Die erste Etappe der 42. Ausgabe der Rallye Dakar über 319 Wertungskilometer gewann Vaidotas Zala im X-raid-MINI. Er ist damit der erste Sieger im neuen Austragungsland Saudi Arabien. Das Team aus Litauen gewann bei der vierten Dakar-Teilnahme zum ersten Mal eine Etappe. Im letzten Jahr belegte Zala Platz zwölf im Gesamtklassement. Die ungewöhnlich lange Eröffnungsetappe wurde zunächst vom Titelverteidiger Nasser Al-Attiyah dominiert, der allerdings nach Reifenschaden den möglichen Sieg verpasste. Der ehemalige Formel-1-Fahrer Fernando Alonso beendete den ersten Teil seines Dakar-Abenteuers auf einem starken elften Rang.

Die 1. Etappe in Saudi Arabien, Foto: ASO/Dakar
Die 1. Etappe in Saudi Arabien, Foto: ASO/Dakar

1. Etappe: Jeddah - Al Wajh

(Prüfung: 319 km, Tagesdistanz: 752 km)

Die erste Etappe der Rallye Dakar führte die Teilnehmer vom Startpunkt Jeddah zum Biwak in Al Wajh. Beim Auftakt des 42. Wüstenklassikers müssen die 83 Fahrer der Auto-Kategorie 319 Kilometer gegen die Uhr fahren. Insgesamt sind von Biwak zu Biwak 752 Kilometer von 342 Fahrzeugen in fünf Kategorien zu bewältigen. Die Eröffnungsphase ist alles andere als ein einfaches Aufwärmen. Es enthält alle wesentlichen Merkmale dieser Dakar 2020 mit schnellen Abschnitten, kurvenreichen Strecken, Dünen und Felsen. Die Eröffnungsetappe führt an der Küstenstadt Yanbu vorbei und weist einen erheblichen Höhenunterschied auf, der die Teilnehmer bis auf 2.000 Höhenmeter führt. Die Piloten und Beifahrer fahren an der Küstenstad Yanbu vorbei und haben das Rote Meer im Blickfeld.

WP1: Al-Attiyah übernahm nach dem Start die Führung

Pünktlich um 09:20 Uhr Ortszeit (07:20 Uhr MEZ) eröffnete Vorjahressieger Nasser Al-Attiyah die Zeitenjagd als erster Starter von der Rampe. Die Top-12 folgte mit jeweils drei Minuten Abstand, bevor das restliche Fahrerfeld in kürzeren Abständen auf die Reise geschickt wurde. Das Debüt des ehemaligen Formel-1-Fahrer Fernando Alonso begann als elfter Starter 20 Minuten nach dem Titelverteidiger.

Der erste Waypoint war nach 47 Kilometern erreicht. Titelverteidiger Al-Attiyah führte mit 26 Sekunden Vorsprung vor Scheich Khalid Al Qassimi aus Abu Dhabi im Peugeot 3008 DKR. Es folgten zwei Mini-Piloten mit Orlando Terranova aus Argentinien und Carlos Sainz Senior aus Spanien. Yazeed Al-Rajhi, Siebter bei der letzten Dakar in Peru, ist mit großen Ambitionen in die erste Dakar in seinem Heimatland gestartet, verlor aber im ersten Teil der Etappe über zehn Minuten auf den Leader.

WP2/3: Nur Toyota- und Mini-Piloten in den Top-5

Nach 86 Kilometern führte weiterhin Al-Attiyah vor den neuen ersten Verfolgern Sainz und dem Mini-Team mit dem Polen Jakub Przygonski und dem deutschen Co-Piloten Timo Gottschalk auf Platz zwei und drei. Kurz darauf gab es nach 105 Kilometern die dritte Zeitmessung. Die Top-3-Fahrer führten unverändert. Rekordsieger Stephane Peterhansel stellte den dritten Mini auf Rang vier vor dem Niederländer Bernhard ten Brinke im zweiten Toyota.

WP4/5: Viele Positionswechsel in den Dünen

Zwischen dem dritten und vierten Waypoint gab es einen Tankstopp. Kurz darauf blieb der Vorjahresvierte Przygonski nach 146 Kilometern mit einem mechanischen Problem stehen. Auch nach der vierten Zwischenzeit bei Kilometer 158 lag Al-Attiyah mit einer Zeit von 1:33:55 Stunden in Front. Allerdings war sein Vorsprung auf 1:10 Minuten geschmolzen. Peterhansel konnte nach Aufholjagd Rang zwei übernehmen. Bei Kilometer 208 war der fünfte Waypoint erreicht. Der Champion aus Katar führte nun mit vier Minuten Vorsprung vor dem Scheich aus Abu Dhabi. Neuer Dritter war plötzlich Vaidotas Zala aus Litauen vor Peterhansel, dem bereits sechs Minuten auf den Leader fehlten. Alonso lag mit 14 Minuten Rückstand passabel auf Position 14.

WP6/7/Ziel: Überraschungssieg für Vaidotas Zala aus Litauen

Den ersten Führungswechsel gab es beim sechsten Kontrollpunkt. Nach 2:35 Stunden führte plötzlich Al Qassimi mit 2:33 Minuten vor Peterhansel und Al-Attiyah, der auf den letzten 46 Kilometern fast fünf Minuten nach Reifenschaden verloren hatte. Nach weiteren 40 Kilometern fehlte Al Qassimi in den Top-10. Jetzt führte Zala vor Peterhansel und Sainz. Bis zum Ziel konnte Zala seinen Vorsprung ausbauen und siegte sensationell nach 3:19:04 Stunden mit 2:14 Minuten vor Peterhansel und Sainz. Nach den drei Mini-Piloten folgten zwei Toyota-Teams mit Al-Attiyah und ten Brinke. Die Top-10 komplettieren der Sechste Mathieu Serradori aus Frankreich im Century vor Orlando Terranova im Mini, Al-Rajhi, Vladimir Vasilyev im Mini und dem Zehnten Erik van Loon im Toyota.

Rallye Dakar 2020: Highlights der 1. Auto-Etappe (05:26 Min.)

Ergebnis 1. Etappe Autos (Top-10)

Pos.FahrerMotorradZeit
1.Vaidotas ZalaMini03:19.04
2.Stephane PeterhanselMini+2.14
3.Carlos SainzMini+2.50
4.Nasser Al-AttiyahToyota+5.33
5.Bernhard Ten BrinkeToyota+6.30
6.Mathieu SerradoriCentury+6.55
7.Orlando TerranovaMini+7.15
8.Yazeed Al RajhiToyota+11.46
9.Vladimir VasilyevMini+13.25
10.Erik van LoonToyota+13.58