Die Rallye Dakar verliert nach drei Etappen ihren ersten Top-Favoriten. Nasser Al-Attiyah muss am Donnerstag mit irreparablem Schaden an seinem Toyota Hilux aufgeben. Damit erhalten auch die Siegambitionen des japanischen Herstellers einen herben Rückschlag.

3. Etappe: Drama um Al-Attiyah, Moto-Sieg für Barreda: (04:35 Min.)

Was war passiert? Al-Attiyah hatte die kurze erste Etappe gewonnen und raste am Mittwoch auf der dritten Sonderprüfung auf seinen zweiten Tageserfolg und die Gesamtführung zu. Doch knapp hundert Kilometer vor dem Ziel passierte ihm ein Missgeschick.

"Vor einem großen Loch habe ich zu spät gebremst. Der Aufschlag gegen einen Felsen hat ein Rad ausgerissen", gestand Al-Attiyah. Da der Service-Truck zu diesem Zeitpunkt noch in weiter Ferne war, versuchte der Katarer mit seinem Navigator Mathieu Baumel den Schaden notdürftig zu beheben.

Höllenritt ins Ziel sorgt für mehr Schaden

Da ein Reifenwechsel wegen der kaputten Aufhängung nicht möglich war, versuchte das Duo, durch das Aufladen von Steinen und das Umschichten der Ersatzreifen den Hilux wieder halbwegs in ein fahrbares Gleichgewicht zu bringen. Auf drei Rädern schleppte sich Al-Attiyah ins Ziel, wo er mit 2:17 Stunden auch tatsächlich ankam.

Allerdings hatte er bei dem 100 Kilometer langen Höllenritt die rechte Hinterradaufhängung weiter beschädigt, sodass seine Mechaniker nach vergeblichen Versuchen das Auto schließlich aufgeben mussten. Am Donnerstagvormittag gab Toyota das Aus von Al-Attiyah schließlich offiziell bekannt.

Für den Katarer ist es der erste Ausfall seit 2013 und der insgesamt fünfte im 13. Antreten. Der zweifache Gesamtsieger (2011 auf VW, 2015 auf Mini), galt als die große Hoffnung von Toyota und wurde für das neu geschaffene Werksteam vom früheren Seriensieger Mini abgeworben.

Toyota sucht das Glück vergeblich

Nach seinem Ausscheiden sieht es für Toyota aber bereits miserabel aus. Da auch die beiden anderen Ex-Champions in den eigenen Reihen am Mittwoch Probleme hatten, ist man vom abgestrebten ersten Gesamtsieg weit entfernt. Nani Roma fehlen als Fünftem aktuell 13 Minuten, Giniel De Villiers liegt als Zehnter sogar schon 35 Minuten zurück. Hauptkonkurrent Peugeot hingegen hält aktuell bei einer Dreifachführung und hat mit Cyril Despres ein weiteres Auto in Schlagdistanz zum Podest.

Toyota ist im Motorsport aktuell nicht gerade vom Glück verfolgt. Vor sieben Monaten verpasste man den ersten Sieg bei den "24 Stunden von Le Mans" wegen eines Defekts auf der letzten Runde. Hoffentlich läuft das Comeback in der Rallye-WM in wenigen Wochen in Monte Carlo glücklicher.