Die vorletzte Etappe der Rallye Dakar 2013 bot den Teilnehmern noch einmal die für diese Marathonrallye typische Abwechslung: Die 441 Kilometer lange Speziale beinhaltete steinige Schotterwege, schwierige Navigationspassagen, die letzten Dünen, weichen Fesh-Fesh- Sand und wellige Offroad-Pisten. Auf der extrem schnellen Prüfung von Copiapó nach La Serena hatten Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann im SAM 30D CC einen schweren Stand gegen die leistungsstarken Buggies und Allradler mit Benzinmotoren. Deren Triebwerke sind mit größeren Air-Restriktoren als in den Vorjahren ausgestattet, wodurch ihnen deutlich mehr PS zur Verfügung stehen.

Kahle/Schünemann gaben ihr Bestes und lagen knapp außerhalb der Top 20, als sie sich nach rund 150 Kilometern einen Reifenschaden einfingen – erst der zweite Plattfuß auf fast 8.000 Kilometern. Die Deutschen fielen kurzzeitig auf Platz 29 zurück, verbesserten sich bis zum Etappenziel aber immerhin noch auf die 23. Position.

Im Gesamtklassement liegt das HS RallyeTeam mit einem Rückstand von 5:28.13 Stunden auf Spitzenreiter Stéphane Peterhansel (Mini All4 Racing) jetzt wieder auf Rang 13 – und befindet sich vor dem Schlussspurt im Fernduell mit dem Tagessieger der 13. Etappe, Robby Gordon im bärenstarken Hummer H3. Am Finaltag der Rallye Dakar 2013 werden noch 126 Kilometer in Wertung absolviert, auf dieser Strecke wird das HS RallyeTeam versuchen, seine Führung von 11.28 Minuten gegenüber dem Amerikaner zu verteidigen, was in Anbetracht der ungünstigen Startposition des SAM mit der Startnummer 317 allerdings ein schwieriges Unterfangen werden dürfte.

Die Stimmen aus dem Team

Matthias Kahle: Die heutige Speziale kam unserem Auto leider überhaupt nicht entgegen. Auf den schnellen Abschnitten fehlte unserem Diesel-Triebwerk im Vergleich einfach die Leistung. Insgesamt lief der SAM aber auch heute wieder tadellos – und das ist alles andere als selbstverständlich für ein Auto, das seine erste Dakar absolviert. Nach der letzten Nacht im Biwak freuen wir uns jetzt auf die Zielankunft in Santiago.

Dr. Thomas M. Schünemann: Die Etappe war extrem abwechslungsreich und vom Prinzip her sehr schön, nach unserem Geschmack aber etwas zu schnell. Die zweiradgetriebenen Fahrzeuge waren hier in ihrem Element und haben dementsprechend auch die Plätze eins und zwei in der Tageswertung belegt. Jetzt steht uns nur noch die letzte kleine Hürde bevor, die wir dennoch sehr ernst nehmen. Wir wollen schadlos das Ziel erreichen und wenn möglich Robby Gordon hinter uns halten, wobei wir so kurz vor Schluss keinerlei Risiko eingehen werden. Die Zielankunft hat oberste Priorität!