Jetzt ist es offiziell: Die Rallye Dakar zieht schon im kommenden Jahr nach Saudi-Arabien um. Am 15. April um 15.00 Uhr kam die Bestätigung von Veranstalter ASO über die offizielle Interseite des Events. Details über die Länge, die Streckenführung oder den exakten Austragungstermin gibt es aber noch nicht.

Stattdessen durften in der kurzen Mitteilung die Verantwortlichen ihren ausgehandelten Deal loben: "Dass wir nach Saudi-Arabien gehen, fasziniert mich. Ich bin überzeugt, dass auch alle Fahrer und Co-Piloten dieses Gefühl teilen", wird Dakar-Direktor David Castera zitiert.

Adios, Südamerika!

Die Rallye suchte zuletzt nach einer neuen Heimat, nachdem es in Südamerika keinen ausreichenden finanziellen Rückhalt der Gastgeberländer mehr gegeben hatte. Nachdem sich Chile und Argentinien zurückgezogen hatten, sprang im vergangenen Januar Peru als alleiniger Host mit einer auf zehn Etappen verkürzten Rallye ein.

Die Dakar ist in Südamerika nach elf Jahren nun Geschichte und Asien ist der vierte Kontinent, auf dem der Marathon-Klassiker gastieren wird. Vor dem Umzug nach Südamerika wurde der Klassiker als "Rallye Paris-Dakar" von 1979 bis 2007 auf europäischem und hauptsächlich afrikanischem Boden ausgetragen. 2008 musste das Event dort allerdings wegen Terrorgefahr abgesagt werden.

Saudi-Arabien auf Image-Tour

Die Austragung der Rallye Dakar bedeutet für Saudi-Arabien einen weiteren Meilenstein im Zuge der "Saudi Vision 2030". Ein Konzept, mit dem sich das Königreich unabhängiger vom Erdölexport machen will und andere Branchen wie den Tourismus fördern möchte. Das Land durch Motorsport-Veranstaltungen auf die internationale Bühne zu bringen, ist ein wichtiger Teil dieser Strategie. So trug Riad zuletzt bereits das "Race of Champions" sowie einen Lauf der Formel E aus.

Die Rallye Dakar wurde bereits von den südamerikanischen Gastgeberländer massiv zu Werbezwecken für den Tourismus genutzt. Nun ist Saudi-Arabien am Zug. Kritische Stimmen sind der Veranstaltung garantiert, denn das Gastgeberland ist für Menschenrechtsverletzungen und nicht vorhandene Pressefreiheit bekannt.