Es ist wie mit den Weihnachtsmännern, Osterhasen und Max Mosley: alle Jahre wieder tauchen IRL-Chef Tony George und ChampCar-Boss Kevin Kalkhoven mit einem gemeinsamen Ziel in den Medien auf - der Wiedervereinigung der beiden nordamerikanischen Formelserien Indy Racing League und ChampCar World Series. So weit, so unerfolgreich. Bislang kam es nie zu einer Einigung.

Das soll sich noch 2008 ändern. Nach Informationen von SpeedTV sollen die Rennserien schon diese Saison gemeinsame Sachen machen. Beim ChampCar-Test am vergangenen Wochenende waren gerade einmal 14 Fahrer im Einsatz. Etliche Fahrer und Teams waren in den letzten Jahren in die IRL gewechselt, wo sie im Vergleich zur NASCAR Serie aber genauso ein Schattendasein pflegten. Durch die Zusammenlegung soll an alte C.A.R.T.-Glanzzeiten angeknüpft werden.

Als Knackpunkt gilt der Rennkalender: beide Serien haben schon ihre Rennen verankert, bei einer Zusammenlegung würde es zu einer Kollision des IRL-Rennens in Motegi und des ChampCar-Rennens in Long Beach kommen. Derzeit wird mit Honda, dem Besitzer der japanischen Strecke in Motegi, über eine Verlegung verhandelt. "Wir sind so nah wie noch nie", sagte George. "Wir wissen nicht, ob wir die Ziellinie gemeinsam erreichen, aber keiner gibt auf." Auch Kalkhoven betonte: "Beide Seiten wollen, dass es geschieht."

Wechselwillige ChampCar-Teams würden 1,2 Millionen Dollar Startgeld und kostenlose Dallar-Chassis sowie Honda-Motoren erhalten. Die neuen ChampCar-Autos könnten sie dann abschreiben. "Es ist kein schlechter Deal, aber es braucht noch etwas Geld", sagte Teamboss Derrick Walker. Denn die gemeinsame Rennserie würde auf den Oval- und Rundkursen der IRL sowie den ChampCar-Strecken Long Beach, Edmonton und Surfer's Paradise antreten. Die europäischen ChampCar-Rennen würden wohl durch den Rost fallen. Auch die Konkurrenzfähigkeit der ChampCar Teams mit den unbekannten Autos wäre wohl im ersten Jahr stark eingeschränkt. Für Paul Newman sind es dennoch die besten News seit langer Zeit. Er plante ohnehin einen Wechsel in die IRL. "Wir wären alle glücklich", sagte Paul Tracy. "Die Fans würden gerne die besten Fahrer beim gleichen Rennen sehen." Das gilt jedoch schon seit Jahren.