Peugeot hat bei der Rallye Dakar 2018 erfolgreich gegen die Zeitstrafe für Carlos Sainz Protest eingelegt. Die Rennleitung nahm die am Montag ausgesprochenen zehn Strafminuten am Mittwochabend wieder zurück. Sainz liegt somit eine Stunde vor seinem Teamkollegen Stephane Peterhansel an der Spitze des Gesamtklassements.

Quad-Fahrer Kees Koolen hatte sich am Sonntag nach der 8. Etappe über das Fahrverhalten von Sainz beschwert und den Spanier beschuldigt, er hätte ihn gerammt und zu Sturz gebracht. Da es von dem Vorfall weder Augenzeugen, noch Videoaufnahmen gab, stand Aussage gegen Aussage. Die Offiziellen glaubten Koolens Version und belegten Sainz mit einer Zeitstrafe in Höhe von zehn Minuten.

Telemetrie entlastet Sainz

Peugeot berief dagegen und reichte die Telemetriedaten von dem Vorfall bei der Rennleitung ein. Aufgrund dieser wurde die Strafe nun aufgehoben. "Aus der Telemetrie geht kein Schockmoment, allenfalls ein Kontakt, aber kein Einschlag, hervor. Der Beschleunigungsmesser registrierte es ebenso wenig wie Carlos", sagte Peugeot-Sportchef Bruno Famin.

"Aus der Telemetrie geht hervor, dass Carlos sein Tempo abrupt von 160 auf 52 km/h reduzierte, bevor er dem Quad 15 Sekunden lang mit einer Geschwindigkeit zwischen 50 und 60 km/h folgte. Als das Quad die Kontrolle verlor, bremste er auf 37 km/h ab", so Famin weiter.

Sainz hatte stets beteuert, Koolen nicht gerammt zu haben. Der Niederländer habe ohne Fremdeinwirkung die Kontrolle über sein Quad verloren, so seine Version des Vorfalls. Koolen hat aber schon am Sonntag angekündigt, rechtliche Schritte gegen die Entscheidung der Rennleitung einzulegen. Denn dem holländischen Geschäftsmann waren bereits die zehn Strafminuten zu wenig.