Die Anstrengungen wurden mit einem Top-Ten-Platz bei der Teampremiere in Spa belohnt: Das Aston Martin Team R-Motorsport erzielte bei seinem ersten 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps eine Rekord-Leistung im Qualifying und einen Platz in den Top-Zehn. Der #76 Aston Martin Vantage V12 GT3 mit Matthieu Vaxiviere, Jake Dennis und Nicki Thiim überquerte die Ziellinie als Neunter.

Zuvor war R-Motorsport das erste Team in der Geschichte der Blancpain GT Series, das drei aufeinanderfolgende Pole Positions einfahren konnte. Der zweite Vantage mit der Startnummer #62 (Maxime Martin, Dominik Baumann und Marvin Kirchhöfer) rückte am Samstagmorgen vom zweiten Startplatz auf die Pole Position vor, nachdem der eigentliche Pole-Setter eine Strafe erhalten hatte.

Die Anfangsphase des Rennens verlief für R-Motorsport äußerst vielversprechend. Martin im #62er Auto kämpfte hart dafür, in den ersten Stunden die Führung zu verteidigen. Unterdessen machte das von ganz hinten gestartete Auto mit der Startnummer #76 einen Platz nach dem anderen gut. Nicki Thiim zeigte während des Eröffnungs-Stints eine meisterliche Leistung und verbesserte sich bis zum ersten Boxenstopp von der 62. bis auf die 20. Position.

R-Motorsport mit Debüteinsatz bei den 24h von Spa, Foto: Nick Dungan
R-Motorsport mit Debüteinsatz bei den 24h von Spa, Foto: Nick Dungan

Damit legte der Däne den Grundstein für den Kampf der #76 um die Führung in den Abendstunden. Zusätzlich unterstützte er den #62 Aston Martin Vantage, nachdem das Team nach drei Stunden wegen eines Tankproblems eine Minute verloren hatte.

Unglücklicherweise blieb R-Motorsport weiter vom Pech verfolgt, als das #62 Auto bereits zurückgefallen war. Beide Fahrzeuge hatten Probleme, sodass das Team in der zweiten Rennhälfte nicht mehr um den Sieg kämpfen konnte.

Die beiden Aston Martin Vantage V12 GT3 erlitten mehrere Reifenschäden und mussten ungeplante Bremsscheibenwechsel durchführen. Obendrein verlor die #62 weitere Zeit in der Nacht sowie am Sonntagnachmittag wegen einer Berührung mit einem langsameren Auto sowie durch einen Wechsel der hinteren Stoßdämpfer.

Die #62 beendete das Rennen auf dem 35. Platz. Die #76 kämpfte in den Morgenstunden des Sonntags weiter. Thiim, Dennis und Vaxiviere wechselten sich kontinuierlich am Steuer ab und bescherten R-Motorsport bei seinem ersten 24-Stunden-Rennen einen neunten Platz.

Die #76 sammelte drei Punkte (einen für die Pole) in einem Rennen, das zunächst so hoffnungsvoll begonnen hatte.

Als nächstes steht das Finale des Blancpain GT Series Endurance Cup bevor. Auf dem Circuit de Catalunya in Spanien steigt das abschließende 3-Stunden-Rennen vom 28. bis 30. September.

Viel Pech im Rennen: Der Aston Martin Vantage V12 GT3 mit der Startnummer 62, Foto: Nick Dungan
Viel Pech im Rennen: Der Aston Martin Vantage V12 GT3 mit der Startnummer 62, Foto: Nick Dungan

Dr. Florian Kamelger, R-Motorsport Team Principal: "Wir waren zum ersten Mal mit dem Team in Spa und es war eine großartige Mannschaftsleistung, mit beiden Autos das Rennen zu beenden. Es war ein extrem hartes Rennen. Aber es war unglaublich, Neunter mit einem Auto zu werden, das vom letzten Platz gestartet war. Wir sind froh, dass uns das gelungen ist und dass wir bei diesem Rennen dabei waren. In den 'Alten Mädchen' steckt noch Leben. Sie sind immer noch bei der Pace und das haben wir bewiesen."

"Hut ab vor dem Team, das war eine grandiose Leistung. Jeder hat so hart dafür gearbeitet und jeder - egal, welche Arbeit es auch war - hat einen wertvollen Teil dazu beigetragen. Sie werden alle stolz nach Hause zurückkehren."

Maxime Martin, Fahrer des #62 Aston Martin Vantage V12 GT3: "Von der Pole Position gelang uns ein guter Start ins Rennen und die ersten Runden. Später hatten wir Probleme mit den Bremsen und beim Tanken. Dadurch sind wir aus der Führung heraus bis ins hintere Feld zurückgefallen. Wir hatten uns das Rennen anders vorgestellt, aber wir haben es beendet. Jetzt können wir uns nur auf die folgenden Rennen freuen und nächstes Jahr gestärkt daraus hervorgehen."

Dominik Baumann, Fahrer des #62 Aston Martin Vantage V12 GT3: "Der Start war aussichtsreich. In den ersten drei Stunden waren wir wirklich stark, doch dann wurde es komplizierter. Wir hatten Probleme beim Boxenstopp und kleinere Schwierigkeiten mit dem Auto. Wir haben versucht, mit den Führenden mitzuhalten, aber durch die Verzögerungen waren wir nicht mehr gleichauf mit ihnen. Dann gab es in der Nacht einen Kontakt mit einem anderen Auto, der uns auch viel Zeit kostete. Wir haben dann einfach versucht, das Rennen zu beenden. Trotzdem war es eine tolle erste Erfahrung mit dem Team und ich hoffe, dass ich in Zukunft noch einmal mit ihnen zusammenarbeiten kann."

Steile Aufholjagd: Der Aston Martin Vantage V12 GT3 mit der Startnummer 76 machte 53 Positionen gut, Foto: Nick Dungan
Steile Aufholjagd: Der Aston Martin Vantage V12 GT3 mit der Startnummer 76 machte 53 Positionen gut, Foto: Nick Dungan

Marvin Kirchhöfer, Fahrer des #62 Aston Martin Vantage V12 GT3: "Natürlich hätten wir uns ein anderes Ergebnis gewünscht - vor allem, weil wir von der Pole gestartet waren. Das ganze Team hat unglaubliche Arbeit geleistet, aber wir hatten Pech. Jeder hat sein Bestes gegeben und es sollte uns stolz machen, das Rennen mit beiden Autos beendet zu haben. Wir wären sehr gern mit beiden Autos weiter vorne gelandet, aber so läuft es manchmal im Motorsport."

Matthieu Vaxiviere, Fahrer des #76 Aston Martin Vantage V12 GT3: "Das Team zeigte während des Rennens eine großartige Leistung. Ein wirklich beeindruckender Lauf für den Aston Martin Vantage. Das Auto funktionierte perfekt, es gab keine größeren Probleme. Nur mit den Full-Course-Yellow-Phasen und Reifenschäden hatten wir Pech."

Jake Dennis, Fahrer des #76 Aston Martin Vantage V12 GT3: "Das war mein erstes 24-Stunden-Rennen mit dem Team. Es war alles andere als ideal, von hinten zu starten. Dann aber das Rennen mit Punkten zu beenden, war eine tolle Leistung beim ersten Auftritt des Teams hier. Ich bin sehr dankbar, sehr müde und freue mich jetzt auf eine Ruhepause. Mit unserer Performance bin ich sehr zufrieden."

Nicki Thiim, Fahrer des #76 Aston Martin Vantage V12 GT3: "Eine weitere tolle Erfahrung für mich mit R-Motorsport. Wir sind als Letzte gestartet. Dann so weit vorne ins Ziel zu kommen war eine klasse Leistung angesichts all der Pro-Autos im Rennen. Das Team hat großartige Arbeit geleistet, wir hatten einfach nur Pech. Daraus haben wir das Bestmögliche gemacht."