Die Letzten werden die Ersten sein. Das trifft nicht nur auf Minardi zu, das in der Champ Car World Series den Weg nach vorne gefunden hat, sondern auch auf Robert Doornbos, der in San Jose beinahe ganz am Ende des Feldes startete und ganz vorne ins Ziel kam. Und eigentlich war Doornbos kurz nach Rennbeginn tatsächlich Letzter, denn bereits in der ersten Runde fuhr der Niederländer Jan Heylen ins Heck, was ihm die Nase kostete und gleich einmal an die Box schickte.

Doch Boxenstopps waren auch die Zauberformel für den Sieg. So hatte Doornbos eine etwas andere Strategie als der Rest des Feldes, was ihn, gepaart mit ein paar passenden Gelbphasen, schließlich ganz nach vorne brachte. So hatte er oft freie Bahn und konnte dabei ordentlich pushen, wobei ihm ein gut liegendes Auto auch ein wenig half. Einzig Polesetter Justin Wilson erweckte den Eindruck, Doornbos etwas entgegenhalten zu können, doch der wurde von Dan Clarke, ebenfalls ein Minardi-Pilot, im Heck getroffen, was ihn weit zurückwarf.

Damit war es an Neel Jani und Oriol Servia, die beiden übrigen Plätze auf dem Podest unter sich auszumachen. Nach vorne war die Post für beide abgefahren. Am Ende war es Jani, der sich Platz zwei sichern konnte, rund acht Zehntel vor Servia. Für Sebastien Bourdais war der Sonntag in San Jose nicht einfach. So ging er beim Start zwar in Führung, hatte danach aber Probleme am Ausgang der Haarnadel - oder auch Kurve 1 genannt -, was ihn auf den achten Platz zurückwarf. Er arbeitete sich schließlich noch auf den fünften Rang nach vor und obwohl er schneller schien als Will Power, gab es für den Franzosen kein Vorbeikommen mehr.

Gar nichts ging mehr bei Paul Tracy, dem in der Inlap das Benzin ausging, woraufhin er nur noch aus dem Weg geschoben werden konnte. Bis dahin war er vor Graham Rahal unterwegs gewesen, der das Rennen auf dem sechsten Platz beendete. Tracy war im Mittelstint sogar Power und Bourdais davon gefahren, in der Endabrechnung landete er aber mit zwei Runden Rückstand auf Position elf. Ähnlich wie Tracy erging es seinem Teamkollegen Alex Tagliani, der mit zu wenig Benzin im Tank sogar bis auf Platz 15 zurückfiel. In der Meisterschaft liegt Bourdais nun 10 Punkte vor Doornbos. Will Power hat als Dritter bereits 24 Punkte Rückstand auf die Spitze.