Auf der zweiten Etappe mussten die Teilnehmer von Villa Carlos Paz (AR) nach San Juan (AR) insgesamt 625 Kilometer zurücklegen, darunter die mit 518 Kilometern längste Wertungsprüfung der gesamten Rallye.

"Das war ein guter Tag für uns", sagte Al-Attiyah nach der Zieldurchfahrt. "Es war die längste Wertungsprüfung der gesamten Rallye, sie war also nicht einfach. Ziemlich anstrengend um ehrlich zu sein. Wir müssen jetzt so weitermachen. Dann können wir die Dakar vielleicht gewinnen."

Die Wertungsprüfung war extrem anspruchsvoll und diente als gute Vorbereitung auf die kommenden Herausforderungen bei der härtesten Rallye der Welt. Die erste Hälfte der Prüfung wurde auf hartem Untergrund ausgetragen, zudem mussten die Fahrer zahlreiche ausgetrocknete Flussbetten durchfahren. Im weiteren Verlauf folgten Schotterpassagen und sandige Abschnitte. Kurz vor dem Tagesziel in San Juan warteten schwierig zu überquerende Dünen.

Nasser Al-Attiyah hat sich trotz einer Strafe an die Spitze gesetzt, Foto: ASO
Nasser Al-Attiyah hat sich trotz einer Strafe an die Spitze gesetzt, Foto: ASO

Das argentinische Duo Orlando Terranova/Bernardo Graue war im MINI ALL4 Racing den ganzen Tag über schnell unterwegs. Kurz vor Ende der Prüfung fielen sie jedoch zurück und verloren insgesamt über 22 Minuten. Sie liegen nun auf Gesamtplatz zehn.

"Wir haben uns viermal überschlagen", sagte Terranova. "Anschließend verloren wir ziemlich viel Zeit, da wir die Reifen und die Benzinpumpe reparieren mussten. Doch wir schafften es ins Ziel und müssen nun weiter kämpfen."

Joan "Nani" Roma (ES) und sein Co-Pilot Michel Périn (FR) konnten am Montag ihre Fahrt fortsetzen nachdem am Sonntag an ihrem MINI ALL4 Racing technische Probleme aufgetreten waren. Ihre Mechaniker legten eine Nachtschicht ein und behoben das Problem. Das spanisch-französische Duo ist damit weiterhin im Rennen.

Roma musste sich abschleppen lassen, Foto: ASO
Roma musste sich abschleppen lassen, Foto: ASO

"Erst einmal muss ich dem Team für seine fantastische Arbeit in der vergangenen Nacht danken", sagte Roma. "Sie haben den kompletten Motor ausgetauscht – einfach unglaublich. Doch die Wertungsprüfung war schwierig. Auf den ersten 300 Kilometern fuhr ich nur im Staub von den vor mir fahrenden Konkurrenten. Ich muss zugeben, dass es nicht einfach ist, zu Beginn der Dakar mit so einem Rückschlag klarzukommen. Doch wir werden alles geben, um noch das Maximum herauszuholen."

Die Marke MINI war am zweiten Tag der Dakar insgesamt stark unterwegs und erzielte drei weitere Platzierungen unter den ersten Zehn. Krzysztof Holowczyc/Xavier Panseri (PL/FR) sind weiterhin auf Gesamtrang vier, trotz Seekrankheit: "Das war eine sehr anstrengende Wertungsprüfung", sagte Holowczyc. "Auf den ersten 450 Kilometern waren wir schnell unterwegs. Doch die letzten 50 waren furchtbar für mich. Es ging die ganze Zeit hoch und runter und ich wurde richtig seekrank. Auf den letzten 30 Kilometern habe ich mir dann nur noch die Ziellinie ersehnt."

Terranova überschlug sich viermal und verlor viel Zeit, Foto: X-raid
Terranova überschlug sich viermal und verlor viel Zeit, Foto: X-raid

Vladimir Vasilyev/Konstantin Zhiltsov (RU/RU) machten am zweiten Tag viel Boden gut und sprangen auf Platz fünf. Erik van Loon/Wouter Rosegaar (NL/NL) liegen auf einem ebenfalls starken siebten Rang.

Die dritte Etappe (San Juan/Chilecito) führt die Dakar-Teilnehmer am Dienstag in die argentinischen Berge. Die 284 Kilometer lange Wertungsprüfung wird kürzer und weniger anspruchsvoll sein als die heutige. Die Fahrer haben somit die Möglichkeit, die beeindruckenden Landschaften zu genießen. Sie passieren auf kurvenreichen Schotterpisten auf einer Höhe von bis zu 3.500 Metern majestätische Berggipfel, tiefe Canyon-Schluchten und durchqueren eine der schönsten Regionen Argentiniens. Die Höhenluft wird dabei für Mensch und Maschine zur nächsten Herausforderung.