seltsame Art, Foto: ASO/Dakar

Nach 156 Kilometern lag Peterhansel immer noch in Front. Zweiter war jetzt Al-Attiyah vor Seaidan, Przygonski, Bernhard ten Brinke, Yazeed Al Rajhi und Sainz, der fünf Positionen auf dem Teilstück verloren hatte und nun 5:17 Minuten zurücklag.

WP4/5: Die Gesamtführung von Sainz ist in Gefahr

Nun folgte der längere Mittelteil über 88 Kilometer bis zum vierten Kontrollpunkt. Peterhansel verteidigte Platz eins mit 52 Sekunden Vorsprung nach 1:45:29 Fahrtzeit. Al-Attiyah blieb erster Verfolger. Sainz war jetzt Sechster. Der Spanier führte zu diesem Zeitpunkt in der Gesamtwertung virtuell nur noch mit 2:36 Minuten vor Al-Attiyah. Keine 30 Minuten später hatte Peterhansel erneut bei der Zeitmessung die Nase vorne. Es gab sonst nur minimale Zeitunterschiede in den Top-10.

WP6/Ziel: Knapper Sieg für Peterhansel

Auch am letzten Waypoint vor dem Ziel lag Peterhansel 40 Sekunden vor Al-Attiyah in Führung. Souverän spulte der Franzose die letzten 63 Kilometer ab und sicherte sich den dritten Tagessieg nach 3:08:31 Stunden. Die Aufholjagd von Al-Attiyah wäre fast noch erfolgreich gewesen. Dem Katari fehlten im Ziel nur 15 Sekunden auf den Franzosen.

Der Saudi Seaidan schaffte mit Platz drei ein Top-Ergebnis. Vierter wurde das polnisch-deutsche Duo Przygonski/Gottschalk. Sainz kam mit 6:31 Minuten Rückstand auf den Sieger im Ziel an. Der Rückstand des Spaniers auf den Gesamtzweiten Al-Attiyah lag bei 6:16 Minuten und damit blieb noch ein minimaler Vorsprung von 24 Sekunden übrig. Die Top-10 komplettierten der Sechste Al Rajhi vor ten Brinke und Giniel de Villiers. Der unauffälligen Alonso wurde Neunter und schaffte damit den Sprung in die Top-10 des Gesamtklessements. Orlando Terranova belegte Rang zehn.

Rallye Dakar 2020: Highlights der 9. Auto-Etappe: (05:11 Min.)

Ergebnis 9. Etappe Autos (Top-10)

Pos.FahrerAutoZeit
1.Stephane PeterhanselMINI+03:08:31
2.Nasser Al-AttiyahToyota+00:00:15
3.Yasir SeaidanMINI+00:04:48
4.Jakub PrzygonskiMINI+00:06:23
5.Carlos SainzMINI+00:06:31
6.Yazeed Al RajhiToyota+00:08:22
7.Bernhard Ten BrinkeToyota+00:08:30
8.Giniel de VilliersToyota+00:11:16
9.Fernando AlonsoToyota+00:13:03
10.Orlando TerranovaMINI+00:13:10


Gesamtwertung: Autos (Top-10) 9/12

Pos.FahrerAutoZeit
1.Carlos SainzMINI35:11:54
2.Nasser Al-AttiyahToyota+00:00:24
3.Stephane PeterhanselMINI+00:06:38
4.Yazeed Al RajhiToyota+00:34:16
5.Orlando TerranovaMINI+00:49:41
6.Giniel de VilliersToyota+00:57:57
7.Bernhard Ten BrinkeToyota+01:08:59
8.Mathieu SerradoriCentury+01:24:20
9.Yasir SeaidanMINI+02:35:35
10.Fernando AlonsoToyota+03:17:23