Nach unserer erfolgreichen Offroad Tour nach Uyuni fühlen wir uns fähig genug, eine solche Strecke nochmal zu bewältigen und entscheiden uns mal wieder gegen die eigentliche Serviceroute, die uns über 1.050 Kilometer Asphalt nach Salta führen würde. Vorher machen wir aber noch einen kleinen touristischen Ausflug auf einen bei Uyuni gelegenen Salzsee.

Das Problem heute ist, dass der Veranstalter mit seinen Informationen geheimdienstmässig umgeht und wir so nur ahnen können, wo die Rennautos langfahren werden. Diese Info wäre wichtig für gute Fotos, aber auch für unsere eigene Streckenführung, denn selbstverständlich dürfen wir unseren Presse GLE nicht auf der Rennstrecke fahren.

Wir entscheiden uns für einen Abzweig von der Hauptstrasse, der direkt über eine gute Schotterpiste in ein Bergdorf führen soll, von dem aus wir über einen kleinen Umweg nach ca 150 Kilometern eine Asphaltstrasse nach Salta finden werden. Das Risiko des Offroad-Offroad ohne Piste ist aber gegeben, da das Navi zum Teil nur Wanderwege anzeigt. Wir trauen unserem GLE aber inzwischen alles zu und biegen ab.

Auf einer wirklich atemberaubenden Piste, mit einem unglaublichen Blick auf die landschaftliche Schönheit dieses Landes, erreichen wir Ubani, das angezeigte Dorf. Die Freude über das Erreichen dieser Zwischenstation hält allerdings nicht lange an, da von dort an die Piste blockiert ist. Ubani selbst sieht (wie so oft auch in anderen Gegenden vermutet) aus, wie eine verlassene Siedlung aus fünf zusammengefallenen Lehmhäusern. Aber in dem Moment, in dem wir anhalten (müssen), umspringen uns gleich alle hier lebenden Kinder (4) und zwei ältere Frauen, die keinerlei Berührungsängste zeigen. Mit Händen und Füssen verständigen wir uns und erfahren, dass es eine Umgehung gibt, die uns in unser nächstes Zwischenziel Atochi führen soll.


Die Information ist korrekt, aber die Ausführung schwierig. Denn nachdem wir diese Piste erreicht haben und auch befahren, kommt plötzlich Robby Gordon von hinten angeflogen. Rennstreckenalarm!!! Wir "springen" mit unserem GLE auf die steinige Seite und erwarten spätestens in dem Moment den zur Aktion passenden Reifenschaden, aber alles bleibt rund. Dass wir nun so nah an den Rennautos dran sind, müssen wir natürlich zunächst einmal für die entsprechenden Fotos nutzen. Nach dieser kreativen Pause, geht es zurück Richtung Asphalt Piste, denn in der Umgebung scheinen alle Schotterpisten von der Dakar genutzt zu werden.

Noch geben wir nicht ganz auf, denn 1.000 Kilometer Asphalt erscheinen uns einfach zu langweilig. Wir finden schlussendlich eine akzeptable Abkürzung und erreichen das Bivak gegen Mitternacht. Auf der Fahrt sehen wir immer wieder alte Frauen, die in der typischen Ausstattung mit hohem Hut, hohem Rock und buntem Tuch zum Transport von allem was sich transportieren lässt, unglaublich lange Wege am Strassenrand marschieren um das nächste Dorf zu erreichen. Eine davon versucht als Anhalterin bei uns mitzukommen, aber leider sind wir schon bis auf den letzten Quadratmillimeter vollbepackt.

Im Nachhinein erfahren wir, dass auf der Serviceroute alles steht, da eine Brücke überschwemmt ist. Wir sparen also trotz unseres Ausflugs gute fünf Stunden Fahrzeit. Am Restday gibt es für uns das volle Programm. Für unser Video suchen wir uns Fahrer für Interviews zusammen, was gar nicht mal so einfach ist, da viele in Salta im Hotel weilen. Ausserdem bereiten wir Stories über die Motec Kamera Systeme bei Kamaz und über die in Argentinien aufgebauten Renn Mercedes GLA vor, die zur Zeit auf Platz 54 und 59 liegen. Dazu später also mehr.