Toby Price rast bei der Rallye Dakar weiterhin seinem ersten Gesamtsieg entgegen. Der australische KTM-Fahrer holte auf dem 431 Kilometer langen Teilstück zwischen La Rioja und San Juan einen zweiten Platz und baute damit seine Führung in der Gesamtwertung weiter aus. Zwei Etappen vor Schluss liegt Price nun schon 35 Minuten vor seinem Verfolger Stefan Svitko.

Die 11. Etappe der Rallye Dakar, Foto: ASO/DPPI
Die 11. Etappe der Rallye Dakar, Foto: ASO/DPPI

11. Etappe: La Rioja - San Juan

Price lag auf der elften Etappe zwischenzeitlich sogar in Führung, musste sich am Ende aber seinem Teamkollegen Antoine Meo um 18 Sekunden geschlagen geben. Der Franzose durfte sich somit über seinen zweiten Tagessieg freuen, durch den Meo gleichzeitig den dritten Platz in der Gesamtwertung übernahm. Somit liegen zum ersten Mal in diesem Jahr drei KTM auf den ersten drei Plätzen.

Goncalves muss nach Sturz aufgeben

Honda musste am Donnerstag endgültig seine Hoffnungen auf den Gesamtsieg begraben. Paulo Goncalves, der vor wenigen Tagen noch in Führung gelegen war, verletzte sich nach 118 Kilometern der elften Etappe bei einem Sturz und musste von den Einsatzkräften abtransportiert werden. Unmittelbar vor dem Start hatte Goncalves aber bereits die Hiobsbotschaft erhalten, dass er wegen eines Vergehens bei einem Checkpoint (maximale Aufenthaltszeit überschritten) vor zwei Tagen eine Zeitstrafe in Höhe von 50 Minuten aufgebrummt bekommt.

Auch für den letzten im Spitzenfeld verbliebenen Honda-Fahrer lief es am Donnerstag nicht nach Wunsch. Kevin Benavides unterlief ein Fehler bei der Navigation, weshalb er auf die Siegerzeit über zwölf Minuten verlor. In der Gesamtwertung liegt der Argentinier somit bereits 14 Minuten hinter dem Drittplatzierten Meo und zwölf hinter Husqvarnas Pablo Quintanilla.

Etappe verkürzt und kurios gewertet

Aufgrund der großen Hitze wurde die Etappe zwar bei Checkpoint 2 offiziell abgebrochen. Da die führenden Fahrer zu diesem Zeitpunkt aber bereits im Ziel waren, wurden deren Zeiten offiziell bestätigt. Wäre bei Checkpoint 2 gewertet worden, hätte Price Meo den Tagessieg am Grünen Tisch entrissen.

Übersteht Price auch den morgigen Tag ohne Zwischenfälle, dürfte ihm der Gesamtsieg nicht mehr zu nehmen sein. Allerdings wartet am vorletzten Tag dieser Rallye Dakar von San Juan nach Villa Carlos Paz mit 481 Kilometern die zweitlängste Sonderprüfung. Samt Verbindungsetappe warten sogar 931 Kilometer auf die Piloten und damit das höchste Tagespensum in diesem Jahr.

Ergebnis 11. Etappe Motorräder (Top-10)

Pos.FahrerMotorradZeit
1.Antoine Meo (FRA)KTM5:19:08
2.Toby Price (AUS)KTM+0:00:18
3.Pablo Quintanilla (CHL)Husqvarna+0:02:48
4.Helder Rodrigues (POR)Yamaha+0:06:02
5.Adrien Van Beveren (FRA)Yamaha+0:12:09
6.Kevin Benavides (ARG)Honda+0:12:13
7.Stefan Svitko (SVK)KTM+0:12:29
8.Ian Blythe (USA)KTM+0:21:28
9.Jordi Viladoms (ESP)KTM+0:25:29
10.Gerard Farres Guell (ESP)KTM+0:27:07

Gesamtwertung nach 11/13 Etappen

Pos.FahrerMotorradZeit
1.Toby Price (AUS)KTM40:08:30
2.Stefan Svitko (SVK)KTM+0:35:23 (Strafe: 0:01:00)
3.Antoine Meo (FRA)KTM+0:43:46
4.Pablo Quintanilla (CHL)Husqvarna+0:42:49
5.Kevin Benavides (ARG)Honda+0:57:05
6.Helder Rodrigues (POR)Yamaha+1:02:01 (Strafe: 0:02:00)
7.Adrien Van Beveren (FRA)Yamaha+1:33:46
8.Ricky Brabec (USA)KTM+1:39:55
9.Gerard Farres Guell (ESP)KTM+1:41:58
10.Adrien Metge (FRA)Honda+3:19:41

Die Stimmen zur 11. Etappe:

Antoine Meo (Etappensieger, KTM): "Es ist ein großartiges Gefühl. Die Navigation war heute besonders schwierig. Ich bin zu Beginn gemeinsam mit Paulo Goncalves gefahren, aber der ist dann gestürzt. Leider bin auch ich noch vor dem ersten Nachtankstopp zu Sturz gekommen. Über den Sieg bin ich also sehr glücklich. Mein Abstand wird immer kleiner, aber wir entscheiden erst heute Nacht wie wir uns an den letzten beiden Tagen verhalten werden."

Toby Price (2., KTM): "Wir hatten einen guten Tag. Ich bin als Dritter gestartet, habe aber so um Kilometer 180 herum die Führung übernommen. Das Schwierigste heute war die Hitze. Gerade auf den letzten 50 bis 80 Kilometern wurde es richtig schlimm und man bekam fast gar keine Kühlung mehr durch den Fahrtwind. Ich kann den Gesamtsieg noch nicht riechen, denn das wird erst geschehen, wenn ich über die Ziellinie gefahren bin."

Pablo Quintanilla (3., Husqvarna): "Es war ein richtig harter Tag. Bis zum ersten Nachtanken habe ich versucht, stark zu pushen. Ich denke, ich habe auch tatsächlich Zeit gut gemacht, aber dann bekam ich ein Problem mit meiner Hinterradbremse. Danach fiel es mir sehr schwer, genug Grip und die richtige Sitzposition zu finden. Am Ende ging es auf der Strecke richtig rund mit großen Steinen und Flüssen. Ich bin froh, dass ich die Etappe beenden konnte."