Schon nach dem Qualifying war klar, dass Sebastien Bourdais als großer Favorit in das Champ Car Rennen auf der Road America geht. Der Tabellenführer distanzierte die Kontrahenten in Elkhart Lake um mehr als 1,5 Sekunden. Im zehnten Meisterschaftslauf enttäuschte der Franzose nicht. Mit einem weiteren Saisonsieg konnte Bourdais seine Führung in der Gesamtwertung weiter ausbauen. Dabei profitierte er von Fehlern und Problemen der Anderen.

In der Anfangsphase sah es für Bourdais gar nicht so gut aus. Entgegen der Vermutungen konnte er sich nicht vom Feld absetzen. Stattdessen klebte ihm Robert Doornbos im Heck, der kurz vor den ersten Boxenstopps den Druck erhöhte und beinahe die Führung übernehmen konnte. Auch sein Teamkollege Dan Clarke mischte sich in den Kampf um die Spitze ein. Der Brite stoppte in einer Gelbphase zu Beginn des Rennens, die durch eine Kollision von Simon Pagenaud, Ryan Dalziel und Paul Tracy ausgelöst worden war. Auf einer anderen Strategie pflügte Clarke durch das Feld und kam nach seinem zweiten Stopp nur knapp hinter Bourdais auf die Strecke zurück. Auf kalten Reifen hatte Clarke dann keine Chance sich gegen Doornbos zu wehren, der so Platz zwei zurückholte.

Das Problem Minardi Team USA für Bourdais eliminierte sich wenige Runden später. Dan Clarke schob sich an seinem Teamkollegen vorbei. Der Niederländer scherte ein, verbremste sich und knallte Clarke auf das linke Hinterrad. Während Clarke unbeschadet weiterfahren konnte, musste Doornbos an die Box, um sich einen neuen Frontflügel zu besorgen. Kurz zuvor kam Graham Rahal bereits an Doornbos vorbei. Zur Rennmitte führten die Teamkollegen Bourdais und Rahal das Rennen an, doch die beiden Newman/Haas/Lanigan-Piloten konnten Dan Clarke noch nicht abschreiben. Dieser konnte wegen der abweichenden Strategie einige Runden länger auf der Strecke bleiben. Als Bourdais und Rahal schon zum dritten Stopp an die Box mussten, drehte Clarke einige schnelle Runden. So schaffte er es immerhin, wieder an Graham Rahal vorbei zu kommen. Bourdais war schon zu weit enteilt.

Zu diesem Zeitpunkt des Rennens war Will Power schon längst ausgeschieden. Der Australier kämpfte nach einem verpatzten Start im vorderen Mittelfeld und stellte seinen Boliden nach 25 Runden mit einem mechanischen Defekt in der Boxengasse ab. Etwas besser, aber noch lange nicht optimal, lief es bei Justin Wilson, der in der Meisterschaft auf Rang vier liegt. In der Anfangsphase kämpfte der RSports-Pilot mit Untersteuern. Erst als man ihm beim Boxenstopp mehr Frontflügel gab, konnte er die Zeiten der Spitze mitgehen.

Letztlich reichte es für Wilson für den achten Rang. Damit machte er wichtige Punkte auf Robert Doornbos und Will Power gut, die beide hinter ihm landeten. Hinter dem Sieger Bourdais lieferten sich die beiden Youngster Clarke und Rahal einen spannenden Kampf um die zweite Position. Mal war Rahal schneller und verkürzte den Rückstand, dann konterte Clarke mit einer guten Runde. Zu einem ernsten Angriff reichte es dann doch nicht mehr - Clarke kam vor Rahal ins Ziel. Eine starke Leistung zeigte auch Oriol Servia. Der Katalane kämpfte sich von Startplatz 14 auf Position vier nach vorn. Damit ließ er auch Neel Jani hinter sich, der das Rennen auf Platz zehn beendete.