Wo sonst Flugzeuge starten und landen, Menschen in den Urlaub fliegen oder Pakete auf dem Weg zum Empfänger sind, findet am Wochenende der achte Lauf der Champ Car World Series statt. Auf dem im Süden der Stadt Edmonton gelegen Flughafen fahren die Piloten um den Sieg, doch nur einer von ihnen wird zum Sieg fliegen. Das jemand abhebt, wollen wir an dieser Stelle nicht hoffen.

Stattdessen auf dem Boden der Tatsachen angelangt ist Sebastien Bourdais, der mit Ausnahme des Saisonbeginns die Tabelle anführte und als größter Favorit im Titelkampf gilt. In den letzten zwei Rennen geriet der Franzose mit Robert Doornbos aneinander. In Mont-Tremblant klagte er über die Fahrweise seines Kontrahenten, in Toronto wurde er vom Niederländer abgeräumt. Seit dem Rennen in der Großstadt hat Bourdais die Meisterschaftsführung verloren - ausgerechnet an Doornbos. Will Power konnte ebenfalls an ihm vorbeiziehen und auch mit dem Australier geriet Bourdais in diesem Jahr schon aneinander. Doch vor dritten Rennen in Kanada stellte Bourdais klar: "Ich habe keine Probleme mit Robert Doornbos. Nur, wenn er mich jetzt in jedem Rennen anschiebt, bekommen wir Schwierigkeiten."

Diese Saison ist man zum dritten Mal auf dem Flugplatzkurs, den man seit 2005 besucht. Im vergangenen konnte Justin Wilson seinen einzigen Saisonsieg feiern. Auch mit ihm sollte man rechnen. Zwar hat der Brite schon über 20 Punkte Rückstand auf die Spitze, doch der ehemalige Formel 1-Pilot könnte im Dreikampf zwischen Doornbos, Power und Bourdais der lachende Vierte sein und auf dem knapp zwei Meilen langen Kurs wichtige Zähler gutmachen.

Die kanadischen Fans wurden auf der Champ Car Tour durch den nordamerikanischen Staat noch nicht verwöhnt. Bei den ersten zwei Rennen konnte nur Alex Tagliani in die Top-Ten fahren. Von Paul Tracy, von dem man nach dem Sieg in Cleveland so viel erwartet hatte, viel in beiden Läufen aus. Vielleicht kann der Forsythe-Pilot in Edmonton zurückschlagen und alles wett machen. Schon in Cleveland wurde auf einem Flugplatz gefahren. Die Fans hätten nun viel von einem Sieg von einem ihrer Helden. Immerhin können sie die Fahrer aufgrund der ebenen Strecke beinahe ununterbrochen sehen.