Nach einem spannenden Endkampf gewann der Franzose Stephane Peterhansel mit nur elf Sekunden Vorsprung vor Carlos Sainz. Der Gesamtführende Sebastien Loeb wurde knapp dahinter Dritter und sorgte für einen dreifachen Triumph von Peugeot. Titelverteidiger Nasser Al-Attiyah wurde abgeschlagen Vierter im schnellsten Mini des X-raid-Teams.

Die 4. Etappe in der Übersicht, Foto: ASO/DPPI
Die 4. Etappe in der Übersicht, Foto: ASO/DPPI

4. Etappe: San Salvador de Jujuy - San Salvador de Jujuy (Marathon 1)

(Prüfung: 429 km, Gesamtstrecke: 629 km)

Der erste Teil der Marathon-Etappe führt die verbliebenen 109 Teilnehmer der Auto-Kategorie bis auf 3.500 Höhenmeter. Nach einer Verbindung von 200 Kilometern begann die Schleife um San Salvador. Das Terrain der 429 Kilometer langen Wertungsprüfung war abwechselnd sandig und felsig und trotzdem bei hohem Tempo zu befahren. Am Abend dürfen die Mechaniker zwischen der vierten und fünften Etappe nicht an den Fahrzeugen arbeiten. Nur den Teilnehmern selbst ist es erlaubt Arbeiten an ihren Fahrzeugen vorzunehmen.

Peugeot-Piloten bestimmen die Anfangsphase

Nach seinen beiden Tagessiegen startete Peugeot-Rookie Loeb erneut als erster Fahrer in die vierte Etappe. Die Top-10 der gestrigen Etappe folgte in einem Abstand von drei Minuten. Für die restlichen Piloten ging es in kürzeren Abständen auf den ersten Teil der Marathon-Etappe, die über zwei Tage den Fahrern alles abverlangen würde. Am ersten Kontrollpunkt lagen drei Peugeot-Piloten in Führung. Sainz war mit einer Zeit von 18:53 Minuten Erster vor Peterhansel und Loeb. Knapp 20 Minuten später hatte Peterhansel Rang eins vor Loeb und Mini-Fahrer Al-Attiyah übernommen. Schnellster Toyota-Fahrer war zu diesem Zeitpunkt Yazeed Al Rajhi, der auf Position vier lag. Sainz hatte über drei Minuten verloren und lag nur noch an 18. Position.

Peterhansel führte nach dem zweiten Waypoint, Foto: Red Bull
Peterhansel führte nach dem zweiten Waypoint, Foto: Red Bull

Am dritten Waypoint hatten die Fahrer die höchste Stelle der Etappe passiert. Nun ging es bis zur fünften Zeitmessung leicht bergab. Nach 1:36:27 Stunden führte immer noch Peterhansel am WP 5. Loeb lag 1:18 Minuten zurück und Al-Attiyah fehlten weitere 30 Sekunden auf den Leader. Sainz hatte auf den letzten Kilometern das schnellste Fahrzeug und konnte wieder bis auf Rang sechs vorfahren.

Sainz startet Aufholjagd

Eine Fahrstunde später lag Peterhansel immer noch in Front. Der Franzose Loeb lag allerdings nur noch 45 Sekunden hinter seinem Landsmann zurück. Sainz fuhr weiterhin die schnellsten Zeiten und lag jetzt auf Position drei vor Al-Attiyah und Al Rajhi. Mini-Pilot Roma folgte auf Platz sechs vor Cyril Despres im Peugeot. Leeroy Poulter hatte sich nach schwachem Etappenbeginn bis auf Rang acht vorgearbeitet, während Toyota-Teamkollege Giniel de Villiers nur knapp einen Top-10-Platz halten konnte. Kurzfristig tauchte auch ein Gordini-Hummer mit dem 18-jährigen amerikanischen Rookie Sheldon Creed in der Top-10 auf.

Loeb verkürzte den Rückstand bis auf 39 Sekunden, bevor Peterhansel das Tempo erhöhte. Den neunten Messpunkt hatte Peterhansel nach 3:03:52 Stunden erreicht. Sainz war jetzt neuer Zweiter und hatte plötzlich nur noch 1:05 Minuten Rückstand. Loeb lag 13 Sekunden dahinter, während Al-Attiyah aussichtslose 4:28 Minuten Rückstand auf den Leader zu beklagen hatte.

Sebastien Loeb verteidigte mit Platz drei die Gesamtführung, Foto: Red Bull
Sebastien Loeb verteidigte mit Platz drei die Gesamtführung, Foto: Red Bull

Peterhansel gewinnt spannendes Finale

Bis zum Ziel wurde es noch einmal sehr spannend. Peterhansel rettete sich mit einem knappen Vorsprung ins Ziel und sicherte sich den ersten Tagessieg. Sainz Aufholjagd war beeindruckend, denn der Spanier kam bis auf elf Sekunden an die Siegerzeit von 3:42:42 heran. Loeb musste sich mit Platz drei begnügen, verlor aber nur 27 Sekunden und bleibt damit Gesamtführender. Al-Attiyah kam mit einem erheblichen Rückstand von 4:57 Minuten als Vierter im Ziel an. Auch Platz fünf ging durch Despres an Peugeot.

Die Plätze sechs und sieben sicherten sich durch Al Rajhi und Poulter zwei Toyota-Teams, die bekanntlich in großen Höhen Probleme haben. Die nächsten Ränge gingen an das X-raid-Team mit den Fahrern Nani Roma und Orlando Terranova. Der Amerikaner Robby Gordon schaffte im Gordini-Hummer seine erste Top-10-Platzierung. Knapp dahinter wurde de Villiers nur Elfter und verlor dadurch Rang zwei in der Gesamtwertung. Einen beachtlichen 17. Platz schaffte Creed, der in zwei Streckenabschnitten sogar innerhalb der Top-10 lag.

Weitere Updates folgen...

Ergebnis: 4. Etappe Autos (Top 10)

Pos.FahrerAutoZeit
1.Peterhansel/Cottret (FRA)Peugeot3:42:42
2.Sainz/Cruz (ESP)Peugeot+0:00:11
3.Loeb (FRA)/Elena (MCO)Peugeot+0:00:27
4.Al-Attiyah (QAT)/Baumel (FRA)Mini+0:04:57
5.Despres/Castera (FRA)Peugeot+0:05:44
6.Al Rajhi (SAU)/Gottschalk (DEU)Toyota+0:05:59
7.Poulter/Howie (RSA)Toyota+0:06:15
8.Roma/Bravo (ESP)Mini+0:07:10
9.Terranova/Graue (ARG)Mini+0:07:43
10.Gordon/Walch (USA)Hummer+0:08:34

Gesamtwertung Autos nach 4/13 Etappen (Top-10)

Pos.FahrerAutoZeit
1.Loeb (FRA)/Elena (MCO)Peugeot9:44:51
2.Peterhansel/Cottret (FRA)Peugeot+0:04:48
3.Al-Attiyah (QAT)/Baumel (FRA)Mini+0:11:09 (Strafe: 0:01:00)
4.Poulter/Howie (RSA)Toyota+0:12:13
5.Sainz/Cruz (ESP)Peugeot+0:13:04 (Strafe: 0:01:00)
6.de Villiers (RSA)/von Zitzewitz (DEU)Toyota+0:13:19
7.Hirvonen (FIN)/Perin (FRA)Mini+0:15:42
8.Despres/Castera (FRA)Peugeot+0:16:04 (Strafe: 0:01:00)
9.ten Brinke (NED)/Colsoul (BEL)Toyota+0:19:25
10.Vasilyev/Zhitsov (RUS)Mini+0:20:08 (Strafe: 0:01:00)

Die Stimmen zur 4. Etappe:

Stephane Peterhansel (Etappensieger, Peugeot): "Unser Motor ist viel eher auf diese Seehöhe ausgelegt. Das hilft uns sehr und das Auto weist dadurch eine sehr gute Balance auf. Ich freue mich, dass ich nun meinen ersten Etappensieg in einem Peugeot geholt habe. Wir haben eine gute Stage ohne Navigationsfehler erwischt, aber es war erst der dritte Renntag.

Nasser Al-Attiyah (4., Mini): "Es ist nicht leicht Ich habe alles gegeben um zu attackieren, konnte aber einfach nicht mit den Peugeot mithalten. Man musste natürlich aufpassen, weil es eine Marathon-Stage war und man am Auto über Nacht nichts machen darf. Leider hatte ich keine Chance, mit Seb heute mitzuhalten."