Marc Coma hat zum fünften Mal die Rallye Dakar gewonnen. Auf einer verkürzten letzten Etappe reicht dem spanischen KTM-Piloten ein fünfter Platz, der er auf seinen Rivale Paulo Goncalves nur knapp zwei Minuten verliert und damit fast 17 Minuten Vorsprung ins Ziel nach Buenos Aires bringt. Den Tagessieg sichert sich der Slowake Ivan Jakes, der sich vor seinem Landsmann Stefan Svitko und dem Australier Toby Price durchsetzt.

12. Etappe: Rosario - Buenos Aires

(Verbindung: 77 km, Prüfung: 101 km (verkürzt), Verbindung Zielort: 215 km)

Nur 101 der 174 geplanten Kilometer konnten am Samstag gewertet werden, da heftige Regenfälle die Rennleitung zu einem vorzeitigen Abbruch der Zeitnehmung zwangen. Schwierige Passagen wir Kletterpartien oder Sanddünen standen am letzten Tag nicht mehr auf dem Programm.

Zweiter Tagessieg für Jakes

79 Fahrer waren noch im Klassement, als die Etappe in Rosario gestartet wurde. Jakes gab von Beginn an den Ton an und feierte nur zwei Tage nach seinem ersten Etappensieg erneut einen Erfolg. Der Slowake setzte sich um 45 Sekunden vor Svitko durch. Price komplettierte mit einem Rückstand von 1:07 Minuten den zweiten Dreifachsieg von KTM bei dieser Dakar.

Marc Coma kommt als frischgebackener Sieger nach Buenos Aires, Foto: Shakedown Team
Marc Coma kommt als frischgebackener Sieger nach Buenos Aires, Foto: Shakedown Team

Hinter den Top-3 reihten sich die beiden Rivalen um den Gesamtsieg ein. Goncalves fehlten nur acht Sekunden auf Price, doch auf den Gesamtführenden Coma konnte der portugiesische Honda-Pilot nur 1:56 Minuten herausholen, was letztlich zu wenig war. 16:53 Minuten fehlten Goncalves am Ende der 13 Etappen auf Coma. Den Löwenanteil seines Rückstandes hatte sich Goncalves erst 48 Stunden zuvor mit einer 15-Minuten-Zeitstrafe wegen Motortausch eingefangen.

Price bei Debüt auf dem Podium

Price weist nach über 46 Stunden Fahrzeit 23:14 Minuten Rückstand auf Coma auf und darf sich damit bei seinem Debüt über Rang drei in der Gesamtwertung freuen. Dahinter reihen sich mit Pablo Quintanilla, Stefan Svitko, Ruben Faria, David Casteu und Ivan Jakes fünf weitere KTM-Fahrer ein. Als beste Dame im Gesamtklassement darf sich Laia Sanz Pla-GIriberti mit 2:24 Stunden Rückstand über den neunten Rang freuen, die Top-10 komplettiert Yamaha-Fahrer Olivier Pain.

Ergebnis: 13. Etappe Motorräder (Top-10)

1. Ivan Jakes (KTM) 52:06 Minuten
2. Stefan Svitko (KTM) +00:45
3. Toby Price (KTM) +01:07
4. Paulo Goncalves (Honda) +01:15
5. Marc Coma (KTM) +03:11
6. Hans Volger (KTM) +03:36
7. Frans Verhoeven (Yamaha) +04:35
8. Pablo Quintanilla (KTM) +04:52
9. Xavier De Soultrait (Yamaha) +05:54
10. Laia Sanz Pla-Giriberti (Honda) +07:55

Endstand Motorräder (Top-10)

1. Marc Coma (KTM) 46:03:49 Stunden
2. Paulo Goncalves (Honda) +0:16:53
3. Toby Price (KTM) +0:23:14
4. Pablo Quintanilla (KTM) +0:38:38
5. Stefan Svitko (KTM) +0:44:17
6. Ruben Faria (KTM) +1:57:50
7. David Casteu (KTM) +2:00:14
8. Ivan Jakes (KTM) +2:18:18
9. Laia Sanz Pla-Giriberti (Honda) +2:24:21
10. Olivier Pain (Yamaha) +3:09:09

Die Stimmen zur letzten Etappe

Marc Coma (Gesamtsieger): "Ich bin vollkommen außer mir. Wir konnten es selbst am letzten Tag noch nicht auf die leichte Schulter nehmen. Es gab einen Sturm und dadurch wurde der Untergrund sehr schlammig. Das war mit den Desert-Reifen nicht einfach, doch dann bekam ich auch noch ein Problem mit den Reifen. Aber es hat gereicht und nach all den Anstrengungen ist jetzt Zeit, endlich einmal durchzuatmen. Der entscheidende Moment war unsere Ankunft in Bolivien. Da wusste ich: Jetzt hast du das Schlimmste hinter dir."

Paulo Goncalves (Gesamt-Zweiter): "Ich bin froh, dass ich als Zweiter angekommen bin. Es gab eine Zeit, da hatte ich Marc in Griffweite von rund fünf Minuten. Leider hat mich die Zeitstrafe dann meine Chancen gekostet. Aber ohne den Motor meines Teamkollegen Jeremias Israel hätte ich es nicht ins Ziel geschafft. Diese Tophäe gehört also auch ihm. Und alle gemeinsam werden wir es nächstes Jahr erneut versuchen."

Toby Price (Gesamt-Dritter): "Nach 70 Kilometern fing es an zu schütten wie aus Eimern, daher wurde vorzeitig verkürzt. Dass ich Dritter bin ist einfach nur verrückt! Als ich vor vier Monaten unterschrieben habe, war ich nervös und wusste nicht, was mich erwartet. Aber jetzt habe ich es über die Ziellinie geschafft und bin einfach nur noch glücklich."