Nach dem enttäuschenden Rennausgang in Toronto konnte Sebastien Bourdais beim Rennen auf dem Flugplatzkurs in Edmonton zurückschlagen. Der Franzose holte sich einen weiteren Saisonsieg und sicherte sich die Tabellenführung. Diesmal profitierte er von den Problemen seiner Kontrahenten. Will Power schied mit einem Defekt aus, Robert Doornbos verlor nach einer Kollision eine Runde. Justin Wilson und Graham Rahal kamen auf die Plätze zwei und drei. Neel Jani beendete das Rennen in Kanada auf der siebten Position.

Bourdais geht in Führung

Den Start des 96 Runden langen Rennens konnte Sebastien Bourdais für sich entscheiden. Der Franzose beschleunigte schneller als Will Power, der von Startplatz eins ins Rennen ging. Auf der Außenbahn zog Bourdais in der Anbremszone zur ersten Kurve vorbei und setzte sich in Führung. Auch Neel Jani hatte einen tollen Start. Der einzige deutschsprachige Pilot startete von Rang fünf und schnappte sich mit Justin Wilson und Graham Rahal gleich zwei Gegner. Die Hoffnung auf ein weiteres gutes Resultat musste der Schweizer aber früh begraben. Zunächst wurde der PKV-Pilot von Justin Wilson überholt und in der ersten Boxenstoppphase fiel er an der Ende des Feldes zurück.

Dass in einer Gelbphase wegen Carbonteilen auf der Strecke alle Fahrer gleichzeitig in die Box kamen, um zu tanken und Reifen zu wechseln, wurde auch Bourdais zum Verhängnis. Sein Team musste ihn einige Sekunden länger auf dem Boxenplatz festhalten, da Katherine Legge auf dem Weg zu ihrem Team war. Bourdais verlor nicht nur einige Sekunden, sondern auch zwei Plätze an Power und Wilson. Auch nach den ersten Besuchen an der Boxengasse blieb die Spitzengruppe eng beisammen. Nur Robert Doornbos schwächelte ein wenig, nachdem er im Warm-Up noch die schnellste Rundenzeit fuhr. Zur Rennmitte lag der in der Meisterschaft führende Niederländer nur auf Platz zehn. Das sollte nicht reichen, um die Tabellenführung zu verteidigen.

Bourdais geht abermals in Führung

Im Rahmen der zweiten Boxenstopps holte sich Bourdais seine Position zurück. Power und Wilson wollten dem Verkehr aus dem Weg gehen und stoppten drei beziehungsweise zwei Runden eher als der amtierende Meister. Der nutzte die Chance, um sich mit schnellen Runden den nötigen Vorsprung herauszufahren. Nach dem Boxenbesuch führte der Franzose mit vier Sekunden vor Wilson und elf Sekunden vor Rahal, der auch noch Bourdais Teamkollegen Graham Rahal passieren lassen musste.

Zum ersten Mal richtig zur Sache ging es in Runde 69. Alex Tagliani und Robert Doornbos kollidierten im Duell und sorgten so für die zweite Gelbphase des Tages. Der Lokalmatador beschädigte sich in dieser Situation die linke Vorderradaufhängung und musste aufgeben. Robert Doornbos konnte das Rennen mit einer Runde Rückstand fortsetzen und kam als Elfter ins Ziel. Die Safety-Car-Phase nutzten alle Fahrer zu ihrem dritten und letzten Boxenstopp. Sebastien Bourdais und Justin Wilson konnten ihre Positionen vor den Rookies Graham Rahal und Simon Pagenaud verteidigen. Doch plötzlich fehlte Will Power. Der Australier haderte mit Problemen und stand rundenlang an der Boxengasse, bis er sich aus dem Boliden schälte.

Bourdais führt bis ins Ziel

In den verbleibenden 26 Runden änderte sich an der Reihenfolge nichts mehr. Sebastien Bourdais überquerte beim letzten Rennen der Kanada-Tour die Ziellinie mit fünf Sekunden Vorsprung vor Justin Wilson. Dahinter kam Graham Rahal ein weiteres Mal auf das Podium und war nicht zum ersten Mal der beste Rookie. Hinter Simon Pagenaud belegte Paul Tracy den fünften Rang. Für den Kanadier war es das beste Ergebnis seit seinem Sieg in Cleveland. Bei seinen bisherigen zwei Heimspielen konnte der Kanadier nicht überzeugen, auch heute war nicht viel von ihm zu sehen. Doch das Resultat sprach für Tracy, der von Platz 14 startete.

Zu den wenigen Ausfällen auf dem zwei Meilen langen Kurs auf dem Flughafen von Edmonton zählten auch Katherine Legge und Mario Dominguez. Beide rollten mit technischen Defekten aus. Dominguez kehrte nach seinem Rausschmiss bei Forsythe für den angeschlagenen Tristan Gommendy bei PKV Racing zurück. Insgesamt gab es bei dem Rennen in Edmonton nur vier Ausfälle.