Jeffrey Schmidt gelingt der größte Erfolg seiner bisherigen Karriere im Motorsport. Der Schweizer fuhr beim berühmten 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps zum dritten Platz auf dem Podium - und das bei seinem Debüt zur 70. Ausgabe des Langstrecken-Klassikers.

Schmidt führte das Team Montaplast by Land-Motorsport zusammen mit seinen Teamkollegen Kelvin und Sheldon van der Linde zum international bedeutsamen Erfolg beim größten GT3-Rennen der Welt. Dabei setzte sich der 24-Jährige in seinem erst zweiten Jahr im GT-Sport gegen viele wesentlich erfahrene Konkurrenten durch.

63 GT3-Rennwagen von 13 verschiedenen Herstellern und mehr als 200 Spitzen-Rennfahrer gingen beim Rennen in Belgien an den Start. Nach 24 Stunden hatten Schmidt und seine beiden Teamkollegen nur 37,941 Sekunden Rückstand auf den Sieger. Beim Doppelsieg von BMW war Schmidts #29 Audi R8 LMS der erfolgreichste aller neun Audi-GT3-Rennautos im Starterfeld.

511 Runden lang, was einer Renndistanz von 3.579,044 Kilometern entspricht, zeigten Schmidt und Montaplast by Land-Motorsport bis zum Zieleinlauf am Sonntagnachmittag um 16:30 Uhr eine herausragende Leistung.

Zuvor hatte sich der #29 Audi R8 LMS mit Schmidt/van der Linde/van der Linde für den vierten Startplatz qualifiziert. Schmidt und Co. gelang es nach einem guten Start, sich über einen Großteil der Renndistanz in der Spitzengruppe des stark besetzten Feldes zu platzieren. Nach 6 der 24 Stunden führte das junge Trio das Rennen sogar eine Weile während der Nacht an.

Schmidts Audi R8 LMS zählte durchweg zu den schnellsten Autos. In der 320. von 511 Runden erzielte Montaplast by Land-Motorsport die zweitschnellste Rennrunde aller Autos. Bei einer Rundenzeit von 2.19,700 Minuten betrug die durchschnittliche Geschwindigkeit 180,489 km/h auf dem 7,004 Kilometer langen Kurs. Ein weiterer Beleg dafür, wie motiviert Schmidt und sein Team 24 Stunden lang zu Werke gingen.

Vier Fragen an Jeffrey Schmidt

Jeffrey, was bedeutet dir der Podestplatz bei deinem Spa-Debüt?
Das ist ein sehr großer Erfolg für mich, immerhin ist Spa das größte GT3-Rennen der Welt. Bei diesem Fahrer-Niveau auf dem Podium zu stehen, ist ein Riesen-Erfolg. Unglaublich! Und das auch noch bei meinem ersten 24-Stunden-Rennen in Spa. Vor zwei Jahren habe ich zusammen mit den Jungs von Montaplast by Land-Motorsport mein Debüt bei den 24 Stunden von Daytona gegeben, da sind wir auch aufs Podium gefahren. Man könnte also sagen, dass meine Debüts mit dem Team ziemlich gut verlaufen sind.

Was war der Erfolgsschlüssel für das Podium in Spa?
So ein langes Rennen hängt immer von mehreren Faktoren ab. Ein großes Dankeschön an das Team von Land-Motorsport! Sie waren perfekt vorbereitet und die Chemie zwischen uns hat von Anfang an gestimmt. Die Pace unseres Audi R8 LMS war sehr gut, wir konnten immer vorne mitfahren. Nur bei einigen Gelbphasen hatten wir Pech, die haben uns Zeit gekostet. Aber wir hatten eine tolle Strategie, die uns immer wieder nach vorne geführt hat. In der Schlussphase hat Kelvin alles gegeben und wir haben Runde für Runde auf die Führenden aufgeholt. Platz drei war der verdiente Lohn - wir haben nie aufgegeben und immer weitergekämpft.

Was war für dich der prägendste Moment im Rennen?
Ich bin insgesamt vier Stints gefahren, die meisten davon in den Abendstunden und in der Nacht. Da gab es eine ganz heikle Szene. Nach einem Safety-Car-Restart fuhr ein langsameres Auto vor mir in Eau Rouge. Hinter mir waren noch zwei, drei andere Autos und dadurch haben wir alle richtig Schwung verloren. Dann kamen von hinten einige Autos auf einmal angerauscht, wir sind also mit gefühlt zehn Autos in einem Pulk durch Eau Rouge. Da ging es richtig heiß her - und das bei 250 km/h in der Nacht! In dieser Situation war es ganz wichtig, Berührungen zu vermeiden und das Auto nicht zu beschädigen. Wenn ich mir da einen Reifenschaden eingefangen hätte, hätten wir die Zeit wohl nie mehr aufgeholt.

Du bist zum ersten Mal mit einem GT3-Auto in Spa gefahren. Wie war das?
Ich kenne Spa aus dem Supercup, aber mit einem Audi R8 LMS war es ein wirklich tolles Gefühl dort. Wenn du mit dem GT3 zum ersten Mal Vollgas über die Strecke fährst... Einfach krass, wie schnell du mit dem Auto durch die Kurven fahren kannst. Ich hatte mich sehr gut auf das Rennen vorbereitet und in den letzten Wochen viel trainiert. Deshalb fühlte ich mich richtig fit. Außerdem bin ich ja schon ein paar 24-Stunden-Rennen gefahren, da kam mir die Erfahrung zu Gute. Jetzt gilt es, den Drive mitzunehmen und weiter Vollgas zu geben. Nächstes Wochenende geht es im ADAC GT Masters auf dem Nürburgring weiter, da wollen wir an unsere Erfolge anknüpfen.