Der US-Amerikaner Kurt Caselli, der den verletzten Marc Coma bei KTM ersetzt, hat die siebte Etappe der Dakar von Calama nach Salta am schnellsten bewältigt. In 1 Stunde 51 Minuten und 31 Sekunden legte er die knapp 220 Prüfungskilometer zurück und setzte an allen Messpunkten die Bestzeit. Genau 1 Minute und 23 Sekunden länger waren der Vortagessieger Francisco Lopez sowie Olivier Pain unterwegs, der den vierten Tag in Folge an der Spitze der Gesamtwertung liegt.

Als Tagesvierter wurde der Niederländer Frans Verhoeven im Ziel gewertet, gefolgt von Ruben Faria und Juan Pedrero. Auf Rang sieben reihte sich Jakub Przygonski vor dem Sieger der fünften Etappe, David Casteu, ein. Przygonski erhielt aus noch unbekanntem Grund eine Zeitstrafe von fünf Minuten. Als Neunter wurde Stefan Svitko geführt, dahinter folgt Alessandro Botturi, der mit einer Strafe von 15 Minuten belegt wurde.

Defektpech bei Despres, Viladoms und Farres Guell

Der Spanier Jordi Viladoms musste bereits nach 38 Kilometern aufgrund technischer Probleme anhalten. Das gleiche Schicksal ereilte seinen Landsmann Gerard Farres Guell etwa 100 Kilometer später. Pech hatte auch der viermalige Sieger Cyril Despres. Er konnte den fünften Gang nicht benutzen, was auf einer derart schnellen Prüfung einen herben Rückschlag bedeutete. Der Franzose kassierte mehr als 13 Minuten von Spitzenreiter Caselli.

In der Gesamtwertung führt bei Halbzeit der Dakar Pain mit über sechs Minuten Vorsprung auf Lopez, Casteu hält sich auf Rang drei. Vorjahressieger Cyril Despres ist wieder auf Rang fünf abgerutscht. Tagessieger Caselli klettert von Position 12 auf Rang acht. Der Zehnte im Gesamtklassement, Jeremias Israel Esquerre, erhielt wie Przygonski und Botturi eine Zeitstrafe.

Die siebte Etappe führte die Piloten fast bis auf 5.000 Meter Höhe über Argentiniens höchsten Pass. Vom chilenischen Calama ging es nahe der bolivianischen Grenze auf der Verbindungsetappe Richtung Argentinien. Auf dieser Strecke kam es zu dem verheerenden Unfall, bei dem der Starter mit der Nummer 106, Thomas Bourgin, ums Leben kam. Er schaffte es nicht bis zur knapp 220 Kilometer langen Wertungsprüfung.

Stimmen nach der 7. Etappe:

Kurt Caselli: Es ist gut, ich meine, heute war einfach. Es waren einfach nur Straßen, es gab keine Offroad-Abschnitte oder so etwas - ziemlich einfach zu verfolgen. Ruben und ich mussten kurz für Cyril anhalten. Ich weiß nicht warum, er hatte irgendwelche Probleme. Ich habe auf ihn gewartet, aber er hat mir gesagt, ich soll weiterfahren, also sind wir hier angekommen und hoffentlich können wir es heute Abend für die Marathonetappe herausfinden. Für mich war alles schön, ich lerne die Navigation besser kennen und ich kann sie nun verstehen. Das ist meine erste Dakar, deshalb lerne ich einfach nur viel. Ich wusste überhaupt nicht, was ich erwarten sollte, als ich zum ersten Mal hierherkam. Es macht Spaß und ich genieße es. Das Rennen ist toll und die Leute sind es auch. Ich habe eine tolle Zeit.

Olivier Pain: Sicherlich verschaffen mir Cyrils Probleme einen deutlichen Vorsprung an der Spitze und das ist gut für mich. Das ist Teil des Rennsports, aber ich vergesse nicht, dass das auch mir passieren kann. Daher werde ich nicht anmaßend, besonders, da Cyril in der Lage ist, die Zeit wiedergutzumachen, die er verloren hat... Also werde ich nicht vorschnell handeln, ich werde einfach nur so weitermachen, ohne Risiken einzugehen und werde Spaß haben. Heute habe ich mich nur auf mein Rennen konzentriert. Mit der Einspritzanlage, die wir haben, wusste ich, dass unser Motorrad nicht allzu sehr unter der Höhenlage leiden würde, daher war alles in Ordnung... Ich führe nach wie vor, also war es insgesamt ein guter Tag.

Francisco Lopez: Sehr, sehr schnell. Ein unglaublicher Sprint. Es war sehr schnell, sowohl am Anfang als auch am Ende. Es gab keine schwierige Navigation. Es war perfekt, ein sehr guter Tag. Ich denke, es ist eine gute Position für den morgigen Marathon. Nun werde ich an meinem Motorrad arbeiten, aber es gibt keine Probleme. Ich bin mit dem heutigen Tag sehr zufrieden.

Frans Verhoeven: Ich habe heute von Anfang an voll angegriffen, denn die Yamaha leidet dank des verstellbaren Einspritzsystems in Höhenlagen nicht unter Leistungsverlust. Ich habe bald zu Esquerre und Despres aufgeschlossen, der mich ohne Probleme vorbeigelassen hat, was wirklich Fairplay war mit all dem Staub und Wind. Danach habe ich weiter attackiert und bin aggressiv ins Ziel gefahren.

Ergebnis: 7. Etappe Motorräder (Top 10)

1. Kurt Caselli (KTM), 01:51:31 Stunden
2. Olivier Pain (Yamaha), +00:01:23
3. Francisco Lopez (KTM), +00:01:23
4. Frans Verhoeven (Yamaha), +00:01:30
5. Ruben Faria (KTM), +00:02:30
6. Juan Pedrero (KTM), +00:02:42
7. Jakub Przygonski (KTM), +00:02:51
8. David Casteu (Yamaha), +00:03:12
9. Stefan Svitko (KTM), +00:04:06
10. Alessandro Botturi (Husqvarna), +00:04:39

Gesamtwertung: Motorräder 7/14 (Top 10)

1. Olivier Pain (Yamaha), 17:28:17 Stunden
2. Francisco Lopez (KTM), +00:06:06
3. David Casteu (Yamaha), +00:06:37
4. Ruben Faria (KTM), +00:09:42
5. Cyril Despres (KTM), +00:14:07
6. Jakub Przygonski (KTM), +00:20:43
7. Stefan Svitko (KTM), +00:24:51
8. Kurt Caselli (KTM), +00:27:46
9. Alessandro Botturi (Husqvarna), +00:30:18
10. Jeremias Israel Esquerre (Honda), +00:30:35

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